QSC ist jetzt q.beyond. Weitere Infos in unserer Pressemitteilung.
Publiziert am 26. Oktober 2011 von unter:

Open Source: HOMER sorgt für reibungslose Telefonverbindungen

Kommen Telefonverbindungen nicht zustande, gibt es Störungen im Voice-over-IP-Netz der QSC AG, sorgt die von Alexandr Dubovikov entwickelte Software HOMER SIPson dafür, dass Fehler schnell gefunden und behoben werden können. Nach fünf Jahren Entwicklung und Einsatz stellt QSC das System anderen Unternehmen kostenlos zur Verfügung. Im August durfte Dubovikov HOMER SIPson auf einer Open-Source-Konferenz in Chicago präsentieren und bekommt seither dazu Anfragen aus aller Welt.

HOMER-Vorbild Homer: Der Verfasser von Ilias und Odyssee gilt als erster Dichter des Abendlandes. Er lebte vermutlich um 850 v.Chr. in Kleinasien. Büste: Neues Museum Berlin, Griechische Abteilung. Foto (cc): stevestein1982/Flickr.

HOMER-Vorbild Homer: Der Verfasser von Ilias und Odyssee gilt als erster Dichter des Abendlandes. Er lebte vermutlich um 850 v.Chr. in Kleinasien. Büste: Neues Museum Berlin, Griechische Abteilung. Foto (cc): stevestein1982/Flickr.

Das Szenario kennen alle Voice-Provider: Ein Kunde beschwert sich, dass die Telefonverbindung zu einer bestimmten Nummer nicht zustande kommt. Klassischerweise muss dieser Kunde helfen, den Fehler zu finden. Es müssen aufwändige Test gemacht werden.

Abhilfe schafft Software, die alle Verbindungsdaten aufzeichnet und es ermöglicht, das Problem ohne Zutun des Kunden zu orten. Solche Programme gibt es schon am Markt, die Lizenzen aber sind teuer.

QSC-Ingenieur Alexandr Dubovikov erhielt daher den Auftrag, solch ein System für das Voice-over-IP-Netz der QSC AG selbst zu entwickeln: „Vor fünf Jahren haben wir damit begonnen und es von Anfang an als Open-Source-Projekt geplant.“

System zum Schutz vor Hackerangriffen

Inzwischen setzt QSC HOMER SIPson regelmäßig im Netzmanagement und im Kundensupport ein.

Mit HOMER lassen sich zum Beispiel Fraud-Angriffe nachverfolgen, bei denen Hacker sich unberechtigten Zugang zu Telefonanlagen verschaffen und den Besitzern in kürzester Zeit tausende Euro stehlen. Der Trick bei diesem „Phone-Breaking“: Die Betrüger richten meist Rufumleitungen auf Servicerufnummern im Ausland ein. Gegen solche Angriffe auf Kunden hat sich QSC gewappnet und betreibt ein eigenes Fraud Management, dessen Kernstück HOMER ist. Damit lassen sich die Angreifer finden und verfolgen.

Präsentation vor internationalem Publikum

Nachdem sich HOMER bei QSC bewährt hatte, war der nächste logische Schritt, es der Open-Source-Community anzubieten. Daher präsentierte Alexandr Dubovikov HOMER auf der internationalen Open-Source-Konferenz ClueCon, die vom 9. bis 11. August 2011 in Chicago stattfand. Daran nahmen Koryphäen wie Philip R. Zimmermann teil, der PGP (Pretty Good Privacy) programmiert hatte, eines der weltweit wichtigsten Daten-Verschlüsselungssysteme.

Alexandr Dubovikov, Entwicklungsingenieur bei QSC.

Alexandr Dubovikov

„Meine QSC-Kollegen Torsten Schweizer, Heino Klier und Roland Hänel hatten mich tatkräftig bei der Vorbereitung des Vortrags unterstützt. Der Erfolg war groß, zumal ich das erste System dieser Art auf Open-Source-Basis präsentieren konnte“, berichtet der gebürtige Ukrainer und studierte Physiker Dubovikov, der seit 2003 bei QSC als Entwicklungsingenieur im Voice-Bereich arbeitet.

Seit der Konferenz erhält er Anfragen aus aller Welt. Drei VoiP-Provider – aus Amsterdam, Los Angeles und New York – setzen HOMER bereits ein. Die führenden Open-Source-Gruppen für Telefonie – Kamailio, Yate, Free SWITCH, Asterisk und OpenSIPS – haben HOMER bereits in ihre Projekte integriert oder sind dabei, es tun.

HOMER – alter Grieche als Vorbild

Und was bedeutet der Name HOMER? Es gab zwei Gründe, das System so zu bezeichnen: Erstens hat es sich bei QSC eingebürgert, Entwicklungen im Voice-Bereich nach Helden der griechischen Mythologie zu benennen: Prometheus, Ariadne, Stentor und eben auch Homer.

Zweitens gibt es eine Parallele zum antiken Homer. Der blinde Dichter schrieb viele kleine Verse (Epen), aus denen die großen Werke Ilias und Odyssee entstanden, erklärt Dubovikov: „Mit vielen kleinen Einheiten haben auch wir es zu tun, mit Tausenden von IP-Verbindungen. Unsere Software HOMER SIPson sorgt dafür, dass diese Daten und Telefonate problemlos transportiert werden und halten damit das Next Generation Network von QSC – und jetzt auch anderer VoIP-Anbieter – funktionsfähig.“

HOMER SIPson: Wer denkt da nicht auch an den glubschäugigen Homer aus der Zeichentrickserie „Die Simpsons“? Da sieht man mal wieder, dass Softwareentwickler einen besonderen Sinn für Humor haben.

Datenbank und Analysesoftware

HOMER SIPson besteht zum einen aus einer großen Datenbank, in der Informationen über alle Telefonate der vergangenen sieben Tage gespeichert werden. Zum anderen handelt es sich eine Software, mit der diese Daten schnell analysiert und Fehler gefunden werden können.

 

HOMER SIPson arbeitet vollkompatibel im VoIP-Netz der QSC AG.

HOMER SIPson – bestehend aus Servern und Analysesoftware – arbeitet vollkompatibel im VoIP-Netz der QSC AG.

 

Zu den Vorteilen von HOMER zählt, dass das System eine Clusterisierung zulässt und dadurch sehr flexibel einsetzbar ist. Das bedeutet: Die Datenbank kann auf mehrere Server verteilt werden und ist daher beliebig skalierbar.

Außerdem wurde auf Kompatibilität geachtet: HOMER unterstützt das ACME-Packet-IPIP, Session-Border-Control-Software – eine Art Firewall für Voice-over-IP-Netze. Außerdem berücksichtigt es den Internetverkehr sowohl über IPv4 als auch über IPv6.

Gemeinsame Weiterentwicklung

Zusammen mit seinen Open-Source-Partnern will Alexandr Dubovikov HOMER SIPson nun weiterentwickeln: „Die Benutzeroberfläche sollte noch komfortabler werden. Außerdem arbeiten wir daran, dass unser System in möglichst viele Open-Source-Projekte integriert wird.“

Wenn Sie weitere Details zu HOMER SIPson interessieren, können sich gerne direkt an Alexandr Dubovikov mailen. Er beantwortet Ihre Fragen gerne.

Titelbild in Text und Teaser: Homer-Büste im Neuen Museum Berlin, Griechische Abteilung. Foto (cc): stevestein1982/Flickr.

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