PAC-Studie: Deutsche Rechenzentren wichtig für den Arbeitsplatz aus der Cloud
Viele Unternehmen gestalten ihre IT-Arbeitsplätze inzwischen mit cloudbasierten Services. Das belegt die aktuelle Studie „Arbeitsplätze in der Wolke?!“ des Beratungshauses Pierre Audoin Consultants (PAC). Doch zögern viele der mehr als 200 befragten IT-Verantwortlichen aus Sicherheitsgründen noch. Kritische Daten wollen sie allenfalls in deutschen Rechenzentren speichern lassen. Die QSC AG unterstützte die Studie als „Goldsponsor“.
IT-Arbeitsumgebungen aus der Cloud sind längst keine Vision mehr. Laut der gerade erschienenen Studie zeigen sich 61 Prozent der befragten deutschen Unternehmen „Cloud-affin“.
Das heißt: Sie nutzen, planen oder diskutieren Cloud-Lösungen für Anwendungen im Workplace-Umfeld. So werden E-Mail-, Document-Sharing- und Conferencing-Anwendungen von mehr als jedem fünften Unternehmen für Mitarbeiter Cloud-basiert bereitgestellt. Weniger verbreitet sind derzeit noch Office- und Telefonie-Anwendungen aus der Cloud, wie die Grafik zeigt:
Bei den meisten Arbeitsplatz-Anwendungen ist ein Wachstum der Cloud-Kundenbasis um 20 bis 30 Prozent in den nächsten zwei bis drei Jahren zu erwarten. Dabei planen mehr als 40 Prozent der Unternehmen, die bereits heute Telefonie- oder Office-Anwendungen aus der Cloud nutzen, einen weiteren Ausbau – wie die folgende Grafik zeigt:
Die befragten IT-Entscheider sehen eine hohe Relevanz von Arbeitsumgebungen aus der Cloud in erster Linie für spezielle Nutzergruppen im Unternehmen: So werden naturgemäß mobile Mitarbeiter und Homeoffice-Mitarbeiter als Hauptprofiteure derartiger Lösungen gesehen.
Ein Einsatz über alle Nutzergruppen hinweg, mit dem Unternehmen das volle Potenzial einer besseren Zusammenarbeit und geringerer Administrationskosten ausschöpfen können, wird (noch) nicht gesehen.
Evolution statt Revolution
Obwohl die Akzeptanz für den Arbeitsplatz aus der Cloud steigt, stellen die PAC-Forscher auch Skepsis fest. Vor allem die NSA-Enthüllungen sorgen derzeit für eine gewaltige Verunsicherung, die das Cloud-Wachstum insgesamt bremst und sich gleichfalls auf die Wahl geeigneter Cloud-Modelle auswirkt.
So sind selbst 80 Prozent der Cloud-affinen Unternehmen nicht bereit, aus Sicherheitsgründen kritische Daten außer Haus zu geben. Und wenn, dann vertraut die Mehrheit der Befragten (57 Prozent) nur Unternehmen, die die Daten in deutschen Rechenzentren speichern – das Prädikat „Made in Germany“ gewinnt hier an Bedeutung.
Cloud-Anbieter sollten IT-Dienstleister und Top-Manager adressieren
Die Studienergebnisse zeigen zudem, dass angestammte IT-Dienstleister die Migrationsentscheidung in die Cloud wesentlich beeinflussen: Für 35 Prozent der befragten Unternehmen sind solche IT-Fachhändler erste Wahl.
„Cloud-Anbieter sind angesichts dieser Resultate gehalten, attraktive Channel-Modelle für ihre Partner zu entwickeln“, konstatiert Dr. Andreas Stiehler, Principal Analyst bei PAC: „Ebenso muss der Vertrieb auf Führungskräfte im Top-Management zugeschnitten sein, denn diese sind oft die Hauptentscheider bei der Cloud-Migration.“
Plädoyer für den kompletten Arbeitsplatz aus der Cloud
Gleichzeitig fordert PAC die Verantwortlichen in den Anwenderunternehmen dazu auf, ihre Strategien für die Workplace-Modernisierung zu überdenken. Die Vorteile des Cloud-Modells liegen in Kosteneinsparungen, Agilität und Sicherheit. Sie lassen sich aber nur ausschöpfen, wenn sämtliche Arbeitsplatz-Anwendungen für alle Mitarbeitergruppen über eine einheitliche Cloud-Plattform bereitgestellt werden.
Der Hintergrund: IT-Verantwortliche müssen einen Spagat bewerkstelligen. Die zunehmende Anzahl an Tools und Devices sorgt für höheren Administrations-, Integrations- und Sicherheitsaufwand. Mit steigenden IT-Budgets können sie freilich nicht rechnen.
Um sich aus diesem Dilemma zu befreien, bedarf es eines Paradigmenwechsels: Zentrale, Cloud-basierte Formen der Bereitstellung sollten in den Fokus rücken.
Von einem solch „großen Wurf“ – so PAC-Analyst Andreas Stiehler – sind die meisten deutschen Unternehmen heute aber noch weit entfernt. Viele Verantwortliche würden es bei der Umsetzung und weiteren Planung bislang bei einer „Cloud light“ belassen.
Stiehlers Fazit lautet daher: „Die Cloud-Entwicklung im Workplace-Umfeld schreitet voran, befindet sich aber immer noch in den Kinderschuhen. Sowohl die Anbieter als auch die Verantwortlichen in den Anwenderunternehmen müssen nachjustieren.“
Kostenloser Download der Studie
Für die Studie „Arbeitsplätze in der Wolke?! Cloud-basierte Kommunikation und Zusammenarbeit in deutschen Unternehmen“ befragte das Analystenhaus Pierre Audoin Consultants (PAC) mehr als 200 IT-Entscheider in kleinen, mittleren und großen deutschen Unternehmen. Die Studie wurde im Multi-Client-Modell erstellt. Die QSC AG unterstützte sie als „Goldsponsor“.
Primäres Ziel der Studie war eine umfassende Bestandsaufnahme zu Relevanz und Umsetzung von IT-Arbeitsumgebungen in der Cloud mit belastbaren Fakten zu den Themen …
- Status quo und Investitionspläne
- Lösungsstrategien
- Treiber und Hemmnisse
- Auswahlkriterien und Entscheidungen
Die wichtigsten Resultate der Untersuchung finden Sie hier im Executive Summary (PDF).
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