QSC ist jetzt q.beyond. Weitere Infos in unserer Pressemitteilung.
Publiziert am 20. September 2018 von unter: ,

QSC-Chef Jürgen Hermann: Unser Ziel ist werthaltiges Wachstum für QSC und Plusnet

Am 31. August 2018 hat die QSC AG ihr Telekommunikationsgeschäft planmäßig in die Tochterfirma Plusnet GmbH ausgegliedert. Eines der Ziele, die damit verfolgt werden: Das TK-Geschäft soll künftig durch Kooperationen und Beteiligungen weiterentwickelt werden. Wie QSC am 18. September 2018 in ihrer Ad-hoc-Mitteilung angekündigt hat, wird der Vorstand nun Gespräche mit Interessenten aufnehmen. Wir haben QSC-Vorstandschef Jürgen Hermann gefragt, was das konkret zu bedeuten hat.

Jürgen Hermann, Vorstandsvorsitzender der QSC AG. Foto: © QSC AG.

Jürgen Hermann, Vorstandsvorsitzender der QSC AG. Foto: © QSC AG.

Herr Hermann, in Ihrer Ad-hoc-Mitteilung vom Dienstag kündigen Sie an, Gespräche über einen mehrheitlichen oder vollständigen Verkauf der Plusnet GmbH mit geeigneten Interessenten aufzunehmen. Heißt das, dass Sie Plusnet verkaufen wollen?

Hermann: Das heißt, dass wir auch diese neben allen anderen Optionen prüfen wollen. Um sie aber überhaupt gründlich prüfen zu können, müssen wir erst mal mit den möglichen Interessenten, die bei uns angeklopft haben, ins Gespräch kommen. Da aber allein die Tatsache solcher Gespräche womöglich schon kursrelevant ist, haben wir sie per Ad-hoc-Mitteilung angekündigt. Damit sorgen wir für Transparenz im Markt und können in Ruhe Gespräche führen.

 

Trotzdem steht das Thema „Verkauf von Plusnet“ zum ersten Mal im Raum.

Hermann: Die Ausgliederung der Telekommunikationsaktivitäten in eine eigene GmbH hatte von Anbeginn an das Ziel, das Eingehen von Kooperationen und Beteiligungen zu erleichtern und die Umsetzung neuer Geschäftsmodelle mit Partnern zu beschleunigen. Dies haben wir seit dem entsprechenden Beschluss im August 2017 offen kommuniziert. Schon auf der Hauptversammlung von QSC im Juli dieses Jahres stand als eine Option auch der Verkauf von Plusnet zur Diskussion. Inzwischen haben sich einige Interessenten bei uns gemeldet. Es wäre fahrlässig und nicht im Sinne einer guten Unternehmensführung, hier Gespräche zu verweigern.

 

Sie schreiben, dass eine Voraussetzung „sehr attraktive Bedingungen“ seien. Wie sehen diese Bedingungen aus?

Hermann: Oberstes Ziel ist, QSC und Plusnet wieder werthaltiges Wachstum zu ermöglichen. Im Telekommunikationsmarkt wird dies am schnellsten über Kooperationen und/oder Beteiligungspartner mit einem passenden, im besten Fall ergänzenden Geschäftsmodell zu realisieren sein. Der Zeitpunkt ist günstig. Denn durch die fortschreitende Digitalisierung rücken im Markt leistungsfähige Netze und ein zuverlässiger Netzbetrieb wieder in den Fokus.

 

Wie viele Interessenten gibt es denn schon? Mit welchen Geschäftsmodellen?

Symbolbild der Plusnet GmbH, eine Tochterfirma der QSC AG.

Die neue Plusnet GmbH verantwortet mit rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das gesamte Telekommunikationsgeschäft der QSC AG: von der Technik, dem Betrieb, dem Produktmanagement und -marketing bis zum Kunden- und Partnermanagement sowie dem Direkten und Indirekten Vertrieb. Die Geschäftsführung bilden Dr. Jürgen Mattfeldt, Markus Hendrich und Bert Wilden. Foto: © Portra Images/DigitalVision/Getty Images

Hermann: Es ist viel zu früh, darauf seriös zu antworten.

 

Haben Sie sich denn schon eine Preisvorstellung?

Hermann: Ja, wir haben eine klare Preisvorstellung.

 

Sie haben sich immer als Digitalisierer für den Mittelstand und das Telekommunikationsgeschäft als Basis für die Digitalisierung bezeichnet. Viele Ihrer Bestandskunden beziehen aus diesem Grund sowohl TK- als auch IT-Dienstleistungen von Ihnen. Aber auch mit Blick auf zukünftige Kunden macht es doch wohl Sinn, als Digitalisierer für den Mittelstand auch weiterhin TK-Leistungen anzubieten.

Hermann: Sie sagen es. Das ist ein ganz wichtiges Thema für unsere Kunden und natürlich für uns. Wir werden immer auch TK-Leistungen anbieten, denn ohne Vernetzungen sind Digitalisierungs-Szenarien gar nicht möglich. Aber um diese zu realisieren, muss man nicht zwingend eigene Infrastruktur besitzen und betreiben. Unser Geschäft basierte schon immer auch auf gemieteten Leitungen und das hat in den letzten Jahren eher zugenommen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir ja nicht im Massengeschäft, sondern im Lösungsgeschäft unterwegs sind, ist das sinnvoll.

 

Angenommen, QSC realisiert den Verkauf ihres Telekommunikationsgeschäfts: Wie geht es dann für QSC insgesamt weiter?

Hermann: Der vor einigen Jahren eingeschlagene Kurs als Digitalisierer für den Mittelstand würde durch die Fokussierung noch stärker unterstrichen. Mit oder ohne Verkauf des Telekommunikationsgeschäfts wird sich QSC immer stärker auf die Wachstumsmärkte Internet of Things, SAP sowie Cloud und rechenzentrumsnahe Dienstleistungen konzentrieren. Es ist das erklärte Ziel, zu einem der führenden mittelständischen Anbieter in diesen Bereichen zu werden.

 

Wie passt dann der zweitgrößte Bereich – das klassische Outsourcing – in dieses Szenario?

Hermann: Die Cloud-Technologie ist ja nichts anderes als eine Weiterentwicklung des sogenannten klassischen Outsourcings. Zudem wird es aus verschiedenen Gründen auch zukünftig Applikationen geben, die sich nicht in die Cloud migrieren lassen oder wo es nicht sinnvoll ist. Wir begleiten unsere Kunden auf diesem Weg in die Cloud. Dazu gehört unverändert auch die sukzessive Migration der klassisch erbrachten IT-Dienstleistungen.

 

Wie will QSC ihre Positionierung in den genannten Wachstumsmärkten Internet of Things, Cloud, SAP-Consulting und Rechenzentrumsdienstleistungen verbessern?

Hermann: Wir entwickeln uns gut, insbesondere die Vertikalisierung der Struktur hat für neue Dynamik, Marktnähe und Transparenz gesorgt. Im Cloud-Geschäft ist das Megathema die kundenindividuelle Kombination der unterschiedlichen Cloudangebote, dazu gehört insbesondere die Integration der großen Anbieter wie Amazon und Microsoft. Im IoT-Markt punkten wir mit einer einzigartigen Breite unserer Kompetenz und unserer Leistungen inklusive der zertifizierten Anbindung an SAP. Im SAP-Geschäftsbereich haben wir uns eine Spitzenposition bei der Migration auf HANA erarbeitet und bei den RZ-Dienstleistungen überzeugen wir mittelständische Kunden, die den Schwerpunkt auf Sicherheit setzen.

 

Sind Investitionen in diese Aktivitäten geplant? Wenn ja, welcher Art? Sind Zukäufe eine Option?

Hermann: Keine Frage, unser Wachstumskurs benötigt Investitionen. Dabei verstehe ich Investitionen im weiteren Sinne: sowohl in Technologie und in Mitarbeiter als auch durch Akquisitionen, wenn sich Optionen ergeben. Das Ziel, einer der führenden mittelständischen Anbieter in den genannten Geschäftsfeldern zu werden, setzt voraus, dass wir ein begehrter und zuverlässiger Arbeitgeber sind. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Wachstum vorantreiben und insbesondere gestalten wollen, sind bei uns ausdrücklich willkommen.

 

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