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Publiziert am 24. September 2018 von unter: ,

Woran Multi-Cloud-Projekte schon im Ansatz scheitern

Eine Webinar-Reihe der QSC AG befasst sich mit den Herausforderungen in der Multi-Cloud: Zeitdruck, Kontrollverlust und unerwartete Kosten scheinen die Hauptprobleme zu sein. Tatsächlich aber ist es ein unzureichendes Management der verteilten Cloud-Ressourcen und die Sichtweise vieler Unternehmen auf die neue Technologie.

Zum nächsten Experten-Webinar zum Thema „Wie viel Cloud macht Sinn?“, am 11. Oktober 2018 von 10 bis 11 Uhr, laden wir Sie herzlich ein.

Wir reden heute über die Cloud, als sei das die Zukunft. Dabei stecken 96 Prozent der Unternehmen als Cloud-Nutzer schon mitten drin in dieser „Zukunft“. Acht von zehn Betrieben sind sogar schon weiter: Sie beziehen inzwischen mehrere Cloud-Services von unterschiedlichen Plattformen und verfolgen eine Multi-Cloud-Strategie, so das Ergebnis einer weltweiten Umfrage der Software-Anbieters RightScale aus diesem Jahr. Strategisch scheinen fast alle Unternehmen im Cloud-Zeitalter angekommen zu sein. Die Berichte aus der Praxis sprechen dagegen eine andere Sprache.

Multi-Cloud-Strategie schon verbreitet: Acht von zehn Betrieben beziehen inzwischen mehrere Cloud-Services von unterschiedlichen Plattformen. Quelle: Rightscale, 2018.

Multi-Cloud-Strategie schon weit verbreitet: Acht von zehn Betriebe beziehen inzwischen mehrere Cloud-Services von unterschiedlichen Plattformen. Quelle: RightScale „State of the Cloud Report“, 2018.

Denn die vorherrschende Erfahrung vieler Einsteiger ist: Überforderung. Neue Cloud-Services lassen sich zwar ungewohnt schnell und komfortabel beauftragen. Doch so leicht neue Kapazitäten und modernste Werkzeuge zur Hand sind, so schnell geraten mit ein paar Mausklicks gebuchte Ressourcen in Vergessenheit. Anstatt sie rechtzeitig zurückzufahren oder zu kündigen, läuft die Uhr weiter und mit ihr die Kosten. Besonders wenn die Initiative aus der Fläche, von den Fachabteilungen ausgeht und erst recht in der Multi-Cloud, multiplizieren sich die Probleme.

 

Die Cloud wird zum dominanten Infrastruktur-Modell

Trotzdem drängt die Wirtschaft weltweit mit Hochdruck in die Cloud, auch in Deutschland. „Wir müssen sparen. Wir müssen in die Cloud! Unser Wettbewerb ist auch schon drin“, bekommen viele CIOs und IT-Leiter derzeit von ihren Geschäftsleitungen zu hören.

Sind auch fast alle Unternehmen bereits in die Cloud vorgedrungen, so überschaubar ist aktuell noch der Umfang der Cloud-Ressourcen in ihrem IT-Mix. Nach aktuellen Zahlen des Marktforschungs- und Beratungshauses PAC lagern deutsche Unternehmen bislang erst zwischen sechs und zehn Prozent ihrer IT-Workloads in die Datenwolke aus. Doch schon im Jahr 2020 sollen bereits mehr als 80 Prozent der IT-Ressourcen aus der Cloud kommen, laut einer Studie des kalifornischen Software-Anbieters LogicMonitor.

 

Strategische Priorität hat die Public-Cloud

Bemerkenswert: Anders als in den vorangegangenen Jahren spielt sich das massive Wachstum nicht mehr in der Private-Cloud ab. Der Studie von LogicMonitor zufolge werden 2020 über 40 Prozent der IT-Leistung von den öffentlichen Plattformen der Hyperscaler Amazon, Microsoft, Google & Co. kommen, ein Drittel mehr als heute. Das Vertrauen der Unternehmen in die Public-Cloud wächst, auch hierzulande. Der Anteil von Private-Clouds stagniert hingegen und wächst bis 2020 nur noch um ein Prozent.

Bringt man diese Zahlen auf einen Nenner, bedeutet das: Die großen Public-Clouds werden zum Rechenzentrum der Weltwirtschaft. Traditionelle Modelle für den IT-Betrieb — im hauseigenen Rechenzentrum oder private Infrastrukturen bei Hostern — werden das vorherrschende Cloud-Sourcing nur noch ergänzen. Und dieser Paradigmenwechsel vollzieht sich nach Ansicht von Marktforschern in weniger als fünf Jahren.

Warum beschleunigt sich dieser Wandel jetzt so exponenziell, nachdem sich gerade auch in Deutschland so viele Unternehmen lange gegen die Cloud sträubten? Es ist nicht allein die Tatsache, dass die Konkurrenz auch schon in der Cloud ist. In Projekten hören die Cloud-Experten von QSC immer wieder drei Argumente, die aus Sicht unserer Kunden für die Public-Cloud sprechen — und zugleich verantwortlich sind für die meisten Probleme.

 

Die Cloud ist nicht immer billiger

Wie keine andere Plattform sind Public-Clouds auf das Pay-per-use-Modell ausgerichtet. Kunden verschwenden kein Geld für ungenutzte IT, weil sie nur für tatsächlich beanspruchte Ressourcen zahlen. Das flexibilisiert die IT-Kosten und erspart Unternehmen, Kapital für Aufbau und Eigenbetrieb jederzeit ausreichender Kapazitäten zu binden. Gerade in der Public-Cloud sind Unternehmen nicht an langfristige Rahmenverträge gebunden und können Dienste jederzeit kündigen.

Trotzdem erleben viele Einsteiger in der Praxis eine böse Überraschung, wenn sie die Rechnung bekommen: Die Cloud ist nicht immer billiger. Wer beispielsweise Speicherplatz nur vorübergehend nutzen will, für den ist die Public-Cloud wirtschaftlich interessant. Jedoch nicht, wenn das Unternehmen die Ressourcen nicht anschließend wieder zeitnah kündigt oder anpasst. Nicht der Preis pro Gigabyte und Minute ist günstiger, sondern dass man überhaupt pro Minute dafür zahlen kann.

Besonders aufgrund der nochmals erhöhten Komplexität in der Multi-Cloud müssen Unternehmen darum den Überblick über alle ihre Cloud-Ressourcen behalten. Dann profitieren sie von der attraktiven Kosteneffizienz der Public-Cloud.

 

Ein in der IT bisher ungekannter Automationsgrad

Dass aus Pay-per-use schnell eine teure Flatrate wird, liegt an einer weiteren Stärke von Clouds im Allgemeinen und Public-Clouds im Besonderen: einem in der IT bisher ungekannten Automationsgrad. In traditionellen IT-Umgebungen mögen sich geübte Administratoren über Jahre halbautomatische Verfahren aufbauen. Aber keine On-Premises-IT ermöglicht, virtuelle Server, Speicherplatz und Rechenleistung auf Knopfdruck in beliebiger Größe und Menge bereitzustellen, erst recht keine Geschäftsapplikationen, Datenbankclustern bis hin zu isolierten Rechenoperationen. Die Public-Cloud ermöglicht eine neue Dimension der Verfügbarkeit von Informationstechnik. Die Frage, wie man diese Ressourcen betreibt, stellt sich nicht mehr. Nur noch, wann und wie lange man sie nutzen will.

IT-Administratoren entgegnen darauf gerne, dass ihr Unternehmen diese Agilität in der Praxis gar nicht benötige: „Wir müssen nicht jede Woche 300 virtuelle Umgebungen aufsetzen. Bei uns wird so etwas dann zwei Jahre genutzt. Da ist genug Zeit, sie vorab aufzubauen“, so das Argument. Aus der Perspektive einer klassischen hausinternen IT ist diese Einschätzung durchaus richtig. Wenn ich heute eine Software nutzen will, brauche ich einen Computer, der sie ausführt.

Aber in der Public- und erst recht in der Multi-Cloud geht es nicht mehr um „Blech“, um Hardware. Aus Sicht der Kunden ist die Cloud keine virtuelle Kopie ihres alten Rechenzentrums, nur größer, schneller, sicherer und moderner. Die Cloud macht das Denken in diesen Kategorien langfristig überflüssig. Dazu muss alles, was schwerfällig ist, kompliziert und teuer, möglichst effizient gesteuert werden, eben automatisiert, damit es keine Rolle mehr spielt.

 

Die am schnellsten wachsenden Leistungen im Cloud-Markt: Serverless Computing, Container-as-a-Service, Datenbank as a Service. Quelle: RightScale "State of the Cloud Report“, 2018.

Die am schnellsten wachsenden Leistungen im Cloud-Markt: Serverless Computing, Container-as-a-Service, Datenbank as a Service. Quelle: RightScale „State of the Cloud Report“, 2018.

Applikations-Transformation – aus Technik wird Service, aus Hardware wird Code

Wozu das nötig ist, wird klar, wenn man auf die Dienste mit dem größten Wachstum in der Cloud schaut. Bei diesen Services geht es nicht mehr um Server, virtuelle Umgebungen oder Betriebssysteme. Das sagen schon die Bezeichnungen dieser Dienste.

  • Serverless Computing: Die am schnellsten wachsenden Leistungen im Cloud-Markt sind Services für Serverless Computing. Hierbei können Entwickler ein Stück Code in der Cloud ausführen lassen, ohne einen Gedanken an Server oder eine Ablaufumgebung mit Betriebssystem, Entwicklungs-Software, Datenbank etc. verschwenden zu müssen. Das ist die derzeit höchste Abstraktionsstufe, die die Cloud bietet.
  • Container-as-a-Service: Eine Ebene darunter und an Platz zwei der Wachstumstreiber steht Container-as-a-Service, eine Betriebsumgebung für eine ganze Software, die alles für den Betrieb enthält. Im Unterschied zum virtuellen Server muss sich auch hier der Anwender nicht um die typischen Aufgaben eines Administrators kümmern. Das Blech wird unsichtbar und irrelevant.
  • Datenbank as a Service: Ganze Datenbank-Cluster, deren Betrieb hoch anspruchsvoll ist, liefert die Cloud aus der Konserve und vor allem: auf Knopfdruck und minutengenau. Diese Abstraktion weg von der Hardware und ihrer Administration ist das Prinzip der Cloud. Sie macht aus Technik Services und aus Hardware Code.

Die Cloud ist kein Super-Rechenzentrum. Sie macht die Rechenzentren unsichtbar und lenkt den Blick auf den eigentlichen Zweck der Informationstechnik — die Arbeit mit Inhalten. Und das führt uns zum vielleicht stärksten Argument für die Public-Cloud: Ihre Betreiber, vornehmlich die großen IT-Konzerne im Silicon Valley und in China, investieren Jahr für Jahr Milliarden in die Entwicklung dieser Technologie. Sie schaffen Schritt für Schritt eine neue Superstruktur für die globale, digitalisierte Wirtschaft.

 

Wie verändert sich die traditionelle Informationstechnik?

Wie der Trend zur Cloud die traditionelle Informationstechnik verändert, wird die Praxis zeigen. Vor einer ähnlichen Frage standen Ende des 19. Jahrhunderts Fabrikanten, die zum ersten Mal ihre Maschinen mit elektrischem Strom anstatt mit Dampf betrieben. Zu Anfang tauschten sie nur die alte Antriebsart gegen die neue aus. Erst die folgende Generation der Fabrikbesitzer erkannte, welches Potenzial eine Energiequelle bietet, die sich über nahezu beliebige Strecken übertragen und auf kleinstem Raum nutzen ließ.

Was wir heute unter Anwendungen und digitalen Prozessen verstehen, wird sich grundlegend verändern — und damit auch unsere Arbeitsweise und unsere Wertschöpfung. Schon heute sehen wir, dass Unternehmens-Applikationen der nächsten Generation nicht mehr aus einem Stück programmiert werden. Stattdessen setzen sie sich aus vielen kleinen, hoch standardisierten Bausteinen zusammen, so genannten Micro Services, die ebenso in Hundertausenden anderen Anwendungen und Prozessen zum Einsatz kommen. Weil aber alle dieselben Bausteine auf einer gemeinsamen Cloud-Plattform verwenden, lassen sich IT-Services und mit ihnen digitale Prozesse in der Cloud viel leichter vernetzen. Nur eine hoch vernetzte ist in Zukunft auch eine produktive IT.

 

Multi-Cloud-Management als neue Aufgabe in der Unternehmens-IT

Multi-Cloud-Management als neue Aufgabe in der Unternehmens-IT. Quelle: QSC AG.

IT managen im Cloud-Zeitalter

Langfristig macht die Cloud das Management von Hardware nahezu überflüssig. Die Unternehmens-IT muss sich dagegen auf das Sourcing von Diensten konzentrieren. Die Gestaltung digitaler Fachprozesse mit Hilfe standardisierter, hoch abstrakter Services wird wichtiger als Fragen nach Betriebssystem-Updates, Office-Versionen, ERP-Releases oder die Größe von Mailkonten. Im Webinar skizzieren unsere Experten, welchen Aufgaben sich Unternehmen in der Multi-Cloud stellen müssen, welche Kompetenzen sie dazu brauchen und was die ersten wichtigen Schritte in diese Richtung sein sollten.

 

Wie viel Cloud macht Sinn?

Wie viel Cloud macht Sinn? Diese Frage stellt sich mit jedem Projekt und jeder Idee, die Menschen, Daten und Prozesse vernetzt, aufs Neue. Um sie kompetent zu beantworten, brauchen IT- und Fachabteilungen eine Organisation, die multiple Cloud-Dienste überblicken, steuern und gestalten kann. Für die meisten Unternehmen ist jetzt der richtige Zeitpunkt, ein solches Multi-Cloud-Management seriös aufzusetzen. Denn noch ist der Anteil der Cloud-Dienste am IT-Mix vielerorts überschaubar.

 

Zum nächsten Experten-Webinar zum Thema „Wie viel Cloud macht Sinn?“, am 11. Oktober 2018 von 10 bis 11 Uhr, laden wir Sie herzlich ein.

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