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Publiziert am 12. September 2016 von unter:

BarCampKoeln: Innovativer Austausch, inspirierende Weiterbildung

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#BarCampKoeln 2016: Schon am Empfang der QSC-Zentrale in Köln traf man am 3. und 4. September auf gutgelaunte BarCamper, die sich um den Check-in kümmerten. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Vor zehn Jahren fand es zum ersten Mal bei QSC statt. Seither ist das BarCamp Köln so etwas wie eine feste Größe, wenn es ums Netzwerken geht. Fast jährlich treffen sich rund 250 Menschen zu dieser ungewöhnlichen Konferenz in der QSC-Firmenzentrale in Köln-Ossendorf, um sich über die unterschiedlichsten Themen auszutauschen. Für mich war es Anfang September das erste BarCamp. 

Dass QSC alljährlich ein Wochenende lang als Gastgeber das BarCamp Köln sponsert, hat mich neugierig gemacht. Und dann kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus: wie eine Konferenz auch ohne vorher festgelegte Themen jede Menge Wissen vermitteln kann. Und dass gerade ohne edles Catering und die üblichen Kaffeepausen-Rituale Kontakte leicht geknüpft werden können.

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Spezielle Art von Konferenz: BarCamp waren selbst auch Thema einiger Sessions. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Die Idee der BarCamps ist nicht neu. 2005 soll das erste im Silicon Valley stattgefunden haben, 2006 ging es damit in Deutschland los – eben auch das BarCamp Köln. Jeden Monat werden hierzulande Dutzende dieser seltsamen Konferenzen abgehalten. Galten sie bisher eher als Geheimtipp für unkomplizierten Austausch und preiswerte Weiterbildung, nutzen jetzt auch Unternehmen dieses ungewöhnliche Konferenzformat für ihre interne Weiterbildung.

BarCamp = die besondere Konferenz

Ungewöhnlich ist an einem BarCamp so ziemlich alles: dass vorher keine Themen festgelegt werden und niemand weiß, was sie oder ihn erwartet. Dass die Tickets nach kurzer Zeit vergriffen sind, mag noch am niedrigen Preis liegen, den die zahlreichen Sponsoren möglich machen. Doch dass am Ende alle hochzufrieden nach Hause gehen, ist keineswegs bei jeder Konferenz der Fall.

Großes Interesse: Mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Reges Interesse: Rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen zum BarCamp Köln. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

BarCamp-Plenum: Aufmerksame Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

BarCamp-Plenum: Zur Vorstellung der Personen und Themen kamen alle zusammen. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Wie das funktionieren kann, erlebe ich also am ersten September-Wochenende. Um 9 Uhr stehen Kaffee und belegte Brötchen bereit. Kurz nach 10 Uhr sammeln sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der zum Veranstaltungsraum umfunktionierten QSC-Kantine. Eine Stunde ist für die Vorstellungsrunde vorgesehen. Mehr als 200 BarCamper sollen sich in nur 60 Minuten persönlich präsentieren? Für mich zunächst unvorstellbar, dass dafür die Zeit reichen soll.

Eine der Organisatorinnen legt vor: Vorname, Nachname, Beruf, unter welchem Namen sie an diesem Tag twittert. Schließlich zählt sie „ihre“ drei Hashtags auf, also Schlagworte, wie sie bei Twitter und in anderen sozialen Medien üblich sind. Mehr gibt sie nicht preis, die meisten anderen machen es genauso und es geht tatsächlich so schnell, dass der Zeitplan einigermaßen eingehalten wird.

Ohne Hashtags geht gar nichts, ohne Kaffee auch nicht

Auf das Thema Hashtags bin ich nicht gefasst, also passe ich, als das Mikrofon bei mir angekommen ist. Später lerne ich, dass viele Teilnehmer ihre Schlagworte ganz spontan wählen. Der Hashtag „neugierig“ kommt ebenso vor wie Berufsbezeichnungen oder Interessenbereiche. Dass die Schlagworte „Hashtags“ heißen und das Vokabular aus der Onlinewelt entnommen wurde, ist kein Zufall: Die BarCamp-Idee entstand ja ursprünglich in der IT-Szene.

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Guter Kaffee gehörte dazu: Hier gesponstert von der Rösterei sonntagmorgen.com. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Becherparkplatz: Gemeinsam spart man damit Abfall und sorgt für Ordnung. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Becherparkplatz: Gemeinsam sparte man so Abfall und sorgte für Ordnung. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Auch wenn an diesem Morgen einige verkünden, Twitter gar nicht zu nutzen: Posten und Bloggen übers BarCamp gehört zum guten Ton – und wird von den Veranstaltern auch eingefordert. Dabei kann ich dann problemlos mithalten. Am nächsten Tag schiebe ich auch meine Hashtags per Twitter nach. Sie lauten „Weiterbildung“, „Social Media“ und – auch wegen der guten Qualität des angebotenen Heißgetränks  – „Kaffee“.

„Die Hashtags können auch einfach nur die aktuelle Stimmungslage widergeben“, erklärt mir Franziska Wenk: „Auf jeden Fall helfen sie, dass jeder sich nur ganz kurz charakterisiert.“ Und prägnante Schlagworte bleiben anderen im Gedächtnis – was das Netzwerken nachher deutlich erleichtert. Franziska – ach ja, beim BarCamp wird konsequent gedutzt – hat einige Jahre lang hauptberuflich Online-Communitys gemanagt und bereits an zahlreichen BarCamps teilgenommen.

Bunte Mischung an Menschen und Themen

Was bei der Vorstellungsrunde klar wird: Die BarCamper kommen aus den unterschiedlichsten Berufen und Bereichen. Online-Journalisten und IT-Fachleute stellen hier in Köln sicherlich die größte Gruppe. Es haben sich aber auch Möbelhändler, Kundenbetreuer, Soziologen und Personalmanager eingefunden.

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Themenvorstellung: Wer eine Session initieren wollte, trug seinen Vorschlag in wenigen Sätzen vor. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Bevor es richtig losgeht, ist noch das Programm des Tages festzulegen. Und wieder geht es äußerst diszipliniert zu: Alle, die eine Vortrags- und Diskussionsrunde – im BarCamp-Jargon „Session“ – vorschlagen wollen, stellen sich brav in einer Schlange an. Auch für diese Präsentation sind nur wenige Sätze vorgesehen. Stefan Evertz, einer Organisatoren, fragt jedes Mal, wer sich für das jeweilige Thema interessiert. Mal gehen wenige, mal viele Arme hoch. Insgesamt 63 Veranstaltungen werden an diesem Wochenende stattfinden.

Zu den Besonderheiten der BarCamps zählt, dass der Veranstalter nichts vorgibt. In Köln ist offener Austausch angesagt und jedes denkbare Thema möglich. Daneben gibt es auch sogenannte Themen-Camps für bestimmte Branchen und Interessen: etwa die Community-Manager oder die Callcenter-Szene treffen sich so. Es gibt Krisen-PR-Camps, Footblogger-Camp, Finanz- und Versicherungs-BarCamps und eines für „Eltern in Unternehmen“. Ebenso skurril wie kultig mutet das YarnCamp an, bei dem sich alles ums Stricken, Häkeln und Nähen dreht. Aber auch bei solchen BarCamps gilt: Welche genauen Fragen behandelt werden, legen die Teilnehmer spontan an jedem Morgen fest.

Jedes Thema wird auf einen Zettel geschrieben und der auf einen wandgroßen Stundenplan geklebt. Dort erfahren wir dann, wann wo welche Session stattfindet – immer mehrere gleichzeitig in verschiedenen Räumen. Beim BarCamp Köln werden in diesem Tipps für Gewaltfreie Kommunikation oder eine Weltreise mit Kind ebenso angeboten wie praktische Übungen zu Pokemon Go.

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Session-Board: Der große Stundenplan gab Auskunft darüber, wann wo welche Veranstaltung stattfand. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

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Themenvielfalt: Fremdsprachenlernen – Social Media im Bundesamt für Migration – IoT – u.v.a.m. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Und natürlich gibt es Vorträge zu Technologien – etwa über Auto 2.0, das Internet of Things und SaaS-Anwendungen. Auch Themen wie E-Mail-Direktmarketing, Marketing-Automatisierung und der künftige E-Book-Standardformat finden Interessenten. Zu einer Session darüber, wie sich Innovationen in etablierten Unternehmen einführen lassen, lädt Christian Pereira ein, Geschäftsführer der Q-loud GmbH, einer Tochterfirma von QSC.

Manchmal sind es fertige Präsentationen, die einzelne BarCamper mitbringen, Oft nur Kurzreferate oder sogar nur Fragestellungen als Ausgangspunkt für ein Brainstorming aller Session-Teilnehmer.

Feste Regeln, aber viele Spielräume

Anmeldungen für die Teilnahme an einer Session sind nicht erforderlich. Wer kommt, der kommt, wann er will und verlässt den Raum, wenn er genug hat. Nur der Takt der Sessions soll eingehalten werden: Los geht es zur vollen Stunde, um halb geht jemand – der gerade Zeit hat – von einem Veranstaltungsraum zum anderen und erinnert mit dem Schild „Gong 30“ daran, dass schon zwei Drittel der Zeit um ist. Bei „Gong 45“ sollten die Diskutanten zu Ende kommen.

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45 Minuten durfte jede Session dauern. Zwischendurch erinnerte eine nette Teilnehmerin oder ein freundlicher Teilnehmer dezent auf die Zeitbegrenzung. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Franziska Wenk informierte BarCampNeulinge. Christian Pereira veranstaltete eine Session über Innovationen im Mittelstand. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Franziska Wenk (re.) informierte über BarCamp-Regeln. Tanja Laub (li.) gab danach Tipps für die Twitter-Nutzung. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Nur 15 Minuten Zeit bis zur nächsten Session, längere Pausen sind nicht eingeplant. Doch Zeit zum Netzwerken bleibt trotzdem. Manche lassen für ein entspanntes Mittagessen eine Session sausen, andere nehmen den Teller mit in die Veranstaltung. Auch das wird toleriert. Ab 18 Uhr steht noch die „Pizzaschlacht“ an. Der gemeinsame Abend bietet reichlich Gelegenheit zum Kennenlernen, Weiterdiskutieren und auch noch genügend Kalorien.

Mein persönlicher BarCamp-Stundenplan

Die Auswahl meiner Sessions lässt sich etwa so zusammenfassen: BarCamp-Basics, Social Media für Fortgeschrittene und Innovationen – sowieso.

Die BarCamp-Grundlagen erhielt ich von Franziska Wenk und Stefan Evertz:

  • „BarCamp für Neulinge“ (Twittername der Referentin: @francy_tweets)
  • „BarCamps für Unternehmen – Weiterbildung – Wissensmanagement“ (@hirnrinde)

Social Media und Online-Marketing sind außerdem meine Themen. Also bin ich Oliver Überholz, Christian Müller und noch einmal Stefan Evertz gefolgt zu:

  • „Marketing-Automatisierung #Content #Inbound #EMail #Umsatz“ (@Getoliverleon)
  • „Multi-Blog-Strategie – Blog und Medium, Pulse & Co. kombinieren“ (@sozialpr)
  • „Event-Kommunikation bei BarCamps etc.“ (@hirnrinde)
Christian Pereira veranstaltete eine Session über Innovationen im Mittelstand. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Christian Pereira von der QSC-Tochterfirma Q-loud sprach über Innovationen im Mittelstand. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Und schließlich lauschte ich Christian Pereira. Er sprach über

  • „Innovation im Mittelstand/GU -Rahmenbedingungen, Umsetzungen, Erfahrungen“ (@cpe_cgn)

Lernkurve eines BarCamp-Neulings

Abgesehen von vielen Tipps und Anregungen zu meinen Session-Themen war es vor allem ein Einblick in eine innovative Veranstaltungsform, die offenbar vor allem die guten Seiten der Teilnehmer hervorbringt.

So durfte ich ein Wochenende mit interessanten Menschen verbringen, die ihr Wissen gerne mit anderen geteilt haben und dabei sehr freundlich und wertschätzend miteinander umgegangen sind. Ich habe mal wieder erlebt, dass demokratische Prozesse sehr effektiv sind, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Außerdem bleibt die Einsicht, dass Mitmachen bei einer Konferenz viel mehr Spaß macht als sich nur berieseln zu lassen. Zum BarCamp Köln hat jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer etwas beigetragen: eine Session angeboten, sich an Diskussionen beteiligt, am Empfang eine Schicht übernommen, den Gong von Zimmer zu Zimmer getragen, am Schluss Becher eingesammelt oder Stühle zurückgestellt.

Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Das Orga-Team: (v.l.n.r.) Stefan Evertz, Anne Kraemer, Brigitte Glatzel und Katja Evertz. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Nicht zu vergessen Stefan Evertz (@hirnrinde), Katja Evertz (@katjazwitschert), Brigitte Glatzel (@itBibi) und Anne Kraemer (@AnneKraemer), die das BarCamp Köln seit etlichen Jahren ehrenamtlich und doch hochprofessionell organisieren.

Es war ein überaus inspirierendes Erlebnis – und sicher nicht mein letztes BarCamp. Für alle, die sich fürs Internet der Dinge, Industrie 4.0 und vernetzte Gesellschaft interessieren: Für das ebenfalls von Stefan Evertz organisierte IoT-BarCamp am 4. Oktober 2016 in Düsseldorf sind noch Karten erhältlich.

Weitere Fotos:

Weitere Informationen …

… zum BarCamp Köln:

… zu BarCamps im deutschsprachigen Raum:

… zum BarCamp Köln bei QSC:

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