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Publiziert am 17. November 2011 von unter:

QSC-Vorstand Thomas Stoek im Interview: „Auf Vertrauen weiter aufbauen.“

Thomas Stoek ist seit Januar 2010 im Vorstand der INFO AG und hat nach der Übernahme durch die QSC AG im Juli 2011 den Vorstandsvorsitz erhalten. Zum 1. September 2011 wurde er zudem in den Vorstand der QSC AG berufen. Warum Kunden der QSC-Gruppe vertrauen können, welche Rolle Cloud-Produkte im Portfolio spielen und was Kunden von einem ITK-Unternehmen für die Zukunft erwarten dürfen, sagt er im Interview.

Thomas Stoek, Chef der INFO AG und Vorstand der QSC AG.

Thomas Stoek, Chef der INFO AG und Vorstand der QSC AG.

 

Herr Stoek, warum können Kunden der QSC-Gruppe vertrauen?

Stoek: Zunächst einmal, weil QSC auch nach dem Erwerb der INFO AG ein eigentümergeführtes Unternehmen geblieben ist und weiterhin wie die bis dato ebenfalls gründergeführte INFO AG klar auf den deutschen Mittelstand fokussiert ist. Salopp gesagt: Wir ticken alle sehr mittelständisch. Für unsere Kunden bedeutet dies, dass sie nicht mit einer Abteilung eines Großkonzerns verhandeln müssen, sondern im direkten Kontakt zu den Entscheidern stehen. Das ist nicht nur hilfreich, wenn bei einem Projekt mal etwas schiefgeht und man schnell gegensteuern muss.

Für uns spricht außerdem unsere langjährige Erfahrung: Die INFO AG gibt es seit mehr als 25 Jahren, für die IT-Branche eine ungewöhnlich lange Zeit. Die QSC AG gibt es seit mehr als zehn Jahren, auch dies ist für ein mittelständisches Telekommunikationsunternehmen eine lange Zeit. Wir haben gemeinsam über 1000 teilweise sehr namhafte Unternehmenskunden und pflegen sehr langfristige Kundenbeziehungen. Was vielleicht am stärksten zeigt, wie sehr die Kunden der INFO AG als IT-Dienstleister vertrauen: Wir haben keine Fluktuation. Und dies möchte ich in meiner Doppelrolle als Vorstandsvorsitzender der INFO AG und als Vorstand von QSC gern in die neue QSC-Welt im Bereich Managed Services übertragen.

Welche Vorteile haben Kunden, wenn sie Ihnen die IT anvertrauen?

Stoek: Mit Auslagerung der IT wandeln Unternehmen Fixkosten in variable Kosten um. Statt ein eigenes Rechenzentrum und eine eigene IT-Abteilung unterhalten zu müssen, bekommen sie die gleichen und meist sogar qualitativ bessere Leistungen zu besseren Preisen und bei höherer Verfügbarkeit. Denn ein externer IT-Anbieter kann diese Leistung günstiger offerieren, weil er sie mehreren Kunden bereitstellt und daher über bessere Einkaufsbedingungen verfügt und Rechenzentren effektiver nutzen kann.

Und welche Bedenken gibt es?

Stoek: Je höher der IT-Auslagerungsgrad ist, umso mehr wird der Dienstleister sich an den Geschäftsprozessen der Unternehmen orientieren müssen. Und hier gibt es seitens der Kunden Bedenken, ob der Dienstleister das auch zu leisten vermag. Denn für den Kunden ist es wichtig: Versteht mein Dienstleister mein Geschäftsmodell? Wir steuern zum Beispiel bei Tchibo, einer unserer ganz aktuellen Kunden, die komplette IT. Das heißt: Wir müssen den kompletten Warenprozess verstehen, die gesamte Logistik bis hin zu Sonderaktionen, in denen es darum geht, welche Ware in welchen Shop muss. Wir sind ganz nah dran an den Prozessen. Rechenzentren bauen, Leitungen legen oder Netze anbieten, das ist die Basis. Das prädestiniert einen aber noch nicht, sich als Outsourcing-Anbieter auf dem Markt zu behaupten. Dafür muss ich das Geschäftsmodell des Kunden ganz genau kennen.

Mit einem standardisierten Angebot ist es also nicht getan?

Stoek: Nein, Standard ist die Voraussetzung für gute Qualität und Skalierbarkeit und fokussiert sich primär auf die Basis-Infrastruktur in Form von Connectivity, Rechenzentren und Basis-Betriebssystemen. Die Adaption der unterschiedlichen Geschäftsmodelle in die Standardinfrastruktur zeichnet die Komplexität im Outsourcing-Geschäft aus und damit auch uns. Man muss einfach immer nah dran bleiben, denn das Geschäftsmodell eines Kunden ändert sich ebenfalls im Laufe der Jahre. Das darf man nicht aus den Augen verlieren.

Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang Cloud-Produkte?

Stoek: In puncto Cloud ist die QSC-Gruppe sehr gut in Deutschland positioniert, wobei wir Cloud-Produkte – im Unterschied zu anderen Unternehmen – in zwei Ausprägungen anbieten. Zum einen sind dies standardisierte Produkte wie hochskalierbare ITK-Lösungen, zum Beispiel Breitband-Kommunikation und virtuelle Telefonanlagen. Diese Produkte vertreibt QSC bereits über indirekte Vertriebskanäle. Zum anderen sind dies Angebote, die IP Partner, die INFO AG und QSC Managed Services betreffen. Hier kommen wir mit diesen Standard-Produkten nicht weiter und müssen stattdessen Enterprise-Cloud-Lösungen ausarbeiten, also kundenoptimierte Lösungen, die gemäß einer 80/20 Regel skalieren können.

Welche Dienstleistungen werden derzeit besonders stark im Geschäftsumfeld der INFO AG nachgefragt?

Stoek: Ein sehr stark wachsender Markt sind z.B. SAP-CRM-Lösungen, also Angebote rund um Kundenbindung und -management, die wir aktuell auch bei unseren großen Kunden implementieren. In einem anderen Segment, dem Microsoft-Umfeld, werden sehr stark das Thema Windows-7-Rollout und die Einführung von Collaboration-Lösungen unter Zuhilfenahme von SharePoint nachgefragt. Um auch für diesen Bedarf die erforderliche Infrastruktur zu haben, werden wir im Januar ein neues Rechenzentrum in München eröffnen.

Was zeichnet die Rechenzentren der QSC-Gruppe aus?

Stoek: Wir verfolgen eine andere Strategie als global agierende Anbieter, die in einem Wirtschaftszentrum wie London, Paris oder Frankfurt eine große Anlage betreiben und diese zentral vermarkten. In zentralistisch organisierten Ländern wie England und Frankreich mag das von Vorteil sein, aber in einem föderal organisierten Land wie Deutschland setzen wir auch bei unseren Rechenzentren auf die Nähe zum Kunden, obwohl dies, rein technisch gesehen, nicht notwendig ist. Statt eines Mega-Rechenzentrums betreiben wir kleinere Rechenzentren in der Größe von 1000 bis 4000 Quadratmetern, die regional verteilt sind – und zwar in Hamburg, Oberhausen, Nürnberg und München. Mit modernsten Klimatisierungsanlagen erfüllen unsere Zentren die Anforderungen der Green IT, worauf auch Kunden immer mehr Wert legen. Wir betreiben Hochsicherheitsrechenzentren. Das heißt, dass wir nicht nur bei Zutrittskontrollen auf dem aktuellsten Stand sind, sondern auch bei Batterien und Dieselgeneratoren, die im Falle eines Stromausfalls oder bei zu starken Spannungsschwankungen für den reibungslosen Betrieb sorgen. Und ob Zugangskontrolle, Brandschutz, Klimatechnik oder unterbrechungsfreie Stromversorgung: Jedes System ist redundant, also doppelt vorhanden, sodass wir annähernd 100-prozentige Ausfallsicherheit gewährleisten können. Jedes Rechenzentrum der INFO AG ist gemäß sämtlicher notwendiger Zertifizierungsverfahren vollständig geprüft.

Wie werden Kunden gegenüber Angriffen von Hackern geschützt?

Stoek: Als Outsourcing-Anbieter sind wir permanent Security-Audits ausgesetzt. Manchmal werden Sicherheitsleute aktiv eingesetzt, um sich bei uns einzuhacken. Diesen kostenintensiven Audits stellen wir uns gerne, weil wir so dazulernen und unsere Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich verbessern. Auch dies ist ein wesentliches Merkmal, warum die Kunden uns vertrauen können.

Was erwarten Unternehmen von den IT-Dienstleistern für die Zukunft?

Stoek: Die Kunden in unserem Marktumfeld erwarten, dass wir möglichst kostengünstige standardisierte Leistungen in hochsicheren Infrastrukturen anbieten und diese genügend flexibel umsetzen werden. Dazu sind wir nach dem Zusammengehen von zuletzt INFO AG und QSC zum ITK-Unternehmen bestens aufgestellt. Wir haben über 150 IT-Berater in der neuen QSC-Gruppe, die als Schnittstelle zum Kunden fungieren und mit ihm im permanenten Dialog stehen. Dies ist in der alten QSC-Welt nicht der Fall gewesen. Über diese 150 Berater können wir unsere modularen Lösungen, die wir mehr und mehr bauen müssen, individuell an die Anforderungen unserer Kunden anpassen.

Was bedeutet der Wandel zum ITK-Unternehmen für die Mitarbeiter?

Stoek: Wenn man nur eine Leitung an ein Unternehmen verkauft, dann ist das Geschäftsmodell des Kundenunternehmens nicht so entscheidend. Wenn ich aber Leitung, Rechenzentrum, Server und Applikationen anbiete, dann muss ich die Branchen verstehen, denn ein Finanzunternehmen hat ganz andere Anforderungen als ein Unternehmen aus dem Nahrungsmittelsektor. Das wird eine neue Herausforderung für die Mitarbeiter der neuen QSC werden.

Thomas Stoek, Chef der INFO AG und Vorstand der QSC AG.Thomas Stoek, Chef der INFO AG und Vorstand der QSC AG.Thomas Stoek, Chef der INFO AG und Vorstand der QSC AG.Wir gehen in der Wertschöpfungskette immer weiter nach oben: Leitung ist die unterste Ebene, denn ohne Netz geht gar nichts. Auf dieser Ebene setzt das Rechenzentrum auf und darauf die Server und Applikationen. QSC stellte zunächst das Netz. Als die IP Partner zu QSC kamen, hatten wir das Rechenzentrum, das wir nun durch die INFO AG mit Inhalten füllen. Wir haben bereits sehr zufriedene Kunden, die QSC-Angebote nutzen. Darauf wollen wir aufbauen. Wenn es uns gelingt, das Vertrauen, das der QSC AG bisher schon aufgrund ihrer TK-Leistungen entgegengebracht wird, zu erweitern, dann haben wir einen tollen Job gemacht.

 

Thomas Stoek (geb. 1964) studierte Elektrotechnik an der Technischen Universität Darmstadt. Der Diplom-Ingenieur absolvierte überdies eine MBA Ausbildung des International Institute for Management Development in Lausanne, Schweiz. Stoek verfügt über 20 Jahre Erfahrung in nationalen und internationalen Software- und IT-Dienstleistungsunternehmen, u.a. bei Guardian iT (SunGard) in London, Esker in Lyon sowie den Zend Technologies, Tel Aviv.

Seit Januar 2010 ist er im Vorstand der INFO AG und hat nach der Übernahme durch die QSC AG im Juli 2011 den Vorstandsvorsitz erhalten. Zum 1. September 2011 wurde Thomas Stoek zudem in den Vorstand der QSC AG berufen.

 

Lesen Sie zum Thema „Vertrauen“ auch die ausführliche Titelgeschichte in der neuen Ausgabe des QSC-Geschäftskundenmagazins BQB Nr. 9 / Herbst 2011 (pdf).

 

 

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