SAP-Zukunftstrends: Die SAPPHIRE NOW 2018 gab spannende Einblicke
Einen großen Besucherandrang verzeichnete die SAPPHIRE NOW 2018. Mit einer Steigerung um 2.000 auf mittlerweile 22.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ganzen Welt war die wichtigste jährlich stattfindende Kunden- und Partnerkonferenz von SAP erneut ein Publikumsmagnet. Im Mittelpunkt stand diesmal das Thema Augmented Humanity. Für das SAP Consulting von QSC durften wir daran teilnehmen.
Die Relevanz von SAP und dem Ökosystem zeigt sich auch an der beeindruckenden Kundenanzahl: Mittlerweile zählt SAP 390.000 Kunden weltweit. 77 Prozent aller Geschäftstransaktionen laufen über SAP-Systeme.
QSC war mit einem SAP Consulting Team vor Ort, um die neusten Produktankündigungen, Trends und besonders auch neue Partner aus der SAP-Welt kennen zulernen. In vielen Gesprächen mit der SAP, Partnern und Kunden konnten wir uns einen Eindruck über mögliche Einsatzszenarien der neuen Technologien machen.
Übergreifendes SAPPHIRE-NOW-Motto 2018 war Augmented Humanity
Motto der diesjährigen SAPPHIRE NOW war das Thema Intelligent Enterprise, das sich in sämtlichen Keynotes und Aktionständen, wie einer Virtual Reality Präsentation der Digital Supply Chain von adidas, widerspiegelte.
Ein wichtiger Bestandteil intelligenter Unternehmen war natürlich das Thema Artificial Intelligence. 2020 werden wir rund 20 Milliarden vernetzte IoT-Geräte haben – mehr als dreimal so viel wie Menschen auf der Erde leben. Das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine wurde immer wieder diskutiert und unter dem Stichwort Augmented Humanity zusammengefasst.
Ein erstes Bild dieser Augmented Humanity durfte sich die QSC beim durch die SAP ausgerichteten SAP Leonardo Basketball Event machen. Ausgewählte Kunden, SAP-Mitarbeiter und SAP-Partner, ausgestattet mit Sensoren und unter Anleitung ehemaliger NBA-Stars wie Detlef Schrempf, konnten sich in einem 3-gegen-3-Turnier und in mehreren Basketball Challenges messen. Die Ergebnisse bei der Sprungkraft, Dribble-Schnelligkeit, Wurfquote wurden dabei getrackt und in Echtzeit ausgewertet.
Im Mittelpunkt standen für uns aber natürlich die fachlichen Highlights. Dies waren bei der diesjährigen SAPPHIRE NOW im Einzelnen:
SAP fokussiert sich auf CRM Lösungen und stellt C/4HANA vor
Laut SAP-Gründer Hasso Plattner ist der Markt für CRM-Lösungen mindestens genauso groß wie der ERP-Markt.
Die Lösung wird SAP C/4HANA heißen und soll Unternehmen zukünftig bei der Kundenzentrierung unterstützen. Mit einer engeren Integration und (datenseitigen) Verschmelzung mit SAP S/4HANA will SAP eine zentrale Sicht auf Kunden schaffen, die eigenen Stärken ausspielen und sich gegenüber CRM-Wettbewerbern differenzieren.
Die fünf Säulen des bisherigen Produktportfolios von „SAP Hybris CEC“ („Customer engangement and Commerce“), nämlich Commerce, Marketing, Sales, Service und Billing stehen künftig unter dem gemeinsamen Markennamen „SAP C/4HANA“ zur Verfügung.
Die frühere CRM-Sicht kann dann zur 360-Grad Sicht werden, wenn sämtliche S/4HANA-Informationen (beispielsweise aus Finanzen, Service, Onlinehandel, Logistik etc.) berücksichtigt werden. CRM wird damit ein Teil des „intelligenten“ Unternehmens, wie SAP es nennt — und das ist mehr als „sales automation“.
Mit den Erweiterungsmöglichkeiten mittels der SAP Cloud Plattform beispielsweise mit Microservices und den Innovationsbausteinen (KI, ML, IoT, …) aus dem SAP Leonardo Portfolio will SAP zusätzlich bei den Kunden punkten und Innovationen direkt in die Anwendungen bringen.
Unter der „Motorhaube“ werden die Akquisitionen Hybris, Gigya und Callidus zusammengefasst, die damit auch eine einheitliche Benutzeroberfläche „User Experience“ bekommen werden, und die Marketing Cloud, Commerce Cloud, Sales Cloud und Service Cloud als ganzheitliche Produkt-Suite beinhalten.
SAP Cloud Platform und ihre Erweiterungs- und Integrationsszenarien
Cloud und Microservices auf Basis der SAP Cloud Platform waren fast überall Thema. „Zwei von drei Unternehmen setzen auf die Cloud“, bestätigt auch Bitkom in Zusammenarbeit mit der KPMG AG. Die Umfrage „Cloud-Monitor 2018“ war im Ergebnis eindeutig. Gemäß einer Befragung Ende 2017 wächst weiterhin die Quote der Firmen, die Cloud Computing bereits einsetzen (66 Prozent) oder den Einsatz planen (21 Prozent). Nur noch 13 Prozent der Firmen gaben an, dass Cloud für sie kein Thema sei, vor zwei Jahren waren es noch doppelt so viele. Bei den Großunternehmen liegt die Nutzungsquote inzwischen bereits bei 83 Prozent. Es ist somit nicht erstaunlich, dass auch SAP mit einem Produktportfolio diesem Umstand Rechnung trägt.
Mittlerweile laufen pro Tag 1.5 Milliarden Transaktionen über die Platform. Die Plattform ist nun die zentrale Integrations- und Erweiterungsplattform für alle SAP-Systeme.
SAP Cloud Platform jetzt auch bei Google und Microsoft: Die Verfügbarkeit der SAP Cloud Platform für Nicht-SAP Datacenter angekündigt (basierend auf Cloud Foundry): Microsoft Azure, Amazon Web Services und Google Cloud Platform. Leider trifft das nur für die SAP Cloud Platform im Allgemeinen zu, SAP CPI ist bisher nur in den SAP-eigenen Datacentern verfügbar.
Bessere Non-SAP Integration: Eine wichtige Ankündigung war die Kooperation mit Cloud Elements, einem API Anbieter, der über 150 Konnektoren anbietet. Damit sollte sich SAP im Vergleich zu anderen PaaS-Lösungen im Bereich der Non-SAP Integration extrem verbessern. Die Lösung wird vermutlich in Q3/18 als Komponente unter dem Namen SAP Cloud Platform Open Connectors verfügbar gemacht.
Master Data as a Service: Künftig soll die SAP Cloud Platform um einen Stammdaten-Service „Master Data as a Service“ erweitert werden. Damit soll eine Zentralisierung und Harmonisierung über Cloud- und On-Premise-Produkte hinweg möglich werden. Das bedeutet ganz praktisch, dass Daten nunmehr nicht parallel in einem ERP und CRM System vorgehalten werden müssen, sondern nur noch in der zentralen Instanz.
Auch die Nutzung der SAP Cloud Platform als Blockchain-as-a-Service-Plattform wurde thematisiert. Damit schließt SAP zu den anderen Marktplayern wie z. B Amazon auf (blockchain-as-a-service (baas).
Google und SAP bringen nativen Support für SAP Cloud Platform Software Development Kit: Bisher war das Software Development Kit (SDK) nur IOS/Apple verfügbar. Das SDK ermöglicht über jedes Android- oder Chrome-OS-Gerät den Zugriff auf Workflows. Apps für SAP können nun einfach auf für die Android Platform entwickelt werden.
Hochkarätiges Entertainment
Unterstützt wurde das SAP Board um Bill McDermott und Hasso Plattner auch in diesem Jahr wieder durch zahlreiche bekannte Show-Größen wie von den Musikern Justin Timberlake und Jon Bon Jovi, von der südafrikanischen Schauspielerin und Unternehmerin Charlize Theron und dem Ski-Ass und Olympia Medaillengewinnerin Lindsey Vonn.
Unser Fazit
Insgesamt wurde die SAPPHIRE NOW aus Sicht von QSC ihrem Ruf als Wegweiser der strategischen Ausrichtung der SAP wieder mal gerecht.
Timo Ottowitz |
Meik Brand |