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Publiziert am 3. Februar 2020 von unter:

Jürgen Hermann: „Für mich steht Wachstum an erster Stelle“

Jürgen Hermann, Vorstand der QSC AG. Bild: © QSC AG.

Jürgen Hermann, Vorstand der QSC AG. Bild: © QSC AG.

Angesichts der aktuellen Meldung zur Entwicklung des Geschäftsjahrs 2019 haben wir Jürgen Hermann, Vorstand von QSC, zu der neuen Wachstumsstrategie des Cloud-, SAP- und IoT-Anbieters befragt.

 

Herr Hermann, ein sehr bewegtes Jahr liegt hinter Ihnen: Angefangen von tollen Aufträgen beispielsweise von Fressnapf, Brunata Metrona, Techem oder beeline über den erfolgreichen Plusnet-Verkauf bis zum Launch der QSC-Wachstumsstrategie 2020plus – langweilig ist Ihnen sicher nicht gewesen. Sind Sie zufrieden mit dem Jahr 2019?

Hermann: „Zufrieden“ ist der falsche Ausdruck, das klingt nach Schaukelstuhl und Selbstgefälligkeit. Wir haben einfach viel erreicht. Der Verkauf des Telekommunikationsgeschäfts war dabei ohne Frage eine Zäsur für QSC. Seitdem konzentrieren wir uns ganz auf die Wachstumsfelder Cloud, SAP und IoT. Für mich – auch als Aktionär – steht nachhaltiges Wachstum an erster Stelle, damit sich diese Strategie auch in der Unternehmensbewertung, also in der Kursentwicklung widerspiegelt.

 

Der Gesamtumsatz von 2019 liegt im Plan und Sie wachsen bereits von Quartal zu Quartal.

Hermann:Ja, diese Umsatzentwicklung zeigt, dass unsere frühe Fokussierung auf das Geschäft mit Cloud-, SAP und IoT parallel zum Telekommunikationsgeschäft richtig war. Zudem sind die Auftragseingänge in 2019 – also das garantierte Volumen über die jeweilige Vertragslaufzeit – eine gute Grundlage für das Erreichen der Umsatzziele in diesem Geschäftsjahr. Wichtig auch: Wir sind bilanziell solide aufgestellt und können in die Zukunft investieren.

 

Was für Investitionen haben wir denn zu erwarten?

Hermann: Erstens geht es um die Entwicklung innovativer Services. Unsere qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unterstützt durch externe Experten, entwickeln zusammen mit unseren Kunden digitale Lösungen für konkrete Anforderungen. Diese Projekte können dann in der gesamten Branche ausgerollt werden.

Zweitens wollen wir auch anorganisch investieren. Dazu gehören Beteiligungen an innovativen Startups, die eine für uns wichtige Technologie oder eine eigenentwickelte Softwarelösung beherrschen. Diesen Startups wiederum bieten wir die Finanzierung sowie etablierte Vertriebsstrukturen. Wir engagieren uns mit einer Minderheitsbeteiligung mit der Option – wenn das Geschäftsmodell funktioniert – die Mehrheit zu übernehmen und somit auch zu konsolidieren. Das sichert uns alle Chancen, begrenzt aber die Risiken.

Die Übernahme etablierter Spezialisten, die bereits erfolgreich am Markt positioniert sind, ist darüber hinaus eine weitere Option.

 

Unmittelbar nach dem Plusnet-Verkauf haben Sie die Wachstumsstrategie 2020plus vorgelegt. Was ist der Kern dieser Strategie?

Hermann: Nur mit einer digitalen Transformation werden Unternehmen erfolgreich sein, es kommt also darauf an, dass sie die Chancen der Digitalisierung erkennen und nutzen. Und dies ist nur mit dem Einsatz der digitalen Technologien – allen voran IoT, SAP und Cloud – möglich. Deswegen haben wir uns früh auf den Einsatz dieser Technologien fokussiert.

Zweitens konzentrieren wir uns auf die drei Branchen Handel, produzierendes Gewerbe und Energie. Die Komplexität der digitalen Transformation erfordert diesen Fokus.

Drittens, werden wir – wie bereits erläutert – unser Wachstum und unser Know-how durch gezielte Akquisitionen und Investitionen stärken.

In Zahlen ausgedrückt heißt 2020plus, dass wir bis 2022 einen Umsatz von 200 Millionen Euro anstreben, was ein kontinuierliches jährliches Wachstum von mehr als zehn Prozent voraussetzt. Gleichzeitig haben wir uns vorgenommen, von Quartal zu Quartal zu wachsen und ab viertem Quartal ein nachhaltig positives EBITDA zu erwirtschaften.

 

Können Sie uns konkreter erläutern, warum Technologien so wichtig sind?

Hermann: Es ist ganz einfach. Digitalisierung beginnt immer mit dem Erfassen von Daten – dafür braucht es Sensor-Technologien und Edge Computing. Das bietet unsere IoT-Tochter Q-loud. Dann geht es, zweitens, darum, die Datenmengen betriebswirtschaftlich zu nutzen. Dafür stehen unsere Experten für SAP-, Microsoft- und Spezial-Software. Drittens müssen sämtliche Daten dauerhaft und sicher gespeichert werden und gleichzeitig immer und überall verfügbar sein. Das erledigen unsere Cloud-Spezialisten.

Mit diesen drei Schritten lässt sich im Prinzip jeder Geschäftsprozess digital abbilden. Wir bieten also die komplette digitale Wertschöpfungskette und sorgen gleichzeitig dafür, dass die einzelnen Glieder reibungslos ineinander greifen.

 

Intelligente Integration von Technologie. Bild: © QSC AG

Intelligente Integration von Technologie ist die Basis der Wachstumsstrategie 2020plus der QSC AG. Bild: © QSC AG

 

Als weiteren Bestandteil Ihrer Wachstumsstrategie nannten Sie die Branchen-Fokussierung?!

Hermann: Vollkommen richtig. Wir haben unsere bestehende Kundenstruktur analysiert, haben unser Produkt- und Lösungsportfolio nach Stärken und Schwächen abgeklopft, haben unsere Betriebs- und Vertriebsprozesse auf den Prüfstand gestellt und alles mit den zukünftigen Erwartungen unserer Kunden gespiegelt. Herausgekommen ist eine klare Branchen-Fokussierung, und zwar auf die Branchen Handel, produzierendes Gewerbe und Energie. Hier kennen wir die Kundenbedürfnisse sehr genau und weisen ein im Marktvergleich einzigartiges Portfolio auf. Zudem sind sich alle Marktanalysten einig, dass gerade in diesen drei Branchen die Digitalisierung auf Jahre hinaus eine zentrale Herausforderung und Chance bleibt.

 

Was sind die wesentlichen Pain-Points der genannten Branchen?

Hermann: Den Handel bewegen vor allem Omnichannel-Lösungen, also die Verzahnung sämtlicher Vertriebskanäle off- und online. Das setzt ein integriertes Datenmanagement von Kunden, ihrem Kaufverhalten und der Warenwirtschaft voraus. Im produzierenden Gewerbe ist das Thema der effiziente Umgang mit Maschinendaten zur Optimierung von Produktionsprozessen. Und in der Energie ist die intelligente Steuerung von den zahlreichen Energiequellen hin zu den zahlreichen Nachfragern keineswegs gelöst. QSC bietet für all diese Herausforderung hochinteressante Software-basierte Lösungen an.

 

Und wie spiegelt sich die neue Strategie in der Organisation wider?

Hermann: QSC hat sich schon während der letzten Jahre massiv gewandelt. Wir haben unsere Kompetenzen insbesondere im Cloud- und Software-Bereich deutlich ausgebaut und Cloud-Architekten, Softwareentwickler und S/4HANA-Profis eingestellt. Wir haben das Produkt-Portfolio optimiert und auf wiederkehrende Umsätze ausgerichtet, die Prozesse laufen mittlerweile deutlich stärker automatisiert ab als noch vor einem Jahr und Marketing und Vertrieb sind effizienter aufgestellt. Alle QSC-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter arbeiten daran, unseren Kunden bei der Digitalisierung ihrer Prozesse und Geschäftsmodelle ein gleichermaßen vorausschauender wie verlässlicher Partner zu sein.

Software-basierte Kundenlösungen. Bild: © QSC AG

Software-basierte Kundenlösungen. Bild: © QSC AG

 

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