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Logistik mit SAP S/4HANA: Kernprozesse im Fokus

Wie profitieren Firmen von der neuen SAP-Suite? Experten der QSC AG liefern die Antwort: in einem Buch von SAP PRESS, das im Herbst erscheint. Digitales-Wirtschaftswunder.de stellt die Inhalte exklusiv vorab vor. Lesen Sie heute, wie die SAP-Kernprozesse ausgestaltet sind.

© iStock.com / nadla

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Vieles bleibt gleich, aber einiges ändert sich – und das grundlegend. So sorgt die HANA-Datenbank überall für Tempo, erweckt mit der In-Memory-Technologie dynamische Echtzeit-Views zum Leben und erlaubt unternehmensweit agilere Entscheidungen: egal, ob Prozesse und Transaktionen in Logistik, Lager, Einkauf Vertrieb oder Retail.

Was Anwender aus Handelsbranchen betrifft, so nimmt S/4HANA den Unternehmen eine zentrale Entscheidung ab. Bei vorangehenden SAP-Suites wie ECC 6.0 mussten sie ihr Industrie-System zu einer Handelslösung umwandeln. Der sogenannte Retail Switch machte das möglich – mit unumkehrbaren Folgen. Zwar veränderten sich Menüs und Erweiterungen an den Transaktionen wie gewünscht. Verloren gingen dabei aber hilfreiche Funktionen, die dann nur der Industrieversion vorbehalten blieben. Nicht so bei S/4HANA: Hier lässt sich die SAP-Retail-Branchenlösung aktivieren, ohne dass Anwender Funktionen des Standardumfangs vermissen müssen – praktisch.

 

Geschäftspartnermodell fasst Kreditoren und Debitoren zusammen

Neues gibt es von den Stammdaten zu berichten. Stammdaten sind zentrale Informationsquellen in einem Unternehmen. Ob Angaben zu Kunden, Lieferanten, Produkten, Anlagegütern, Personal

Christian Lorey/ Quelle: © QSC AG

und Konten – praktisch jede Abteilung pflegt und nutzt sie. Was die Daten zu Kunden (Debitor) und Lieferanten (Kreditor) betrifft, führt S/4HANA das Geschäftspartnermodell ein. Das heißt: Alle Stammdaten zu Kreditoren und Debitoren sind im neuen „Business Partner Model“ zusammengefasst. Um den Stammdatensatz zu pflegen, arbeiten die Abteilungen dabei mit verschiedenen Sichten: Der Verkauf etwa pflegt Adressen und Vertriebsdaten ein, nicht aber Kontonummern – diese Sicht ist der Buchhaltung vorbehalten.

Wer Waren von A nach B bewegt, Lager- oder Transportprozesse optimieren möchte, der findet alle Logistikfunktionen bei S/4HANA direkt im digitalen Kern. SAP hat alle Prozesse des Extended Warehouse Managements, kurz EWM, im Zentrum implementiert. Eine strategische Entscheidung, aus zweierlei Sicht: Zum einen profitieren auch Logistiker von stabileren SAP-Installationen, wenn sie ihre Prozesse nah am Standard direkt im digitalen Kern abbilden. Zum anderen löst das EWM das alte Warehouse Management (WM) als Satellitensystem ab.

 

Extended Warehouse Management: Mehr Prozesse, mehr Möglichkeiten

Zwar ist das EWM an sich nicht neu, bietet aber per se integriert in S/4HANA Vorteile: Unternehmen reduzieren Schnittstellen, müssen Belege oder Materialstämme nicht mehr replizieren, da alles im digitalen Kern passiert. Frei von Dubletten und Redundanzen kann die HANA-Plattform ihre volle Leistung zünden: Batchläufe und Aggregate über Nacht gehören der Vergangenheit an. Anwender entscheiden auf Basis von Live-Daten und -Analysen.

Zudem unterstützt das EWM weitere Prozesse und Möglichkeiten: So erleichtert der größere Nummernkreis die Arbeit. Mehr Belege lassen sich buchen, unbegrenzt Lagertypen definieren, Lagerplätze feiner und übersichtlicher clustern – auch im Hinblick auf die Mitarbeiter, da der Nummernkreis auch lesbare Klarnamen enthalten kann. Weiterer Pluspunkt: S/4HANA unterstützt Parallelbuchungen. Früher mussten sich Anwender hier über Erweiterungen behelfen. Nicht so bei der neuen SAP-Suite: Hier können beispielsweise mehrere Lagermitarbeiter gleichzeitig an einer Aufgabe arbeiten, ohne das Dateninkonsistenzen drohen.

 

Lizenzvarianten erleichtern Mittelstand die Entscheidung

Jonathan Opel / Quelle: © QSC AG

Worin die größte Herausforderung für die Logistik besteht? Wer bis dato ein SAP WM betreibt, muss handeln, da der Support seitens SAP im Jahr 2025 ausläuft. Es gilt also zu überlegen und zu entscheiden: Alles über ein ERP-System betreiben und stattdessen ein eigenes, dezentrales WM aufbauen? Oder auf das EWM setzen, zu S/4HANA migrieren und von allen Vorteilen profitieren? Um auch dem Mittelstand hier die Entscheidung zu erleichtern, hat SAP bereits Lizenzvarianten angekündigt, die sich am Funktionsumfang orientieren sollen.

 

Einkaufsanalysen: Leichter entscheiden, Überblick behalten

Apropos leichter entscheiden: Einkäufern bietet S/4HANA über die modernen Fiori-Oberflächen mehr Übersicht. So sammeln die Einkaufsanalysen nützliche Apps, über die sich typische Fragen des Tagesgeschäfts einfach klären lassen: Wie viele Bestellanforderungen sind unbearbeitet? Wo stehen Freigaben aus? Wie pünktlich liefert ein Partner? Zudem sind die Apps einer Gruppe individuell anpassbar: Wer über die Einkaufsanalysen im Blick behalten möchte, wie zufrieden die Firma mit einem Lieferanten ist, der holt sich die App „Bewertung der Lieferantenleistung“ zusätzlich per Drag & Drop auf sein Display.

 

Ein Screenshot der Fiori-Oberfläche zeigt die Einkaufsanalysen.

SAP Fiori bringt Übersicht: Die Einkaufsanalysen zeigen alles auf einen Blick. / Quelle: „Logistik mit SAP S/4HANA“

 

Weitere Möglichkeit: die Beschaffungsübersicht. Die App bündelt einen Teil der Anwendungen aus den Einkaufsanalysen. Damit erhalten Einkäufer und Einkaufsleiter relevante Informationen für ihr Tagesgeschäft auf einen Blick und entscheiden – auch mobil per Fingertipp über das Fiori Launchpad. Zugegeben: Diese Funktionen gab es bereits in früheren SAP-Versionen. Aber: S/4HANA bringt sie dank Fiori nun prominent, übersichtlich und gebündelt zur Geltung, statt sie tief im SAP GUI zu verbergen.

 

Self-Service-Beschaffung macht Einkaufen einfacher

Neu ist die Self-Service-Beschaffung. Hier hat SAP ein katalogbasiertes Bezugsmodell in die Suite integriert. Was der Mittelstand damit machen kann: Ob Locher, Notizblöcke oder Hefter – über

Martin Kiss/ Quelle: © QSC AG

das Portal bauen Firmen schnell eine Lösung auf, um ihren Bürobedarf zu organisieren. Komplette Kataloge von externen Anbietern lassen sich anbinden. Mitarbeiter bestellen dann eigenständig, Freigabeprozesse lassen sich automatisiert nach Regeln gestalten. Was mit Büroutensilien funktioniert, funktioniert auch mit anderen Gütern: Ob Produktionsstoffe, Verbrauchsmaterialien oder Ersatzteile –  die Self-Service-Beschaffung macht es den Anwendern einfach.

Was bietet S/4HANA dem Vertrieb? Überall dort, wo Mitarbeiter auf Kennzahlen und Analysen angewiesen sind, bietet S/4HANA leistungsstarke Funktionen. Vertriebsmitarbeiter oder Prozessverantwortliche erhalten in Echtzeit Zugriff auf ihre Kennzahlen – und dieses bei Bedarf auch von unterwegs. Neue Apps zur Überwachung der Performance der Kundenauftragsabwicklung oder zur Einsicht in die Umsatzdaten bieten eine Grundlage für Entscheidungen und Optimierungen.

 

Verfügbarkeit prüfen, bevorzugt beliefern

Neue Funktionen erweitern ebenso den Umfang der Verfügbarkeitsprüfung. Um Kundenaufträge termingerecht bedienen zu können, wird im Vorfeld die Verfügbarkeit von Produkten oder Erzeugnissen geprüft. Entstehen Engpässe, kann eine Priorisierung nach Kunden oder Business Impact erfolgen, je nachdem, wie wichtig Aufträge sind. Möglich macht dieses das in S/4HANA integrierte advanced Available to Promise, kurz aATP.

Die Prozessabläufe im Vertrieb haben sich nicht grundlegend geändert. S/4HANA bietet aber auch hier eine bessere Übersicht dank neuer Apps.

 

Über die Autoren

 

 

 

 

 

Martin Kiss, Christian Lorey, Jonathan Opel und Maik Schubert (v. l. n. r.) sind Experten für SAP bei der QSC AG. Martin Kiss hat sich als Autor mit den Kernprozessen für den Vertrieb beschäftigt. Die Kapitel zur Lager- und Logistikwirtschaft mit S/4HANA hat Christian Lorey betreut. Jonathan Opel ließ sein Einkaufs-Know-how im Buch aufgehen, während sich Maik Schubert mit der Retail-Ausprägung von S/4HANA beschäftigte.

„Logistik mit SAP S/4HANA“ jetzt vorbestellen

„Logistik mit SAP S/4HANA“ erscheint Ende September als Buch und E-Book in der SAP-PRESS-Serie im Rheinwerk-Verlag. Interessierte Anwender können das Buch bereits jetzt auf der Webseite des Verlags vorbestellen. In den nächsten Artikeln der fünfteiligen Serie vertieft Digitales-Wirtschaftswunder.de Migrations- und Neuinstallationsszenarien und gibt Entscheidungshilfen für S/4HANA.

430 Seiten, 2017, gebunden

SAP PRESS, ISBN 978-3-8362-5611-7

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf Digitales-Wirtschaftswunder.de, dem Themenblog der QSC AG

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