Multi-Cloud-Studie: Managed Service Provider immer wichtiger
Laut einer neuen Studie spielt die Multi-Cloud für Unternehmen zunehmend die Hauptrolle in der IT. Lesen Sie im dritten Teil unserer Beitragsreihe zu den Studienergebnissen, welche Bedeutung Managed Service Providern beim Multi Cloud Management zukommt – heute und in Zukunft.
Die Multi-Cloud ist auf dem Vormarsch: Immer mehr Unternehmen setzen auf IT-Ressourcen aus der Cloud und beziehen dabei ihre Services und Dienste je nach Bedarf von verschiedenen Anbietern. Dabei setzen sie auf eine Mischung aus eigenen Rechenkapazitäten und/oder Hosting-Modelle sowie eine Kombination verschiedener Dienste aus der Public-, Private- oder Hybrid-Cloud.
Aufbau und Orchestrierung derartiger Strukturen sind komplex, doch die Möglichkeiten dafür umso größer. Um die Herausforderungen bestmöglich zu bewältigen, setzen immer mehr Unternehmen auf kompetente Partner – das ist ein zentrales Ergebnis der aktuellen Studie „Hybrid- & Multi- Cloud-Services im deutschen Mittelstand“ von Crisp Research in Kooperation mit dem Themenblog Digitales-Wirtschaftswunder.de, der QSC AG und dem Fachverband EuroCloud.
Demnach ist weniger als jeder fünfte Entscheider (19 Prozent) der Ansicht, die Multi Cloud mit eigenen Bord-Mitteln im Self Service realisieren zu können. 73 Prozent und damit fast drei Viertel der Unternehmen werden nach Möglichkeit alle Aufgaben und Verantwortlichkeiten an einen Dienstleister übertragen. „Kaum ein Unternehmen sieht sich selbst in der Lage, die Multi-Cloud-Operations zu übernehmen“, schreiben die Autoren der Studie in ihrer Zusammenfassung. „Die Service Provider sind gefordert, als Full-Service-Dienstleister einen Teil der Verantwortung zu übernehmen und für Betrieb, Orchestrierung und Optimierung der Infrastruktur zu sorgen.“
Wenig Eigenleistung, viel von extern – dieser Trend spiegelt sich auch in den verwendeten Tools wider. Nur 16 Prozent der Unternehmen entwickeln und beitreiben eigene Multi-Cloud-Management-Lösungen. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) und damit mit Abstand die meisten Unternehmen greifen auf Standard-Software von Drittanbietern zurück oder – falls vorhanden – auch direkt auf die Software des Managed Service Providers (8 Prozent). „Hier ist die Schnittmenge allerdings oft hoch, da auch die Managed Service Provider über ihre Partnerschaften meist Drittanbieter-Tools nutzen“, heißt es in der Zusammenfassung der Studie.
Bereits heute berücksichtigen Entscheider Leistungen von Multi-Cloud und Managed Service Providern in ihren Budgets in nicht unerheblichem Ausmaß. Der Großteil der Finanzen entfällt momentan jedoch noch auf die Infrastruktur. Wobei die Tendenz bereits jetzt klar in Richtung Managed Services geht. Auf einer Skala von 0 bis 100, wobei 0 eine vollständige Budget-Zuordnung auf die Infrastruktur bedeutet und 100 entsprechend eine vollständige Managed-Service-Budget-Allokation, liegt der Wert unter den Befragten Entscheidern bei 38,5. Innerhalb der nächsten drei Jahre wird sich dieses Verhältnis laut Studie stärker in Richtung Managed Services orientieren, sodass der Wert dann 49,8 beträgt.
Der Grund für den aktuellen Wert und die Verschiebung in den kommenden Jahren sehen die Studienautoren im Wesentlichen in der digitalen Transformation: Um im neuen, digitalen Zeitalter wettbewerbsfähig zu bleiben, stocken aktuell viele Unternehmen ihre Infrastruktur entsprechend auf. „Nachdem der Ausbau der Infrastruktur abgeschlossen ist, werden die Budgets zugunsten der Managed Services aufgestockt“, heißt es weiter. Dabei teilt sich das Managed-Service- beziehungsweise Multi-Cloud-Budget etwa zu je einem Drittel in die Bestandteile Beratung und Planung (31 Prozent), Transformation (35 Prozent) sowie Betrieb/Orchestrierung (34 Prozent) auf.
Im Umfeld der Multi-Cloud-Planung sind Leistungen des Managed Service Providers besonders gefragt. Insbesondere für die Ausarbeitung und Beratung bei der IT-Strategie und -Architektur fragen Unternehmen das Wissen externer Experten ab. Weiterhin legt jeweils knapp die Hälfte der Unternehmen großen Wert auf die Unterstützung eines Managed Service Providers bei den Cloud-Sourcing-Strategien und der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Rund jeweils ein Drittel nutzt die Expertise der Provider für Cloud-Readiness-Analysen (33 Prozent) sowie Proof of Concepts (29 Prozent). „Es zeigt sich aber schon jetzt, dass viele Entscheider derzeit noch eher die strategische Expertise und weniger „hands on“ nachfragen. Dies wird sich mit zunehmender Zeit aber noch ändern“, resümieren die Studienautoren. „Gerade vor dem Hintergrund, dass die Entscheider bereits Herausforderungen und Stolpersteine bei der Transformation und Migration identifiziert haben, werden die entsprechenden Kompetenzen bei den Dienstleistern umso wichtiger.“
Das war der dritte und letzte Teil unserer Beitragsserie zur Studie „Hybrid- & Multi-Cloud-Services im deutschen Mittelstand“ von Crisp Research in Kooperation mit dem Themenblog Digitales-Wirtschaftswunder.de, der QSC AG und dem Fachverband EuroCloud. Lesen Sie im ersten Teil, wie weit das Multi-Cloud-Konzept in Unternehmen aktuell bereits verbreitet ist, und im zweiten Teil, welchen drei Herausforderungen Entscheider künftig beim Management multipler Cloud-Infrastrukturen gegenüberstehen. Und lesen Sie im Interview mit den Autoren der Studie, wie sich die Unternehmens-IT im Mittelstand bis zum Jahr 2020 verändert.
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf Digitales-Wirtschaftswunder.de, dem Themenblog der QSC AG