Employer Branding bei QSC: Mitarbeiter geben der Firma ein Gesicht
Frisch formulierte Personalanzeigen sowie strahlende Gesichter und persönliche Berichte von Mitarbeitern, die als Botschafter des Unternehmens aktiv werden: Ab sofort bekommen Sie ein anderes Bild von QSC als Arbeitgeber zu sehen – vital und authentisch, auf der neu gestalteten Karriere-Website des Unternehmens. Fragen dazu haben wir den Verantwortlichen für das Projekt Arbeitgebermarke gestellt: Catherine Castin, Leiterin Corporate Marketing Offline, und Julia Herzog, Teamleiterin Personalrecruiting.
Julia, Catherine, Ihr habt mehr als ein Jahr Arbeit in die Entwicklung des neuen Employer Brandings von QSC gesteckt. Wieso braucht das Unternehmen eine solche Arbeitgebermarke?
Julia Herzog: Bei Bewerbungsgesprächen haben wir immer wieder gemerkt, dass die Interessenten mit ganz anderen Erwartungen zum Gespräch bei QSC kamen und wenig über das Unternehmen wussten. Anschließend waren sie oft Feuer und Flamme über das, was die QSC AG ihren Mitarbeitern als Arbeitskultur und Arbeitsumfeld bietet. Da wurde uns klar, dass wir uns nicht gut genug präsentierten.
Sicherlich haben sich auch Kandidaten, die eigentlich gut zu QSC gepasst hätten, gar nicht erst beworben. Das Unternehmen sah für sie einfach nicht so attraktiv aus, wie es tatsächlich ist. Das aber können wir uns als Technologieunternehmen nicht leisten, das mit anderen um Fachkräfte konkurriert! Mit der Arbeitgebermarke setzen wir dem Fachkräftemangel etwas entgegen.
Catherine Castin: Für QSC sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die wichtigste Ressource für den Unternehmenserfolg. Sie müssen also auch ein wichtiger Teil unserer Markenstrategie sein. Aus diesem Grund haben wir das Thema Employer Branding so gründlich vorbereitet und professionell umgesetzt. Wir wollten damit ein Marketing-Tool kreieren, mit dem wir auch unser Unternehmen bekannter machen können.
„Dem Fachkräftemangel etwas entgegensetzen, Unternehmen bekannter machen“
„Die Arbeitgebermarke als langfristig funktionierendes Marketing-Tool“
Wie seid Ihr das Projekt Arbeitgebermarke angegangen?
Catherine Castin: Wir hatten von Anfang an das Ziel, ein schlüssiges Konzept zu entwickeln, das auf Dauer funktionieren soll. Dafür haben wir uns externe Hilfe geholt und die auf das Thema Employer Branding spezialisierte Agentur Köhler Kommunikation engagiert. Eine gute Entscheidung, wie wir im Laufe des Jahres immer wieder gemerkt haben, denn es gibt viele Themen, die man in solch einem Prozess abarbeiten muss. Das fängt bei der Frage an, wie man für Begeisterung und den Mitmach-Impuls im Unternehmen und bei den Führungskräften sorgt. Es endet bei dem, was am Ende sichtbar ist: Texte und Bilder. Dazwischen aber ist jede Menge zu erledigen, zum Beispiel die Abstimmungsprozesse innerhalb des Unternehmens oder arbeitsrechtliche Punkte, wenn Mitarbeiter als Fotomodelle für Plakate auftreten.
In welcher Form wurde die Belegschaft eingebunden?
Julia Herzog: Es war uns sehr wichtig, die Belegschaft von Anfang an am Projekt zu beteiligen. Sie kennt ihren Arbeitgeber am besten, die Schwächen und die Stärken.
Im ersten Schritt starteten wir im Intranet einen Aufruf für Teilnehmer/-innen an Workshops und bekamen zu unserer großen Freude riesige Resonanz. Wir luden rund 80 Kolleginnen und Kollegen ein und fragten sie danach, wie sie QSC als Arbeitgeber sehen. Diese sogenannten Fokusgruppen waren so konzipiert, dass alle Geschäftsbereiche, verschiedenste Positionen, Berufe und Altersgruppen vertreten waren, Frauen ebenso wie Männer, neue Mitarbeiter genauso wie Leute, die dem Unternehmen schon lange angehörten.
Im zweiten Schritt suchten wir in der Belegschaft nach Menschen, die unsere Zielgruppen beim Personalrecruiting repräsentieren könnten und die wir zu Markenbotschaftern machen wollten. Auch hier gab es viele Bewerber. Neun von ihnen haben wir ausgewählt: unsere Ambassadors.
„Die Belegschaft von Anfang an in den Prozess einbezogen“
„Gutes Betriebsklima, Kollegialität, Team-Spirit und Benefits, die die Work-Life-Balance unterstützen“
Was haben denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über den Arbeitgeber QSC gesagt?
Catherine Castin: Es wurden Schwächen und Stärken genannt. Was dabei wirklich überraschend und toll war: Fast alle betonten das gute Betriebsklima, die Kollegialität und den Team-Spirit. Viele erwähnten auch die große Vielfalt an Themen, an denen sie arbeiten, also die sehr abwechslungsreichen, vielseitigen Aufgaben. Es gibt wenig Hierarchien, dafür aber viel Freiraum, sich die Arbeit selbst zu gestalten, Stichwort Eigenverantwortung. Nicht zuletzt nannten sie die Benefits, die QSC ihren Mitarbeitern bietet und die man bei vielen anderen mittelständischen Unternehmen so nicht findet. Unsere Leute wissen das und wissen es auch zu schätzen. Das war dann auch die Basis des Konzepts für unsere neue Arbeitgebermarke.
Julia Herzog: Hervorgehoben wurde vor allem, dass QSC ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stark bei der Work-Life-Balance unterstützt. Das funktioniert vor allem durch Home-Office, die Möglichkeit, ein Sabbatical einzulegen und flexible Arbeitszeiten. Außerdem kann jeder kostenlos und vertraulich einen Beratungsservice für Mitarbeiter nutzen, der fast alle Themen abdeckt, die im Rahmen der Berufstätigkeit und des Familienlebens auftreten können – vom Coaching bis hin zur Vermittlung von Tagesmüttern. Wir nehmen unsere soziale Verantwortung ernst und bezuschussen die betriebliche Altersvorsorge. Ein kleines, aber wichtiges Detail: Wir duzen uns alle – und das war bei QSC schon immer so! Dadurch geht das Onboarding bei uns immer reibungslos, neue Kollegen werden ganz schnell in die Teams und Projekte eingebunden.
„Karriere-Seite mit Magazin – Gesichter und Botschaften der Ambassadors“
„Neuer Claim: Kräfte bündeln, Digitalisierung verwirklichen!“
Und das Ergebnis des ganzen Prozesses: Was sieht man jetzt vom neuen Employer Branding?
Julia Herzog: Wir haben gerade unsere neu aufgesetzte Karriere-Website veröffentlicht – erstmals mit einem Magazin-Bereich: Hier werden die Ambassadors regelmäßig über ihre Arbeitswelten berichten. Verändert haben wir auch die Stellenanzeigen, die jetzt vor allem betonen, was man davon hat, wenn man sich bei QSC bewirbt und hier anfängt.
Catherine Castin: Bei den Texten steht jetzt die Nutzerorientierung im Vordergrund, so wie wir es auch sonst im Marketing machen. Unser optisches Highlight sind die Plakate mit den Gesichtern der Markenbotschafter. Sie geben QSC ein authentisches und menschliches Gesicht. Fotografiert wurden sie übrigens in unseren eigenen Räumen. Die Statisten im Hintergrund einiger Bilder sind ebenfalls QSC-Mitarbeiter.
Das Besondere an den Bildmotiven: Sie zeigen nicht nur die Menschen, sondern die Mitarbeiter immer in Bezug zu ihrer Tätigkeit bei QSC. Und die hat natürlich stets etwas mit Digitalisierung zu tun. QSC als Digitalisierer für den Mittelstand! Passend zum hohen Team-Spirit, dem Prinzip der Eigenverantwortlichkeit und dem Thema Digitalisierung haben wir uns auch einen neuen Claim gegeben, der all das zusammenfasst: „Kräfte bündeln, Digitalisierung verwirklichen.“
Marketing und Personalbereich haben beim Projekt Arbeitgebermarke eng zusammengearbeitet. Wie hat das funktioniert?
Catherine Castin: Das war ganz hervorragend! Wäre nur eine der beiden Abteilungen verantwortlich gewesen, hätten wir es sicher nicht so gut umsetzen können. Mir hätten vor allem Kenntnisse über die Details der tollen Benefits und Arbeitsbedingungen gefehlt, die QSC ihren Mitarbeitern bietet. Dafür weiß ich aus meiner Tätigkeit im Marketing, wie interne Kommunikation in unserem Unternehmen funktioniert, wie man sie für so ein Projekt einsetzt und wie man sie damit auch befeuern kann.
Julia Herzog: Unsere Zusammenarbeit war auch für mich ein riesiger Erfolg und eine tolle Erfahrung. Meine Learnings betrafen natürlich die Markenkommunikation: Text, Bilder und Farben müssen zusammengebracht werden und zur Corporate Identity des gesamten Unternehmens passen. Gar nicht so einfach! Übrigens waren wir mit unserem grenzübergreifenden Teamprojekt voll im Trend. Bei QSC fallen ja gerade die Abteilungsgrenzen – vor allem die in den Köpfen. Statt sich abzuschotten, wie es ja immer noch in vielen Konzernen der Fall ist, arbeiten wir hier täglich in solchen gemischten Teams. Wie heißt es so schön: Wir sind alle ein Unternehmen und halten zusammen!
Die Interviewten: Julia Herzog & Catherine Castin
Julia Herzog arbeitet seit 2013 als Teamleiterin Personalrecruiting bei der QSC AG in Köln. Bevor sie zum Unternehmen kam, war die studierte Berufspädagogin bei der MicroStrategy GmbH in Köln als Human Resources Generalistin tätig. Ihre Karriere bei QSC begann sie als Personalreferentin mit generalistischem Aufgabenbereich, später spezialisierte sie sich auf Recruiting-Themen. Neben dem Personalrecruiting verantwortet sie in der Personalabteilung auch das Personalmarketing und das Employer Branding. Julia Herzog lebt in der Nähe von Köln.
Catherine Castin leitet das Corporate Marketing Offline der QSC AG und verantwortet das Brand Management (Corporate Identity / Corporate Design). Die studierte Betriebswirtin und Marketing-Expertin (Jg. 1965) kam 1999 zu QSC – zunächst als Marktforscherin. Seit 2004 ist sie im zentralen Marketing des Unternehmens in verschiedenen Positionen als Team- und Projektleiterin im Bereich Marketing Kommunikation tätig. Bevor die gebürtige Französin bei QSC anheuerte, arbeitete sie unter anderem vier Jahre lang bei Sony Europe im Business Development Europe und Recording Media. Catherine Castin lebt mit ihrem Ehemann in Köln. In ihrer Freizeit geht sie gerne tanzen (Gesellschaftstanz, Tango Argentino). Sie liebt Reisen, Fotografie, Lesen und Kino und engagiert sich für den Umweltschutz.
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