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Publiziert am 25. September 2017 von unter:

BarCamp Köln: Tummelplatz für Kreative und Innovative

Rund 200 Menschen nahmen am ersten September-Wochenende am BarCamp Köln teil. Schon zum siebten Mal war QSC Gastgeber für diese Konferenz der besonderen Art, bei der die Teilnehmenden das Programm komplett mit eigenen Themen füllen. Von Stefan Evertz, dem langjährigen Organisator des Kölner BarCamps und zahlreicher weiterer „Un“-Konferenzen wollten wir wissen, ob themenoffene BarCamps nach wie vor gefragt sind und weshalb sie dabei helfen, gerade bei digitale Themen auf dem Laufenden zu bleiben.

Das Team, das seit etlichen Jahren das BarCamp Köln in der Unternehmenszentrale von QSC organisiert und leitet (v.l.n.r.): Katja Evertz, Stefan Evertz, Anne Kraemer, Brigitte Schröder. Foto: © Daniela Eckstein / QSC AG.

Jedes Jahr im Herbst verwandelt sich das Erdgeschoss der QSC-Unternehmenszentrale in Köln in einen Seminar- und Konferenz-Ort der besonderen Art. Dann ist das BarCamp Köln zu Besuch und bringt Fotografen mit SEO-Beratern zusammen, Start-up-Manager mit Weltenbummlern, Versicherungskaufleute mit Therapeuten. Daraus entsteht eine inspirierende Atmosphäre, die Weiterbildung und Netzwerken zu einem lehrreichen Vergnügen macht.

Wie das BarCamp Köln abläuft, habe ich im vorigen Jahr in meinen Blog-Eintrag Innovativer Austausch, inspirierende Weiterbildung ausführlich beschrieben, nachdem ich zum ersten Mal dabei war. Eindrücke vom BarCamp Köln 2017 habe ich auch diesmal wieder mit der Kamera eingefangen, siehe unser Fotoalbum auf Flickr. Außerdem verlinken wir am Ende dieses Textes auf die lesenswerten BarCamp-Berichte anderer Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Das BarCamp Köln hat mir und den anderen Teilnehmenden wieder viel Spaß gemacht. Aber genügt das auf Dauer? Trägt das Konzept der themenoffenen Unkonferenzen noch? Stefan Evertz hat das BarCamp Köln vor vier Jahren „wiederbelebt“ und es mittlerweile zum vierten Mal als Teil des vierköpfigen Teams organisiert. Er hat mir ein paar Fragen zum Status von BarCamps in Deutschland beantwortet:

Gut besucht: Bei der Personen- und der Themenvorstellung treffen sich alle Teilnehmenden des BarCamps Köln in der Firmenkantine. Danach versammeln sich kleinere Gruppen, um sich über einzelne Themen in „Sessions“ auszutauschen. Foto: © Daniela Eckstein / QSC AG.

Stefan – beim BarCamp duzt man sich, also bleiben wir auch hier beim Du: Gut 80 Prozent der Teilnehmenden neulich in Köln waren vorher schon einmal bei einem BarCamp. Viele von ihnen kannten sich bereits. Ist aus der offenen Zusammenkunft ein Insider-Treff geworden?

Evertz: Das kann man so nicht sagen und das wäre auch schade. Es kommen ja immer wieder zahlreiche Menschen dazu, die noch nie an einer solchen Konferenz teilgenommen haben. Deren Feedback bei der Abschluss-Session ist eigentlich immer, dass sie sich sehr wohl gefühlt haben, das Format sehr spannend finden und sie sich auf die nächste Ausgabe freuen. Das erzählen sie dann auch weiter und bringen wieder neue Menschen auf den Geschmack. So ist in den vergangenen zehn Jahren tatsächlich eine bundesweite Community entstanden, auch wenn viele Teilnehmer meistens nur zu „regionalen“ BarCamps gehen.

Unter unseren Teilnehmenden findet man zudem überdurchschnittlich viele gut vernetzte Menschen, die ihre BarCamp-Erfahrungen gerne über ihre Social-Media-Kanäle weitergeben und die Idee so noch bekannter machen.

Hört sich nach viralem Marketing an. Wie läuft das dann ab?

Evertz: Zum Beispiel wird Twitter von unserer Community als Kommunikationskanal intensiv genutzt. Allein am BarCamp-Wochenende wurden 2500 Tweets über das #BarCampKoeln abgesetzt. Übrigens von rund 500 Twitter-Accounts, obwohl nur rund 200 Menschen vor Ort waren.

Also ganz klar: Dieses Konferenzformat ist noch lange nicht in der Schrumpfphase angekommen. Die Nachfrage nach Tickets ist nach wie vor hoch und es entstehen auch immer noch mal neue themenoffene BarCamps in weiteren Städten.

Doch wie passt solch eine bunte Mischung von Menschen und Themen zu der Notwendigkeit, sich bei der Weiterbildung immer mehr zu fokussieren?

Evertz: Gerade weil man sich überall fokussieren soll, tut solch eine themenoffene und eben nicht lange vorab durchgeplante Veranstaltung gut. Es macht gerade den Reiz aus, dass man hier fremde Menschen und neue Themen kennenlernen kann. Die Teilnehmenden kommen ja, um ihren Horizont zu erweitern. Und ich merke selbst immer wieder, wieviel ich eben noch nicht weiß. Insofern lerne ich auch nach über 100 besuchten und über 40 organisierten BarCamps immer noch etwas dazu.

Es gibt noch andere Punkte: Wer zum BarCamp fährt, bringt sich dort aktiv ein. Viele Teilnehmende schlagen selbst Themen vor und bieten sich dann auch als Sessiongeber oder Moderator der daraus entstehenden Session an. Und das schult ungemein.

Bei einem BarCamp kann man außerdem auch mal etwas ausprobieren. Man muss nicht unbedingt mit einem fertigen Vortrag dorthin kommen. Eine Session kann auch aus einer Frage entstehen, die gemeinsam von den Teilnehmenden besprochen wird. Wer das Thema vorgeschlagen hat, moderiert dann zum Beispiel die Diskussion.

Themenmischung: Bei BarCamps geht es meist um Digitales. Aber auch andere Fragen finden hier ihre Interessenten. Foto: © Daniela Eckstein / QSC AG.

Ist das der Grund, weshalb der Anteil der Selbstständigen, Freiberufler und Start-up-Unternehmer unter den BarCampern überdurchschnittlich hoch ist?

Evertz: Das ist sicher ein Grund – die offene, auf Austausch bedachte Kultur passt besonders gut zu Start-ups und Selbstständigen. Stärker als bei Angestellten steht hier oft auch Kommunikation und Präsentation im Vordergrund – eine gute Basis, Wissen auf verschiedene Arten zu teilen. Zudem hilft der häufig bei BarCamps zu beobachtende Fokus auf technische bzw. digitale Themen, einfach auf dem Laufenden zu bleiben. Gerade bei diesen sehr dynamischen Themen gibt es daher kaum eine bessere Form der Weiterbildung.

Selbstständige und Start-ups haben ja oft längere und andere Arbeitszeiten als der durchschnittliche Arbeitnehmer. Da gerade die themenoffenen BarCamps meistens am Wochenende stattfinden, mag es einfach auch eine höhere Bereitschaft geben, sich an solchen Veranstaltungen zu beteiligen.

Außerdem ist hier auch eine Art Marktforschung möglich: Wer etwas anzubieten hat – sei es eine Software oder auch ein Kommunikationskonzept – kann hier in den direkten Dialog mit Experten und potentiellen Nutzern – oder Kunden – gehen. Damit sind BarCamps oft auch so etwas wie ein Tummelplatz für Kreative und Innovative.

Es gibt aber einen klaren Trend zu ThemenCamps?

Evertz: Das ist richtig. Inzwischen sind 85 Prozent der angebotenen BarCamps themenbezogen. Ganze Branchen haben das BarCamp-Konzept für sich entdeckt und einzelne Unternehmen nutzen es für interne Zwecke.

Das hat damit zu tun, dass BarCamps bei viel geringeren Kosten eine oft vergleichbare Weiterbildungsqualität wie konventionelle Konferenzen bieten. Denn auch bei Themencamps gilt ja, dass die Teilnehmenden die Session-Themen selbst vorschlagen und die Workshops dann auch leiten.

Und wie bei allen BarCamps spielt die Diskussion hier eine große Rolle, für die sonst viel weniger Zeit zur Verfügung gestellt wird. Der Austausch über die Themen ist dadurch häufig viel intensiver.

Gibt es einen Vorteil der ThemenCamps gegenüber den themenoffenen Unkonferenzen?

Evertz: Bei ThemenCamps trifft man mit seiner Frage oder These oft sehr genau die passende Zielgruppe für eine Diskussion, denn die Teilnehmenden interessieren sich ja für dasselbe Themengebiet und sind darin oft sogar die Experten. Allerdings kommt es auch bei themenoffenen BarCamps nur sehr selten vor, dass aus einem vorgeschlagen Thema keine Session wird, im Zweifelsfall fällt sie eben etwas kleiner aus. Denn die Qualität einer Session wird letztendlich an den Inhalten gemessen, nicht an der Zahl der beteiligten Personen.

Sponsoren sorgen dafür, dass die Teilnehmerpreise bei den BarCamps niedrig gehalten werden können. QSC stellte beim BarCamp Köln die Räume und die technische Ausstattung zur Verfügung. Foto: © Daniela Eckstein / QSC AG.

Jetzt noch eine Frage in eigener Sache: Was fällt Euch zu Eurem Gastgeber QSC ein?

Evertz: Man merkt schon, dass QSC ein ITK-Unternehmen ist. Die WLAN-Versorgung war auch bei diesem Mal wieder perfekt – ebenso wie die Ausstattung der Konferenzräume. Gerade für die beim BarCamp zahlreich vertretenen Apple-Nutzer waren ausreichend Anschlussmöglichkeiten vorhanden, was keine Selbstverständlichkeit ist. Das wissen wir und unsere Teilnehmenden überaus zu schätzen. Und es ist schön zu sehen, wie herzlich und zuvorkommend wir jedes Jahr aufs Neue begrüßt und unterstützt werden. Ohne QSC gäbe es das BarCamp Köln sicher so schon länger nicht mehr. An dieser Stelle also: Herzlichen Dank!

Welche BarCamps stehen in diesem Herbst noch an, die Du zum Beispiel Internet-affinen Menschen empfehlen würdest?

Evertz: Da gibt es einige spannende Veranstaltungen, zum Beispiel:

  • Beim IoTcamp am 5. Oktober 2017 geht es ums Internet of Things. Konferenzort sind diesmal die Highlight Towers in München.
  • Das BarCamp Düsseldorf am 13. und 14. Oktober 2017 (bei RP Online in Düsseldorf) ist grundsätzlich themenoffen, hat diesmal aber den Fokus auf Start-ups. Das BarCamp ist aktuell bereits ausverkauft, erfahrungsgemäß lohnt aber bald ein Blick in die Ticketbörse, die demnächst angeboten wird.
  • Das BarCamp Hamburg ist traditionell das größte themenoffene BarCamp in Deutschland. Es findet in diesem Jahr am 17. und 18. November 2017 bei der Firma Otto statt.

 

© Stefan Evertz

Über Stefan Evertz:

Stefan Evertz ist Berater für digitale Kommunikation und Tool-Lotse in Frankfurt. Er berät und begleitet Unternehmen und Organisationen rund um die Themen Digitale Strategie, Community Management, Social Media Monitoring und BarCamps. Er hat in den letzten zehn Jahren über 40 BarCamps organisiert oder als Berater begleitet. Stefan Evertz twittert unter @hirnrinde und bloggt unter hirnrinde.de und im MonitoringMatcher. Sein Buch „Analysiere das Web! Wie Sie Marketing und Kommunikation mit Social Media Monitoring verbessern“ erscheint im November 2017 im Haufe Verlag.

 

Weitere Informationen:

Dokumente und Berichte über die BarCamp-Köln-Sessions:

Fotos vom BarCamp Köln 2017:

Infos zum Thema BarCamp:

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