QSC auf der IFA: Mit Cloudlösungen Haushalte vernetzen
Die QSC AG ist auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin vom 6. bis 11. September am Stand des EEBus Initiative e.V. mit einem Beitrag zur Heimautomatisierung vertreten. In Halle 3.1 am Stand 109 können die Besucher an einer Beispielinstallation erleben, wie sich moderne Cloudlösungen mit Haushaltsgeräten intelligent kombinieren lassen.
Spätestens, wenn der Flieger zum Start auf die Rollbahn schwenkt und dem Urlaub eigentlich nichts mehr im Wege steht, kommt sie, die Frage: „Schatz, haben wir eigentlich den Herd ausgemacht?“ Dann setzt sich unweigerlich die Gedankenspirale in Gang, die zwischen „das wär mir doch aufgefallen“ und „obwohl, sicher bin ich nicht“ kreist. Wer könnte, würde in dieser Situation lieber noch einmal nachsehen. Da hat der Flieger aber schon abgehoben und mit ihm die Sorge im Gepäck, dass bei der Rückkehr alles in Schutt und Asche liegt.
QSC-Cloudplattform steuert die Kommunikation
Mit der Lösung zur Heimautomatisierung, wie sie von der QSC AG und weiteren Partnern auf der IFA beispielhaft gezeigt wird, bliebe einem das erspart. Denn dort sind Herd und Türschloss über die Cloudplattform der QSC zur intelligenten Kommunikationssteuerung miteinander verbunden. Wird die Haustür nun verschlossen, meldet der Herd, dass er noch eingeschaltet ist. Die Cloud wiederum sendet nun einen Hinweis an ein zuvor festgelegtes Mobiltelefon mit dem der Herd einfach abgeschaltet werden kann.
Damit Herd, Schloss und Cloud miteinander „sprechen“, wirkt die eigens entwickelte „QSC-Box“ als Schnittstelle. Die Anbindung der einzelnen Komponenten geschieht dabei über den EEBus, einem vom EEBus Initiative e.V. entwickelten, herstellerunabhängigen Kommunikationskonzept mit standardisierten Protokollen zur Verbindung von Haushaltstechnik mit der IP-Welt.
Ausblick auf die Energiewende
Die QSC AG zeigt damit auf der IFA nur eine von unzähligen Möglichkeiten, wie Geräte untereinander kommunizieren können. Weiter gedacht wird deutlich, wie flexibel sich die eigene ausschließlich in deutschen Rechenzentren betriebene QSC-Cloudplattform cospace einsetzen lässt. Und das nicht nur für Kommunikationsdienste im Büroalltag, sondern auch in den Bereichen der Datenspeicherung, zur Anzeige und Auswertung von Sensordaten oder für die Steuerung eines intelligenten Stromnetzes im Zusammenhang mit der anstehenden Energiewende.
Letztere kann nämlich nur gelingen, wenn alle Komponenten – vom Windrad bis zur Waschmaschine – intelligent miteinander vernetzt sind. So wie Herd und Schloss miteinander kommunizieren, lassen sich auch die unterschiedlichen Signale der einzelnen Erzeuger und Verbraucher sammeln und interpretieren. So weiß die Waschmaschine, wann sich das Windrad dreht und so der Strom möglicherweise günstig ist.
Gemeinsame Standards für ein intelligentes Stromnetz
Allerdings ist der Aufbau des intelligenten Stromnetzes eine Herausforderung, die nur branchenübergreifend gelingen kann. Der EEBus Initiative e.V. bietet der QSC AG als ITK- und Cloud-Dienstleister ein Forum, um sich mit Akteuren aus der Energie- und Elektrowirtschaft auszutauschen.
So können gemeinsame Standards erarbeitet werden, um die bestmögliche Lösung zu erreichen. Dazu haben sich Unternehmen und Verbänden der deutschen und internationalen Energie-, Telekommunikations- und Elektrowirtschaft zusammengeschlossen um eine energieeffiziente Vernetzung elektronischer Geräte voranzutreiben. QSC ist seit 2013 Mitglied dieser Initiative.
Weitere Informationen
- QSC-Cloudplattform: www.cospace.de
- EEBus Initiative e.V.: www.EEBus.org
- Internationalen Funkausstellung (IFA): in Berlin vom 6. bis 11. September, siehe http://b2b.ifa-berlin.com/DieIFA/
Nachtrag am 2. Oktober 2013
Hier ein Foto der Beispielsimulation auf der IFA:
Kommentare
Hallo,
wow, das klingt super. Würde gerne als Single alles über mein Smartphone steuern. Wann ist so ein Produkt marktfähig und was kostet es die Geräte „vernetzbar zu machen“ wenn man nicht gerade komplett einen neuen Herd kaufen muss?
Hallo Marius,
vielen Dank für Deine Frage. Bis zur Marktreife wird es wohl noch etwas dauern.
Dass es technisch funktioniert, haben wir gezeigt. Nun müssen sich die über 20 beteiligten Unternehmen in der EEBus Initiative einig werden, wie die nächsten Schritte zu gehen sind.
Ganz ohne Neuanschaffung wird es aber auf Verbraucherseite nicht gehen. So müssen die Hausgeräte eine Schnittstelle haben, um mit dem EEBus-Gateway zu kommunizieren.
Viele Grüße
Simon Rusch
Hallo,
wenn ich wegen der notwendigen Schnittstelle sowieso neue Haushaltsgeräte kaufen muss, kaufe ich mir doch gleich z.B. eine Waschmaschine mit WLAN/Ethernet Schnittstelle und überlasse die Intelligenz der entsprechenden APP bzw. dem Smart Meter.
Die Steuerung eines typischen Smart TV mittels Smartphone geht doch auch ohne diese ebenso überflüssigen wie teuren und Strom verschlingenden Gateways.
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es gelingen wird den Verbrauchern Geräte mit sehr geringem bis gar keinem Nutzwert in relevanten Mengen zu verkaufen, wenn jeder täglich an seinem Fernseher oder BluRay Player erleben kann dass eine all IP Infrastruktur seit vielen Jahren problemlos funktioniert.
Und nur nebenbei; wenn jeder der ca. 45 Millionen Haushalte in Deutschland so ein Gateway betreibt und das Ding ca. drei Watt verbraucht, bedeutet das wir brauchen ein neues Grundlast! – Grosskraftwerk nur um die Smart Grid Infrastruktur mit Strom zu versorgen. Wohlgemerkt zusätzlich zum erhöhten Stromverbrauch durch die Intelligenz der Smart Meter.
Und das alles soll der Verbraucher bezahlen, weil sich die Anbieter der Hausautomation weigern ihre Systeme auf IP/Ethernet bzw. WLAN umzustellen.
Ich vermute, das wird der Verbraucher nicht mit sich machen lassen.
mit freundlichen Grüssen
Holger Schindler
Hallo Holger Schindler,
vielen Dank für Ihre Anmerkungen. Selbstverständlich sind in diesem Bereich noch nicht alle Fragen abschließend geklärt. Trotzdem möchte ich versuchen, zu Ihren Punkten unsere Sicht der Dinge zu formulieren.
Ziel der EEBus-Initiative ist es, eine herstellerübergreifende Kompatibilität aller Geräte im Haushalt zu ermöglichen. Eine Steuerung per App wird ohne diesen Ansatz wohl immer eine Insellösung bleiben, die eine individuelle Konfiguration der unterschiedlichen Geräte notwendig macht. Auch ein intelligenter Austausch zwischen den Geräten unterschiedlicher Sparten und Hersteller wird so kaum zu realisieren sein.
Die Smart-Metering-Infrastruktur eignet sich nur bedingt zur intelligenten Steuerung, da sie in erster Linie ein Mess- und Abrechnungsinstrument ist. Natürlich gibt sie wichtigen Input für eine intelligente Steuerung. Nach gegenwärtigem Stand ist es aber nicht zu erwarten, dass Smart-Meter als Infrastruktur zur Realisierung von Komfort- und nicht staatlich regulierten Energiemanagementfunktionen dienen werden.
In der Tat sind Multimediageräte ein gutes Beispiel für eine funktionierende Vernetzung von Geräten. Diese basiert bereits auf herstellerübergreifenden und offenen Standards, allerdings innerhalb einer Sparte. Gerade diese Protokolle oberhalb der eigentlichen IP-Verbindung fehlen noch bei Geräten außerhalb von Multimedia. Hier soll auf einer breiten Basis eine Lösung gefunden und Protokolle auch über IP standardisiert werden.
In Zukunft werden viele Geräte tatsächlich per Ethernet oder W-Lan angebunden. Die Vielzahl der Geräte und deren Anforderungen in einem zukünftigen Hausnetz werden aber weiterhin andere Protokolle erfordern. Gerade kabellose Aktoren und Sensoren wie Schalter, Rauch- oder Bewegungsmelder sind auf einen langjährigen Batteriebetrieb auszulegen. Dazu werden Strom sparende Funkprotokolle wie Zigbee weiterhin benötigt. Ein Gateway ist dann die Schnittstelle zu anderen IP-Geräten.
Wie zukünftig Energiemanagement-Gateways genau angeboten und eingesetzt werden, ist noch offen. Natürlich kann es nicht das Ziel sein, zusätzlich Strom zu verbrauchen. Deshalb könnte es sinnvoll sein, die Funktionen des Energiemanagement-Gateways in existierende Geräte wie zum Beispiel (DSL-)Router zu integrieren.
Mit freundlichen Grüßen
Simon Rusch