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Publiziert am 2. Februar 2017 von unter:

Neue PWC-Analyse: So digital ist der Mittelstand

Ein Arbeiter schweißt Metallteile. Funken fliegen durch den Raum.

Titelbild: © zilber42 / Shutterstock.com

Wie digital ist der deutsche Mittelstand? Für Familienunternehmen und mittelständische Gesellschaften ist Digitalisierung der zentrale Trend für 2017. Allerdings: 60 Prozent wollen ihr Geschäftsmodell deshalb nicht auf den Prüfstand stellen, ergibt eine aktuelle Umfrage von Price Waterhouse Cooper.

Der Digitalisierungstrend beschäftigt den Mittelstand aktuell am meisten. Aber wie wollen mittelständische Betriebe in Deutschland davon langfristig profitieren? Das untersuchte die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Price Waterhouse Cooper (PwC) im Januar 2017 und befragte 220 Geschäftsführer und Vorstände von Familienunternehmen und mittelständischen Gesellschaften im Rahmen der Potenzialanalyse „Wie digital sind die deutschen Mittelständler?“. Das Ergebnis: 50 Prozent der Mittelständler haben sich vor allem vorgenommen, ihre Produkte zu digitalisieren. Aber: Nur 40 Prozent der Befragten sind bereit, das eigene Geschäftsmodell auf den Prüfstand zu stellen und es digital anzutasten. Für die verbleibenden 60 Prozent kommt das offenbar nicht infrage.

 

Technologisch führend – digital abgeschlagen

„Wenn mittelständische Unternehmen die digitale Transformation erfolgreich bewältigen wollen, müssen sie aber gerade bei ihren Geschäftsmodellen ansetzen“, sagt Dr. Peter Bartels, Vorstandsmitglied bei PWC in einer Pressemitteilung zur Potenzialanalyse. „Digitalisierung bedeutet Disruption. Bei ihr geht es nicht darum, ein Produkt graduell immer weiter zu entwickeln, sondern sich zu fragen: Verdiene ich in Zukunft mit dem Produkt überhaupt noch Geld – oder vielleicht mit dem dazugehörigen Service? Verkaufe ich Produkte überhaupt noch – oder schaffe ich vielleicht eine Plattform, über die ich sie verleihe?“

Eine Frage, die auch aktuell Christoph Keese im Videointerview mit der Managementberatung Porsche Consulting aufwirft. Deutschland sei als Land der Ingenieure und Maschinenbauer weltweit erfolgreich, sagt der der Wirtschaftswissenschaftler und Journalist bei Axel Springer, allerdings: „Mit den Technologien des 21. Jahrhunderts haben Unternehmen in Deutschland bislang keine weltweit durchschlagenden Erfolge erzielt.“

 

Wachstumschancen für eigene Geschäftsmodelle erkennen und nutzen

Hierzulande besteht also Nachholbedarf. Und das auch, was die Erkenntnis betrifft, dass sich dank Digitalisierung Wachstumschancen und neue Geschäftsmodelle erschließen lassen. Gefragt sind also Mittelstands-Manager, die das Thema aktiv anpacken, um die Digitalisierung im eigenen Unternehmen erfolgreich umzusetzen. Welche Eigenschaften ein Manager dafür mitbringen soll?

 

Soll-Ist-Vergleich der vorhandenen und notwendigen Eigenschaften, um die Digitalisierung zu meistern. Die Grafik zeigt: 52 Prozent der Befragten halten „Veränderungsbereitschaft“ für erforderlich. Allerdings sehen nur 33 Prozent den Willen zur Veränderung auch aktuell gelebt im eigenen Unternehmen.

„Potenzialanalyse: Wie digital sind die deutschen Mittelständler?“ Quelle: © Price Waterhouse Cooper, Januar 2017: Soll-Ist-Vergleich zwischen Eigenschaften, die Mittelstands-Manager mitbringen müssen, um die Digitalisierung zu meistern.

 

„Innovationsfähigkeit“ sehen 63 Prozent der PWC-Befragten als wichtigsten Charakterzug an. Dicht gefolgt auf Platz 2 von „Kreativität“ (55 Prozent) und „Veränderungsbereitschaft“ auf dem dritten Rang (52 Prozent). Dr. Peter Bartels sagt: „Dabei ist gerade der Wille zur Veränderung ganz zentral, um die Digitale Transformation voranzutreiben. Für fast ebenso wichtig halte ich Schnelligkeit und Mut, die bei unserer Befragung nur von 37 Prozent der Befragten für notwendig erachtet werden.“

 

Mittelstand ist sich der Lage bewusst

Als bemerkenswert erachtet PWC die sehr realistische Selbsteinschätzung im Soll-Ist-Vergleich der Eigenschaften. So zeigt sich auch, dass die mittleren Firmen das Spannungsfeld zwischen bereits vorhandenen digitalen Attributen und als notwendig erachteten Eigenschaften gut überblicken und die zum Teil erheblichen Abweichungen vom Idealbild auch erkennen. So halten sich die Befragten für besonders gut bei der klassisch deutschen (Ingenieurs)-Tugend „Genauigkeit“ (54 Prozent) – gefolgt von Innovationsfähigkeit (51 Prozent) und fachlicher Expertise (50 Prozent). Bei der Veränderungsbereitschaft liegt der Wert aber nur bei 33 Prozent. „Diese Einschätzung zeigt, dass viele Familienunternehmer und Mittelständler noch sehr technikorientiert denken und vor allem ihre Produkte perfektionieren möchten“, so Dr. Peter Bartels. Innovationsfähigkeit sei zwar eine wichtige Eigenschaft, um die Digitalisierung zu meistern, aber sie dürfe nicht auf die Technik beschränkt bleiben. Übertriebene Genauigkeit könne sogar hinderlich sein, da sie das schnelle, flexible und agile Handeln einschränke.

Die komplette „Potenzialanalyse: ‚Wie digital sind die deutschen Mittelständler?‘“ aus Januar 2017 bietet PWC auf seiner Website kostenlos zum Download an.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf Digitales-Wirtschaftswunder.de, dem Themenblog der QSC AG

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