Publiziert am 8. Februar 2024 von unter:

Als blinder Auszubildender bei q.beyond durchstarten

Mein Name ist Manuel, ich bin 23 Jahre jung und blind. Seit September 2023 absolviere ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung am q.beyond Standort Ulm. In diesem Blogbeitrag berichte ich, warum ich mich für IT begeistere, wieso ich mich für q.beyond entschieden habe und welche Erfahrungen ich hier bereits machen durfte. Mein Ziel: als blinder Auszubildender und vor allem in der IT durchzustarten.

 

Faszination für IT begann schon in der Grundschule

Blinder Auszubildender bei q.beyond: Seine Behinderung hält Manuel Osswald nicht davon ab, in der IT als künftiger Fachinformatiker durchzustarten.

Seine Behinderung hält Manuel Osswald nicht davon ab, in der IT durchzustarten. Bei q.beyond lässt der blinde junge Mann sich zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung ausbilden. Bild: © q.beyond AG

Genau wie meine Schwester, bin ich seit meiner Geburt blind. Per se kenne ich also gar nichts anderes, als mich auf meine anderen Sinne zu verlassen. Damit komme ich sehr gut zurecht und kann heute das meiste selbstständig erledigen.

Schon im Grundschulalter bemerkte ich, dass mir die IT und das Internet den Zugang zu vielen Themen ermöglichten, die ich als Blinder ansonsten nicht so leicht erfahren hätte. Mit ihrer Hilfe kann ich mir eigenständig Wissen aneignen, meine Kreativität ausdrücken und meinen Interessen nachgehen.
Bereits in der Grundschule lernte ich die Grundlagen des Programmierens kennen.

Mit Hilfe der Brailleschrift und einem speziellen Display, der sogenannten Braillezeile, die Inhalte auf dem Bildschirm in Brailleschrift darstellt, konnte ich nicht nur meine ersten Programme selbst schreiben, sondern auch im Internet eigenständig recherchieren. Die IT war mein Weg in die große weite Welt und eröffnete mir Möglichkeiten, die mir vorher unerreichbar schienen. Mein Entschluss stand fest: Ich mache später etwas mit IT, um die Welt zu verbessern!

 

Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung

Nach meinem Abitur entschied ich mich für eine Ausbildung zum Anwendungsentwickler, weil ich mein Wissen und meine Fähigkeiten in diesem Bereich weiter vertiefen und einsetzen wollte. Ich bewarb mich bei verschiedenen Firmen, doch q.beyond hat mich schließlich überzeugt – auch, weil sich das Unternehmen so stark für Inklusion, Diversität und Chancengleichheit einsetzt.

Außerdem ist es toll, welche Möglichkeiten mir hier schon während Ausbildung geboten werden: Ich erhalte nicht nur Einblicke in spannende und innovative IT-Projekte, sondern darf daran auch mitarbeiten. Mir wurde ein Notebook mit Sprachausgabe und Braillezeile zur Verfügung gestellt. So kann ich problemlos mit meinen Kolleg:innen kommunizieren und mich im Arbeitsalltag autark zurechtfinden. Gerade dieser Aspekt ist mir wichtig, denn Unabhängigkeit und Eigenständigkeit sind für mich essenziell!

Von Anfang an wurde mir ein Mentor zur Seite gestellt. Er erklärt mir die verschiedenen Werkzeuge und Methoden, die wir bei q.beyond bei der Anwendungsentwicklung einsetzen. Außerdem gibt er mir regelmäßig Feedback und Tipps, wie ich mich verbessern kann. Damit ist er nicht nur mein Lehrer, sondern mittlerweile auch ein Freund geworden.

An drei Tagen in der Woche arbeite ich im Ulmer Büro von q.beyond, das ich mit Unterstützung eines Fahrdienstes erreiche. An den zwei anderen Tagen besuche ich die Berufsschule. Das Büro kenne ich mittlerweile wie meine Westentasche, da ich alle Wege und Räume in meinem Kopf abgespeichert habe.

 

Cloud-Plattformen, Microservices und künstliche Intelligenz

Im Rahmen der Ausbildung habe ich nun die Möglichkeit, meine IT-Kenntnisse noch weiter auszubauen und an herausfordernden Projekten mitzuwirken, die sich mit der Digitalisierung verschiedener Branchen und Prozesse beschäftigen. Ich lerne dabei viele Werkzeuge, Tools und Technologien kennen, die ich vorher noch nicht kannte.

Neulich habe ich zum Beispiel erfahren, wie man mit Cloud-Plattformen und Microservices arbeitet, um skalierbare und flexible Anwendungen zu entwickeln. Ich finde es auch spannend, wie q.beyond sich mit aktuellen Trendthemen wie der künstlichen Intelligenz beschäftigt und wie sie solche Technologien nutzt, um die digitale Transformation ihrer Kunden zu unterstützen.

 

Die Welt mit IT ein bisschen besser machen

Nach meiner Ausbildung würde ich gerne als Anwendungsentwickler durchstarten und umfangreiche IT-Projekte federführend initiieren. Ich habe viele Ideen, wie ich die IT nutzen könnte, um die Welt ein bisschen besser zu machen.

Der q.beyond AG bin ich sehr dankbar, dass ich hier die Chance erhalte, meine Ziele zu erreichen und dass man mich als vollwertiges Teammitglied wertschätzt! Man kann alles schaffen, was man sich vornimmt – davon bin ich überzeugt! Daher möchte ich auch andere Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung ermutigen, sich hohe Ziele zu setzen. Ich bin sicher, dass wir als Fachkräfte genauso gut arbeiten und heutzutage ebenso gefragt sind wie Menschen ohne Handicap!

 

Mehr Infos über Ausbildung und Karriere bei q.beyond

q.beyond bildet seit mehr als 20 Jahren erfolgreich den eigenen Nachwuchs aus und engagiert sich eben auch für Inklusion in der Ausbildung. Aktuell angeboten werden als Ausbildungsberufe Fachinformatik Anwendungsentwicklung und Fachinformatik Systemintegration und als duale Studiengänge Business Administration, Wirtschaftsinformatik und Informatik. Bewerbungen fürs nächste Ausbildungsjahr – ab Herbst 2024 – sind ab sofort möglich. Interessent:innen melden sich dafür entweder über konkrete Stellenangebote auf der q.beyond Website oder schicken hier eine Initiativbewerbung.

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