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Publiziert am 10. März 2017 von unter:

Schluss mit Cloud-Mythen

Cloud-Mythen: Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um Cloud Computing

Titelbild: © phloxii/Shutterstock.com

Mythen und unklare Begrifflichkeiten rund um Cloud Computing gibt es viele – Zeit für ein bisschen Aufklärung. Was ist zum Beispiel eine Multi-Cloud? Und wie unterscheidet sich diese von der Hybrid Cloud? Vorhang auf für die wichtigsten Fakten zum Cloud Computing.

Was Sie schon immer über Cloud Computing wissen wollten, aber nie zu fragen wagten – die wichtigsten Fakten zum Thema Cloud Computing:

Mythos 1: Die Cloud löst alle IT-Probleme

Falsch. Cloud Computing verbessert nicht per se Ihre Prozesse. Sind diese ineffizient oder völlig veraltet, dann bleiben sie es auch mit Cloud Computing. Es kommt darauf an, was man mit dem Outsourcing von IT-Prozessen in die Cloud erreichen will. Oder ob es überhaupt geht. Viele IT-Prozesse mit sensiblen Unternehmensdaten müssen aus Compliance-Gründen auf eigenen IT-Plattformen betrieben werden und sind nur durch erhöhten Aufwand in die Cloud zu bringen. Die Mehrzahl der mittelständischen Unternehmen setzt daher auf einen Mix aus cloudbasierten und residenten IT-Landschaften.

Cloud Computing optimiert keine Prozesse. Es trägt allerdings dazu bei, Prozesse zu digitalisieren und diese agil sowie effizient außerhalb des eigenen Rechenzentrumszu betreiben. Wann das geboten ist, hängt vom Einzelfall ab. Die Cloud ist zwar die nächste IT-Evolutionsstufe, aber nicht alles gehört in die Cloud.

Mythos 2: Die Cloud ist lokalisierbar

Falsch. Zwar kommen die Cloud Services faktisch aus einem oder mehreren, auch örtlich bestimmbaren Rechenzentren des Anbieters. Wo genau der Service zum Zeitpunkt der Auslieferung produziert wird, ist jedoch nicht festgelegt. Darin liegt ja gerade der Clou beim Cloud Computing: Die benötigten Ressourcen werden – teilweise weltweit – über mehrere Serverstandorte verteilt dynamisch zur Verfügung gestellt. Und die Daten entsprechend auf mehrere Speicherorte verteilt. So werden die Cloud-Kapazitäten optimal ausgelastet, je nach regionalem oder temporärem Bedarf und um entsprechende Service Level zu garantieren.

Die Cloud ist kein Ort. Cloud Computing ist ein Weg, um IT Services flexibel und hochverfügbar bereitzustellen.

Mythos 3: Die Cloud macht abhängig

Falsch. Richtig ist, dass die Cloud in die vorhandene IT-Landschaft integriert werden muss. Unternehmen fürchten dadurch häufig die „Zementierung“ vorhandener IT-Strukturen. Oder gar den berüchtigten Vendor-Lock-in, also die Abhängigkeit von einer Lösung oder einem Anbieter. Dank Containerlösungen wie Docker und standardisierten Cloud Frameworks wie OpenShift oder OpenStack können Cloud Services aber von verschiedenen Anbietern kombiniert und mit der bestehenden IT-Infrastruktur verknüpft werden. Solche Multi-Cloud-Landschaften sind der Regelfall. Daher droht auch kein Vendor-Lock-in.

Die Cloud bedeutet nicht weniger, sondern mehr IT-Flexibilität. Sie macht individuelle Lösungen auf Basis standardisierter Schnittstellen möglich. So kann auch die vorhandenene IT-Struktur von skalierbaren Cloud Services profitieren und dynamisiert werden.

Mythos 4: Die Cloud ist unsicher

Falsch. Welches mittelständische Unternehmen hat schon die Ressourcen, um eigene Security-Spezialisten zu beschäftigen und seine IT-Strukturen umfassend gegen Cyberangriffe abzusichern? Etablierte Cloud-Anbieter bieten eine durchgängig hohe Datensicherheit nach ISO/IEC 27001 und ISO/IEC 27018. Deutsche Cloud Provider und deren Rechenzentren sind zudem TÜV-geprüft und nach ISO 9001 zertifiziert. Durch redundante Strukturen garantieren sie außerdem eine fast 100-prozentige Ausfallsicherheit

Insbesondere beim Betrieb der Rechenzentren in Deutschland ist die Cloud sehr sicher – in Bezug auf Betriebssicherheit (Safety), Datensicherheit (Security by Design) und Datenschutz (Privacy by Design). Diesen hohen Standard können gerade mittelständische Unternehmen mit eigenen Mitteln nicht leisten.

Mythos 5: Die Cloud ist entweder öffentlich oder privat

Falsch. Die Cloud ist fast immer hybrid. Unternehmen müssen sich nicht zwischen Public Cloud und Private Cloud entscheiden – beide arbeiten in modernen Cloud-Szenarien problemlos zusammen. Ist höchste Sicherheit gefragt, werden die Cloud Services über die geschütze Private Cloud bereitgestellt. Der Rest wird nach Bedarf skalierbar aus der Public Cloud bezogen. Relevant für die Handhabung im Einzelfall ist also nicht die IT-Infrastruktur, sondern die Sensibilität der Daten und der Reifegrad der digitalen Geschäftsprozesse. Voraussetzung: Diese wurden vorher nach Datenschutzkriterien, Digitalisierungsstrategie und Service Level Agreements (SLAs) klassifiziert.

Cloud-Umgebungen sind fast immer hybrid. Sie bestehen aus einer Private Cloud in Kombination mit (zumeist mehr als) einer Public Cloud. Wie Daten und Geschäftsprozesse in der hybriden Cloud-Umgebung gehandhabt werden, entscheidet die vorherige Klassifizierung.

Mythos 6: Die Multi-Cloud ist hybrid

Fast immer richtig. Aber nicht zwingend. Eine Multi-Cloud besteht oft aus einer Private Cloud und mehreren Public Clouds, die ein Unternehmen von verschiedenen Anbietern bezieht. Dann handelt es sich um eine hybride Multi-Cloud. Denkbar ist aber auch, dass ein Unternehmen ausschließlich Public Cloud Services verschiedener Anbietern nutzt, aber keine Private Cloud. Oder verschiedene Private Clouds, aber keine Public Cloud. Dann ist das auch eine Multi-Cloud-Umgebung – aber eben keine hybride.

Charakteristisch für eine Multi Cloud ist die Koexistenz mehrerer Cloud Services nebeneinander, die von verschiedenen Anbietern bezogen und gemeinsam gesteuert werden. Dabei muss es sich nicht zwingend um eine hybride Lösung handeln.

Mythos 7: Die Cloud kommt von oben

Falsch. Konventionelle IT-Prozesse werden vom Management „Top-down“ beschlossen und durch die IT-Abteilung umgesetzt – so die bisher übliche Vorgehensweise. Cloud Computing dreht das auf den Kopf. Gerade in der Public Cloud ist es fast immer der Anwender, der den Service dezentral bucht – leider oft an der IT vorbei. Die Schatten-IT lässt grüßen. Deshalb wird das Management von Multi-Cloud-Umgebungen für die IT strategisch immer wichtiger: Um den Self-Service-Ansatz und die zentrale Steuerung der Cloud-Umgebung „unter einen Hut“ zu bekommen, stellt sie einen einheiltlichen Katalog bereit. Der Nutzer bucht den von ihm benötigten Service daraus mit einem einfachen Mausklick selbst.

Nur die Steuerung und Bereitstellung der Cloud kommt „von oben“, die Buchung der benötigten Services vom Nutzer selbst. Im Idealfall wählt er dabei aus einem zentral bereitgestellten Servicekatalog aus. Die Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie ist wichtiger denn je.

Mythos 8: Die Cloud ist immer online

Falsch. Viele Applikationen benötigen keinen permanenten Netzwerkzugang. Gerade bei Office-Anwendungen aus der Public Cloud ist das unnötig. Die Daten werden auf dem genutzen Endgerät zwischengespeichert und erst übertragen, wenn es das nächste Mal online ist. Andere Applikationen wie ERP-Systeme oder CRM benötigen einen permanenten Netzzugang, da sie an Datenbanksysteme angebunden sind. Auch bei Echtzeitanwendungen ist das nötig. Solche laufzeitabhängigen Anwendungen stellen hohe Ansprüche an die Verfügbarkeit und die Bandbreite von Netzen.

Nicht jede Applikation muss immer online sein. Gerade für übliche Office-Anwendungen aus der Cloud ist das nicht auf Dauer nötig. Neue digitale Geschäftsprozesse wiederum benötigen hohe Verfügbarkeit und dynamische Skalierung.

Mythos 9: Die Cloud kommt immer nur als Ganzes

Falsch. Wie jede andere IT-Infrastruktur lässt sich auch eine Cloud-Umgebung Schritt für Schritt einrichten. Das ist sogar der präferierte Weg. Denn auf dem Weg zur gewünschten Cloud-Landschaft macht es Sinn, die Services erst zu testen. Basis dafür sind die zuvor erfassten Anforderungen. Dazu arbeitet die IT mit Testgruppen in den einzelnen Fachabteilungen zusammen. Vor dem unternehmensweiten Rollout lassen sich daraus hilfreiche Learnings ableiten. Nur Cloud Services, die erfolgreich getestet wurden und die Akzeptanz der Nutzer erhalten, werden eingeführt. Das verhindert Insellösungen.

Die Cloud lässt sich schrittweise einführen. Das ist sogar der beste Weg.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf Digitales-Wirtschaftswunder.de, dem Themenblog der QSC AG

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