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Publiziert am 6. November 2017 von unter:

Automatisierung und Roboter: Geht uns die Arbeit aus?

Humanoide Roboter im Business-Anzug. Foto: © istock. com / mikkelwilliam

Foto: © istock. com / mikkelwilliam

Die Digitalisierung des Mittelstands bewirkt die nächste Phase der Automatisierung durch künstliche Intelligenz (KI), Machine Learning und Roboter. Das wird Arbeitsplätze kosten, aber nicht alle. Auch neue Jobs entstehen.

Von Verfahren der künstlichen Intelligenz und des Machine Learning versprechen sich viele Unternehmen erhebliche Steigerungen bei Produktivität und Prozesseffizienz. Es erscheint möglich, dass eine Vielzahl an Aufgaben und Jobs, die bisher der Mensch erledigt, in Zukunft durch Software oder Roboter ausgeführt werden können. Sorgen Digitalisierung und Automatisierung also dafür, dass uns die Arbeit ausgeht?

Natürlich besitzt niemand eine Glaskugel, in der die Entwicklung des nächsten halben Jahrhunderts zu erkennen ist. Doch es gibt eine Vielzahl an Studien und Prognosen, die von einem erheblichen Einfluss der KI auf die Zahl der Jobs ausgehen. Eine erste Prognose stammt aus der 2013 erschienenen Studie „The Future of Employment“ der Oxforder Wissenschaftler Carl Frey und Michael Osborne. Ihre Aussage: Gut die Hälfte aller Jobs in den USA könnten von intelligenten Robotern oder Software ersetzt werden.

Routineaufgaben sind leicht zu automatisieren

Diese Einschätzung nehmen viele Wissenschaftler und Experten aus Silicon-Valley-Unternehmen sehr ernst. Sie lässt sich aber nicht so leicht auf die deutsche Wirtschaft übertragen, die durch einen starken und im Kern technologisch ausgerichteten Mittelstand bestimmt ist  – ganz im Unterschied zu den USA. Bereits 2015 hat sich das Institut für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung (IKB), eine Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit, Gedanken zu den Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt gemacht. Eine gute Zusammenfassung der Studie bietet die Wirtschaftswoche. Danach unterscheiden die IAB-Forscher zwischen leicht automatisierbaren Routinetätigkeiten und anderen Tätigkeiten, für die das nicht gilt.

Routineaufgaben finden sich in allen Jobs, machen aber nicht den Gesamtumfang der Arbeit aus. Wirtschaftswoche-Redakteurin Kerstin Dämon schreibt: „Betrachtet man den deutschen Arbeitsmarkt, bedeutet das, dass die Tätigkeiten von mehr als 2,4 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten derzeit nicht durch einen Computer zu ersetzen sind. Bei 13,2 Millionen Beschäftigten können Computer 30 bis 70 Prozent ihrer Tätigkeiten erledigen. Und bei 4,4 Millionen Deutschen beträgt das Substituierbarkeitspotenzial mehr als 70 Prozent.“ Diese Aussage ist ziemlich weit weg von der Befürchtung, jeder zweite Arbeitsplatz könne wegfallen. Stimmt die obige Analyse, können trotzdem rund 15 Prozent der Beschäftigten grundsätzlich durch Software und Roboter ersetzt werden.

Berufsbilder passen sich an Technologie an

Doch es ist denkbar, dass sich Berufsbilder stark verändern und an die technologische Entwicklung anpassen. Schließlich ist genau das in den vergangenen Jahrzehnten bereits geschehen. Es gibt heute zahlreiche neue Berufe, vor allem in den Dienstleistungsbranchen und im Technologie-Sektor. Der Ökonom David H. Autor, Wirtschaftsprofessor am US-amerikanischen Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, argumentiert in seinem Aufsatz „Why Are There Still So Many Jobs?“, dass die Automatisierung nur in den seltensten Fällen ganze Berufe oder Berufsbilder ersetzt. Daraus schließt er, dass viele der heute bekannten Jobs auch in Zukunft existieren –  bloß in anderer Form.

Die Chancen und Perspektiven sind dabei in einzelnen Branchen sehr unterschiedlich. Ein Beispiel: Viele einfache Tätigkeiten im Büro sind verhältnismäßig leicht durch Software zu ersetzen. Nach Überlegungen des IAB könnte hier mehr als die Hälfte der Arbeiten ersetzt werden. In anderen Berufen ist das Automatisierungspotenzial gering, aber trotzdem nicht zu vernachlässigen. So hat etwa der Arztberuf ein gewisses Automatisierungspotenzial (5,7 Prozent laut IAB), etwa durch KI-gestützte Diagnoseverfahren. Es zeigt sich, dass Fachärzte auch weiterhin wichtig bleiben; die digitalen Technologien unterstützen sie lediglich bei ihrer Arbeit. Darüber hinaus dürfte jeder Arzt erleichtert sein, wenn ihm eine intelligente Software die überbordende Bürokratie abnimmt.

Die Folgen der Automatisierung auf einen Klick

Die von den Wissenschaftlern festgestellten Zusammenhänge sind recht komplex und auch von der Geschwindigkeit der digitalen Transformation in einer Volkswirtschaft abhängig. Das Marketing-Team des KI-Tool-Anbieters Websitebutler hat Zahlen zur Digitalisierung und ihrem Einfluss auf verschiedene Branchen zusammengefasst und als interessante, interaktive Infografik aufbereitet. Durch Anklicken der Symbole für einzelne Branchen werden die jeweiligen Daten und Informationen in der Infografik angezeigt.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf Digitales-Wirtschaftswunder.de, dem Themenblog der QSC AG

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