Publiziert am 29. Juni 2021 von unter: ,

Dem Wettbewerb voraus: Instandhaltungs-Strategien für den Mittelstand

Seit der industriellen Revolution vor rund 200 Jahren hat sich einiges getan. Maschinen und Anlagen leisten heute mehr denn je, müssen flexibel einsetzbar und ausfallsicher sein. In Zeiten der Digitalisierung nehmen jedoch nicht nur die Möglichkeiten für intelligente Lösungen in der Produktion zu, sondern auch die Erwartungen der Kunden. All das stellt mittelständische Industrieunternehmen vor neue Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund avanciert die Instandhaltung zu einem erfolgskritischen Faktor. Wir zeigen, welche Strategien es gibt und wann sie empfehlenswert sind. Detaillierte Informationen können Sie in unserem neuen Whitepaper abrufen.

Bild: © pankration / Getty Images

Eine gute Instandhaltung wird zum erfolgskritischen Faktor. Bild: © pankration / Getty Images

Wenn es um Instandhaltung geht, sollten produzierende Unternehmen nichts dem Zufall überlassen. Immerhin können Ausfälle von Produktionsanlagen massive Auswirkungen auf die Lieferfähigkeit haben. Nichtdestotrotz tun sich gerade mittelständische Industriebetriebe oftmals schwer, dem Thema den gebührenden Platz einzuräumen und entsprechende Strategien zu entwickeln. Das ist insofern fatal, als die Anlagenverfügbarkeit einer der entscheidenden Punkte im gesamten Produktionsprozess ist und deshalb keineswegs vernachlässigt werden sollte.

 

Umsatzwachstum dank gezielter Instandhaltung

Fakt ist: Es lohnt sich, eine dezidierte Instandhaltungs-Strategie zu entwickeln, nicht nur um Kosten zu senken – das belegt auch eine Studie der Technologieberatung BearingPoint. Demnach nahm der Umsatz bei Unternehmen, die über eine entsprechende Strategie verfügten, nach ein bis zwei Jahren im Schnitt um zehn Prozent zu. Damit avanciert die Instandhaltung zu einem klaren Wettbewerbsvorteil, der vor allem beim Ersatzteilmanagement Kostenvorteile verspricht. Die Frage ist: Wie lassen sich alle diese Potenziale bei Performance, Verfügbarkeit und Kosten finden und heben? Wir zeigen, wie das gelingen kann.

 

Vier Strategien im Überblick

Im ersten Schritt müssen wir uns von der Mär des einen, einzig richtigen Weges verabschieden. Es gibt vier verschiedene Strategien, die erfolgsversprechend sein können.

Reaktive Instandhaltung:

    • Auslöser: Plötzlicher „Crash“ oder technischer Zwischenfall
    • Ungeplante, spontane Instandsetzungsmaßnahmen

Vorbeugende Instandhaltung:

    • Basiert auf Erfahrungen
    • Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen werden geplant und finden periodisch oder an festen Terminen statt
    • Einsatz bewährter ERP-Technologien (SAP Standard) und Mobile Devices
    • Historische Daten, Erfahrungswerte und Herstellerangaben als Datenbasis

Zustandsorientierte Instandhaltung (Condition Monitoring):

    • Ereignis- und zustandsbasiert mit gezielten Wartungs- und Instandsetzungsmaßnahmen
    • Alarmfunktion
    • Betriebsdaten werden erfasst, auch von zusätzlichen Sensoren im Feld
    • Breite Datenbasis aus Betriebs- und Prozessdaten, aktuellen und historischen Daten, Erfahrungswerten, Herstellerangaben etc.

Vorausschauende Instandhaltung (Predictive Maintenance):

    • Ereignis- und Prognose-orientiert
    • Erfassung von Anomalien
    • Durchführung KI-basierter Diagnosen und Erstellung von Reports
    • Prognose-basierte, gezielte Planung von Inspektionen, Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen sowie Prozess-Stopps
    • KI-Software ergänzt das System, das Betriebsdaten und Daten zusätzlicher Sensoren im Feld erfasst
    • Breite Datenbasis aus Betriebs- und Prozessdaten, aktuellen und historischen Daten, Erfahrungswerten, Herstellerangaben, sonstigen Datenquellen etc.

 

Funktionsfähigkeit von Maschinen und Anlagen erhalten

Die optimale Strategie sieht für jedes Unternehmen anders aus. Sie erfordert eine sorgfältige Abwägung. 

In einigen Fällen kann sich nach sorgfältiger Abwägung etwa eine Reaktive Instandhaltung anbieten, weil zu erwartende Schäden bei einem Ausfall unwahrscheinlich sind oder daraus resultierende Produktverluste gering.

Unternehmen profitieren von der richtigen Instandhaltungs-Strategie durch:  

✓ Weniger Produktionsausfälle

✓ Geringere Ersatzteilkosten 

✓ Geringere Lagerkosten 

✓ Mehr Datentransparenz 

✓ Größere Flexibilität

Ein Großteil der Industrieunternehmen setzt heute jedoch auf die Vorbeugende Instandhaltung, um Produktionsausfälle zu vermeiden. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn Anlagen nicht redundant vorhanden und kritische Maschinenteile schwer zu beschaffen sind. Oder wenn Lagerbestände nicht ausreichend Puffer bieten – etwa bei einer rein auftragsbezogenen Produktion.

Eine dritte Strategie ist die Zustandsorientierte Instandhaltung, bei der es zwei Ansätze gibt: Ein Ansatz zielt auf die Prozessüberwachung, um die Ausfallsicherheit von Produktionsanlagen zu erhöhen, während der zweite Ansatz auf die Werkzeugüberwachung setzt und somit auf das Produkt und dessen Qualität.

Auf diese Weise lässt sich eine automatisierte Überwachung – ein sogenanntes Condition Monitoring – einrichten, die im Ernstfall einen Alarm auslöst.

Strategie Nummer vier setzt auf die Predictive Maintenance, also auf die Vorausschauende Instandhaltung. Sie macht es Unternehmen möglich, Produktionsausfälle fast gänzlich zu verhindern – ist allerdings auch besonders aufwendig.

 

Wirtschaftlichkeit im Fokus

Die richtige Instandhaltungs-Strategie muss sich in erster Linie an wirtschaftlichen Maßstäben messen lassen. Nicht für jeden Produktionszyklus lohnt sich beispielsweise die Implementierung von Predictive Maintainance. Welche Strategie für welchen Bereich taugt, gilt es darum sorgfältig abzuwägen. Immerhin lassen sich mit der richtigen strategischen Ausrichtung in großem Umfang Kosten für Maschinenteile und Werkzeuge sparen, Produktionsverluste reduzieren und die Anlagenverfügbarkeit nachhaltig erhöhen. Je weitsichtiger ein Unternehmen hier agiert, umso größer das Potenzial und folglich der Mehrwert.

 

Fazit

Die richtige Instandhaltungs-Strategie zu finden, erweist sich für Unternehmen schnell als wertvoller Wettbewerbsfaktor. Viele Organisationen nutzen ihr Potenzial bei weitem nicht aus, ja erkennen dieses oft nicht einmal. Umso wichtiger kann es hier sein, sich Impulse von thematisch erfahrenen Fachexperten einzuholen. Gemeinsam gelingt auch die notwendige Abwägung wirtschaftlicher Aspekte, die bei der Auswahl der passenden Instandhaltungs-Strategie zwingend beleuchtet werden müssen.

 

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