QSC ist jetzt q.beyond. Weitere Infos in unserer Pressemitteilung.
Publiziert am 19. Dezember 2013 von unter:

Erster „QSC-Breitbandtag”: Gegen die weißen Flecken beim Highspeedinternet

Peter Frankenberg, QSC AG.

Peter Frankenberg, Leiter Vertrieb Wiederverkäufer der QSC AG.

Von einem flächendeckenden Angebot an Highspeedinternet ist Deutschland noch immer weit entfernt. Wie die QSC AG Glasfaserbetreiber und Endkunden-Provider bei Breitbandausbau und -vermarktung unterstützt, erfuhren Berater und Beauftragte der Bundesländer, als das Unternehmen kürzlich zu einem ersten „Breitbandtag“ nach Köln einlud. Ein Interview mit Peter Frankenberg, Leiter des QSC-Vertriebsbereichs Wiederverkäufer, dem Gastgeber der Veranstaltung.

Herr Frankenberg, QSC betreibt ein eigenes Next Generation Network (NGN) – also ein komplett IP-gesteuertes Netz – und setzt beim Breitbandausbau auf Glasfasertechnologie. Spielt die Musik beim Thema Highspeed inzwischen nicht ganz woanders: bei der Nutzung von Kabelnetzen?

Frankenberg: Tatsächlich sieht im Moment vieles beim Next Generation Access nach einer Dominanz der Kabelnetze aus. Auch wir halten die Koaxialtechnologie für extrem interessant, weil sie hohe Bandbreiten liefert und durch ihre große Verfügbarkeit für den Breitbandausbau in Deutschland derzeit sehr wichtig ist. Zu Kooperationen mit Kabelnetzbetreibern ist QSC daher auf jeden Fall bereit. Doch auf Dauer geht es nicht ohne die Glasfaser. Nur sie ermöglicht die immens hohen Bandbreiten, die wir längerfristig benötigen. Es ist daher nur konsequent, dass QSC auf diesem Weg weiter geht.

QSC stellt der Branche ihre Open-Access-Plattform zur Verfügung. Wie bringt dies den Breitbandausbau voran?

Frankenberg: In Politik und Wirtschaft gibt es inzwischen die einhellige Meinung, dass der kostspielige Ausbau der Glasfasertechnologie nur über Kooperationen zu machen ist. Nur so kann die optimale Auslastung der Netze auch außerhalb von Ballungszentren gewährleistet werden – und nur so ist eine Refinanzierung der Investitionskosten flächendeckend möglich.

QSC kennt die Herausforderung, ein Netz wirtschaftlich zu betreiben, sehr genau aus eigener Erfahrung: Damit sind wir prädestiniert für die Rolle als Vermittler zwischen Glasfaserbetreibern und Endkunden-Providern.

De facto geht es darum, dass Infrastrukturen ja vor allem von regional agierenden Investoren wie Stadtwerken, Kommunen und City-Carriern aufgebaut werden. Die von ihnen verlegten Glasfaser-basierenden Zugänge sollen unkompliziert Service-Providern zur Verfügung gestellt werden, ohne dass die mit jedem Netzanbieter eigene Verträge abschließen  sowie Netz- und Prozess-Schnittstellen errichten müssen. QSC trägt durch ihr Prozess-Know-how im Wholesale-Bereich dazu bei, dass die Glasfasernetze besser ausgelastet werden können.

Erster QSC-Breitbandtag am 3. Dezember 2013 in den Räumen der Unternehmenszentrale in Köln.

Erster „QSC-Breitbandtag“ Anfang Dezember 2013 in den Räumen der Unternehmenszentrale in Köln. Foto: Dennis Knake / QSC AG.

Wie weit sind diese Kooperationen gediehen?

Frankenberg: Vor drei Jahren haben wir die Zusammenarbeit mit dem Citycarrier HL komm in Leipzig vereinbart. Inzwischen arbeiten wir mit sieben weiteren regionalen Anbietern zusammen. Ganz frisch ist unser im November 2013 geschlossener Vertrag mit M-net, einem der größten deutschen Regionalcarrier, der über sein Netz große Teile Münchens und den Großraum Ulm mit Glasfaser versorgt. Über all diese Kooperationen zusammen können die mit uns vertraglich verbundenen – und auch weitere – Endkunden-Provider derzeit schon über eine Million Haushalte adressieren, die an Glasfasernetze angeschlossen sind.

Welchen Nutzen zieht QSC selbst aus diesen Kooperationen?

Frankenberg: Wir können durch die Kooperationen Coverage über unser eigenes Netz hinaus anbieten. Das bedeutet beispielsweise: Unsere Zusammenarbeit mit Netcologne oder M-net ermöglichen es uns jetzt, Kunden in Köln beziehungsweise München mit Anschlüssen zu versorgen, denen wir zuvor nicht diese hohen Bandbreite hätten zur Verfügung stellen können. Umgekehrt sorgen wir damit für eine höhere Auslastung der Netze von Netcologne und M-net. Eine klassische Win-Win-Situation.

Ein weiterer Punkt: Wir erwarten durch die höheren Bandbreiten die beschleunigte Entwicklung  innovativer Services und Applikationen – und damit weitere spannende Geschäftsmöglichkeiten. Diese können zum Beispiel aus den Bereichen Unified Communications, WiFi, Cloud, IP-TV, Smart Grid und Heimautomatisierung kommenn um nur einige zu nennen.  Wir setzen hier vorrangig auf Eigenentwicklungen, um zukünftig eine größere Rolle auch als Dienstleister zu spielen, sind aber auch für Kooperationen offen.

Peter Frankenberg und sein Team im QSC-Vertriebsbereich Wiederverkäufer (v.l.n.r.): Peter Frankenberg, Elke Jülich, Janna Schladitz, Dirk Fricke.

Das Team des QSC-Vertriebsbereichs Wiederverkäufer – fotografiert auf dem Dach der Firmenzentrale in Köln (v.l.n.r.): Peter Frankenberg, Elke Jülich, Janna Schladitz, Dirk Fricke.

Wie sieht Ihr Service-Angebot rund ums Breitband derzeit aus?

Frankenberg: Grundsätzlich verbinden wir die unterschiedlichsten Breitbandtechnologien und bieten dies über eine Netz-, Prozess- und Dienste-Drehscheibe für Anbieter und Nachfrager an. Übrigens lebt QSC diesen offenen Ansatz – Open Access – bereits seit Ende der 1990er-Jahre im eigenen Netz. Damals schuf das Unternehmen eines der ersten alternativen DSL-Netze Deutschlands und öffnete es für interessierte Partner, also für Internet-Service-Provider, Carrier und Reseller.

Konkret sind wir sind auf drei verschiedene Schienen unterwegs:

Netzaufbau und Netzbetrieb: Für Stadtwerke, Kommunen und andere, die ein eigenes NGA-Netz realisieren möchten, stellen wir unser gesamtes Netzbetriebs-Know-how zur Verfügung. Wir helfen bei der Planung, beim Aufbau und beim Betrieb aller aktiven Netzkomponenten. Dabei nutzen wir unsere guten Beziehungen zu Hardwareausrüstern und unsere langjährige Erfahrung bei der Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom, die ja für die Bereitstellung der Teilnehmeranschlussleitung (im FttC-Fall konkret der KVZ-TAL) unumgänglich ist.

Ein hervorragendes Beispiel dafür sind die Stadtwerke Herne: Sie haben eine neue Mehrgenerationen-Wohnsiedlung mit Glasfasern bis in die Wohnung (FttH) angebunden. Die Bewohner werden mit 100-Mbit/s-Internetverbindungen sowie Telefon- und digitalen TV-Diensten versorgt. QSC gewährleistet seit 2012 den kompletten Betrieb dieses Netzes. Dazu zählen die Anbindung an das QSC-Backbone, der Internet- und Sprachdienst, die Einspeisung des Satelliten-TV-Signals und die Endkundenbetreuung. Da die Stadtwerke all dies unter ihrem eigenen Namen vermarkten, handelt es sich hierbei auch um ein gutes Beispiel für Whitelabeling.

Applikationen und Services: Für viele neue Service-Provider bedeutet die Bereitstellung von eigenen Endkundenangeboten eine große Herausforderung. Es geht ja dabei nicht nur um die technische Produktbereitstellung, sondern auch um Kundensupport, Logistik, Abrechnungssysteme, Vertriebs- und Marketingstrategien. QSC bietet all das als in Form von Modulen und White-Label-Produkten an. Darüber hinaus können die Kunden neben einem klassischen Sprach-Daten-Dienst auch Applikationen aus der Cloud- oder WiFi-Dienste buchen.

Das ist zum Beispiel in Marburg der Fall: Die Stadtwerke Marburg haben im Ortsteil Bauerbach mit dem flächendeckenden Ausbau eines FTTH-Glasfasernetzes begonnen. In diesem Stadtteil konnten die meisten Haushalte bisher überhaupt keinen DSL-Anschluss buchen, er hatte die schlechteste TK-Versorgungslage in ganz Marburg. Über die Glasfaser sollen die Bewohner künftig Internetzugänge mit Highspeed-Geschwindigkeiten bis 100 Mbit/s erhalten, darüber auch moderne Telefondienste und hochaufgelöstes Fernsehen. Diese Dienste wird QSC als Whitelabel-Vorleistungsprodukte zur Verfügung stellen. Das heißt: Die Stadtwerke werden diese ihren Endkunden im eigenen Namen und auf eigene Rechnung anbieten.

Vermarktungsunterstützung durch Open Access: Wie schon gesagt: Anbieter und Nachfrager von NGA leiden unter der Zersplitterung des NGA-Ausbaus in Deutschland. Unsere Open-Access-Plattform integriert technologieübergreifend die NGA-Netze vieler Anbieter und reduziert damit drastisch die Transaktionsaufwände.

Auch dafür ein Beispiel: Unsere neue Kooperation mit M-net steht genau für dieses Modell. M-net betreibt eines der größten Glasfasernetze in Deutschland mit aktuell 200.000 erschlossenen Haushalten in Bayern. Bis zum Jahr 2018 sollen weitere 100.000 Haushalte hinzukommen. Dieses Kundenpotenzial steht über unsere Drehscheibe nun auch unseren Wholesale-Partnern zur Verfügung und wird für zusätzliche Netzauslastung bei M-net sorgen.

 

Sie haben kürzlich einen „Breitbandtag“ in der QSC-Zentrale in Köln veranstaltet. Was war die Intention?

Frankenberg: Wir präsentieren uns regelmäßig auf regionalen und überregionalen Breitbandmessen einem breiten Publikum. Diesmal wollten wir mit einer speziellen Personengruppe intensiv ins Gespräch kommen, die wir daher gezielt einluden: Das sind zum einen Consultants, die zum Beispiel Stadtwerke und Kommunen beim Breitbandausbau beraten. Zum anderen handelt es sich um Fachleute aus den staatlichen Breitbandkompetenzzentren, die es inzwischen in jedem Bundesland gibt. Beide Gruppen stellen wichtige Anlaufstellen für Interessenten zum Beispiel in den Gemeinden dar und sind daher für uns als Indikatoren zum Markt und auch als Multiplikatoren von großer Bedeutung.

Wir haben mit diesen Experten schon mehrmals sehr erfolgreich zusammengearbeitet und wollten ihnen nun einen Überblick über unser aktuelles Angebot geben, aber auch mit ihnen darüber diskutieren, wie wir unser Angebot noch zielgruppengerechter entwickeln können.

Wie fiel die Resonanz auf Ihre Einladung aus?

Frankenberg: Der Großteil der Eingeladenen ist gekommen. Es waren rund 20 Teilnehmer. Sie äußerten sich sehr zufrieden, und zwar vor allem aus drei Gründen: Wir haben unsere Vorträge als kurze, knackige Präsentationen gestaltet. Wir haben unseren Gästen die Gelegenheit geboten, das Herzstück unseres NGN – das Network Operation Center von Plusnet – zu besichtigen. Und wir hatten unsere Kooperationspartner aus Herne, Marburg und München gebeten, ihre Projekte, die sie mit uns realisieren, selbst vorzustellen. Solcher Praxisbezug wurde honoriert. Mein Fazit daher: Das Konzept der Veranstaltung hat sich bewährt, wir werden so etwas sicherlich im nächsten Jahr wieder durchführen.

Zur Person:

Peter Frankenberg (Jg. 1968) wurde in Leipzig geboren und wuchs dort auch auf. Nach der Schullaufbahn absolvierte er eine Berufs- und Meisterausbildung im Maschinenbau und studierte anschließend Betriebswirtschaftslehre in Bad Harzburg. Mehr als zehn Jahre war er dann für den Fiat-Konzern tätig, für den er das Vespa-Vertriebspartnernetz in den neuen Bundesländern aufbaute. 2001 kam Frankenberg zur QSC AG, wo er in verschiedenen Vertriebspositionen gearbeitet hat und seit einigen Jahren den B-to-B-to-C-Vertriebsbereich leitet. Er hat eine erwachsene Tochter, ist geschieden und lebt in Leipzig. In seiner Freizeit treibt er Sport (Tennis, Ski, Golf), fotografiert, kocht und reist gerne.

 

Lesen Sie zu dem Thema auch auf www.qsc.de …

QSC, Open Access

… über die Open-Access-Kooperationen der QSC AG:

Weitere Fragen?

Bitte melden Sie sich direkt beim NGA-Team der QSC AG:

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  • Tel: 0221-6698-377

 

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