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Publiziert am 31. März 2017 von unter: ,

Zwischenruf im Echoraum! Taylorismus doch nicht tot?!

Taylorismus

Bild: Shutterstock/Gajus

„New Work“ steht gemeinhin für Selbstorganisation und agile Methoden – und wird häufig als Gegenpol zum prozess- und regelbasierten tayloristischen Denken verstanden. Aber Dogmen führen zu keiner Lösung, eine differenzierte Debatte – wie von Mark Poppenborg angeregt – ist angesagt.

An dieser Stelle empfehlen und kommentieren Analysten von PAC regelmäßig Web-Beiträge exklusiv für die Leser von Digitales-Wirtschaftswunder.de. Heute im Fokus: „Wieso der Taylorismus doch nicht ausgedient hat“, ein Beitrag von Mark Poppenborg bei intrinsify.me.

Mark Poppenborgs Stimme hat Gewicht in der deutschen Bewegung für die „Neue Wirtschaft“ – oft auch bezeichnet als „New Work“. Gemeinsam mit Lars Vollmer gründeten er das Netzwerk intrinsify.me, dem heute bereits mehr als 800 Mitglieder angehören. Er ist ein gefragter Vortragsredner und Berater zu Themen wie „Neue Arbeit“ und „Moderne Unternehmensführung“.

Dabei heben sich Mark Poppenborg ebenso wie Lars Vollmer von vielen anderen „New Work“ oder „Agile“-Evangelisten durch einen eher differenzierten, undogmatischen Ansatz hervor. Der Beitrag von Mark Poppenburg zu den Vorteilen tayloristischer Methoden ist hierfür ein schöner Beleg.

 

„Neue Arbeit“ vs. Taylorismus: Es gibt weder Schwarz noch Weiß!

So argumentiert Mark Poppenburg, dass die oft kritisierte (tayloristische) Steuerung immer nur dort schädlich ist, wo es keine Wiederholungen und kein gesichertes Wissen gibt.  Für solche Fälle – und davon gibt es trotz steigenden Anteils der Wissensarbeit in den Unternehmen immer noch genug – wäre es ökonomisch schlicht unsinnig, Selbstorganisation oder eine Fehlerkultur einzufordern. Kurzum: Es gibt kein Schwarz und kein Weiß in dieser Diskussion, man muss differenzieren und abwägen.

Der Artikel wurde im Jahr 2015 verfasst, ist aber heute noch so aktuell wie vor zwei Jahren. Seither sind die beiden Netzwerkgründer auch nicht müde geworden, gegen die Dogma-Bildung auch im eigenen Netzwerk anzugehen. Dies zeigt ein selbstkritischer Blogbeitrag, den Lars Vollmer im Jahr 2016 unter dem Titel „Ich war noch niemals in New Work“ verfasste.

Zudem kann ich – nachdem ich in diesem Jahr erstmal eine Intrinsify.me-Veranstaltung besuchte – bestätigen, dass dort auch weiter eine kontroverse Diskussion gefordert und um undogmatische Lösungen gerungen wird.

 

Ideologien sind im digitalen Wandel fehl am Platz

Gut so und wichtig! So ist die Anzahl der Ideologen im Zuge des Digitalisierungshypes sicher nicht kleiner geworden. Ein Großteil der Debatten findet immer noch in Echoräumen statt – oft einseitig geführt von vermeintlichen digitalen Eliten, die sich als Heilsbringer im Kampf gegen die Bewahrer vermeintlich verkrusteter Strukturen begreifen. Den Mahnruf des Organisationsexperten Frank Schabel unter dem Titel „Trunken vor Agilität“ kann ich vor diesem Hintergrund sehr gut nachvollziehen.

Denn wenn die Unternehmen im digitalen Wandel etwas überhaupt nicht gebrauchen können, dann sind dies Dogmen und Ideologien. Netzwerke, in denen Lösungen zur Adressierung der neuen Herausforderungen konstruktiv und differenziert diskutiert werden, sind dagegen wichtiger denn je.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf Digitales-Wirtschaftswunder.de, dem Themenblog der QSC AG

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