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Publiziert am 23. April 2020 von unter:

Fünf Tipps: So klappt der IT-Betrieb im Colocation-Datacenter

Zwei Administratoren vor einem Serverschrank im Rechenzentrum

Der Umzug in ein Colocation-Rechenzentrum lohnt sich gleich in mehrfacher Hinsicht. Doch was gilt es zu beachten? Bild: © gorodenkoff / Getty Images

Das eigene Rechenzentrum ist in die Jahre gekommen und müsste dringend modernisiert werden. Oder es platzt aus allen Nähten, sodass die IT neue Geschäftsanforderungen nicht mehr umsetzen kann und weitere Rechenzentrumsflächen benötigt werden. Oder das bisherige Datacenter kann gesetzliche Vorgaben wie die der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nicht mehr abbilden. In solchen Fällen lohnt sich der Umzug in ein Colocation-Rechenzentrum. Insbesondere Mittelständler finden dort ausreichend Datacenter-Flächen zur Miete sowie Services für Hochverfügbarkeit, Konnektivität und Sicherheit. Fünf Tipps für den reibungslosen Colocation-Einstieg.

 

1. Colocation-Anbieter auf Herz und Nieren prüfen

Im Rahmen von Colocation oder Server Housing mieten mittelständische Unternehmen Rechenzentrumsfläche bei einem professionellen Provider an. Anders als beim klassischen Hosting betreiben sie ihre IT dort in Eigenregie. Der Dienstleister stellt Infrastrukturen, Netzanbindung und weitergehende Services für den reibungslosen Betrieb bereit.

Bei der Auswahl ihres Colocation-Anbieters sollten Mittelständler zunächst die rechtliche Frage in Bezug auf den Standort klären: Wo befinden sich die Rechenzentren des Partners? Hintergrund: Verlagern die Kunden Anwendungssysteme oder Datenbanken, die personenbezogene Informationen beinhalten, in ein externes Rechenzentrum, gibt die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) bestimmte Vorgaben vor. Daher sollte der Dienstleister aus Deutschland oder der Europäischen Union stammen und dort auch seine Datacenter betreiben.

Wichtige Zertifizierungen für das Rechenzentrum

ISO 27001: Internationale Norm für die Informationssicherheit. Sie legt unter anderem fest, wie sich Managementsysteme für Informationssicherheit einführen, individuell anpassen und betreiben lassen.

ISO 9001: Die Norm beschreibt die Mindestanforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem. Unternehmen, die ihre internen Abläufe danach ausrichten, sorgen für bessere Qualität und höhere Kundenzufriedenheit.

EN 50600: Die Europäische Norm sieht einen ganzheitlichen Ansatz für Planung, Bau und RZ-Betrieb vor. Sie umfasst Vorgaben für sämtliche Gewerke, darunter Klimatisierung, physische Sicherheit oder Verkabelung.

Ebenfalls von Vorteil: Colocation-Anbieter, die ihre Rechenzentren regelmäßig auditieren lassen und mit entsprechenden Zertifizierungen aufwarten können. Zu den gängigen Standards gehören ISO 27001, ISO 9001 oder EN 50600. Zusätzlich bestätigen TÜV-Siegel einen energieeffizienten und ausfallsicheren Rechenzentrumsbetrieb.

Und wenn das eigene Unternehmen wächst und die IT-Infrastruktur erweitern muss? Dann ist es von Vorteil, wenn das Rechenzentrum des externen Partners groß genug ist oder dieser gleich mehrere Standorte betreibt, um kurzfristig neue Flächen zu mieten. So kann der Kunde auch das Backup seiner IT-Hardware und seiner geschäftskritischen Daten organisieren – und damit für Georedundanz sorgen: Im Katastrophenfall – wie beispielsweise bei Orkan, Überschwemmungen oder einem Flugzeugabsturz – wird automatisch auf die redundant ausgelegte Infrastruktur im zweiten Rechenzentrum umgeschaltet. Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sollte ein solcher Zwillingsstandort mindestens 100 Kilometer, bestenfalls jedoch über 200 Kilometer entfernt sein.

 

2. Bloß nichts vergessen: Das gehört in die SLAs

In puncto Service Level Agreements (SLAs) gilt: Je näher sich diese an den vom externen Dienstleister vorgegebenen Standards bewegen, desto günstiger wird es für den Kunden. Das beginnt bei der Hochverfügbarkeit. Hier haben sich die so genannten Tier-Klassen des Uptime Institute bewährt: Die niedrigste Verfügbarkeit mit 99,67 Prozent bietet Tier1. Dabei müssten die Kunden im Ernstfall einen IT-Ausfall von bis zu 28,8 Stunden im Jahr hinnehmen. Bei der höchsten Stufe hingegen – nämlich Tier4 mit einer Verfügbarkeit von 99,99 Prozent – geht es jährlich nur um 26,3 Minuten. Colocation-Anbieter wie QSC bieten in ihren Rechenzentren in Hamburg, München und Nürnberg Serverflächen mit unterschiedlichen Verfügbarkeitsklassen an.

Um die ausgelagerte IT mit den Standorten der Kunden zu verbinden, braucht es schnelle und sichere IP-Netze. Hohe Bandbreiten sorgen dafür, dass sich auch große Datenmengen unmittelbar übertragen lassen. Die Nähe zum Rechenzentrum des Colocation-Anbieters verkürzt die Latenzzeiten.

Colocation (auch Server Housing genannt): Bei diesem Betriebsmodell bringt der Kunde einen oder mehrere Server im Rechenzentrum eines Providers unter. Dazu mietet er eine bestimmte Fläche an und erhält grundlegende Infrastrukturservices wie Stromversorgung, Brandschutz, Konnektivität oder Klimatisierung inklusive. Nach wie vor bleibt der Kunde Herr über seine Hardware. Auch, da eigene IT-Mitarbeiter die Hardware vor Ort pflegen und warten können.

Hosting: Anders als beim Colocation mietet der Kunde beim Hosting ein Paket, bestehend aus dem Betrieb eines Softwaresystems und der zugrundeliegenden Infrastruktur. Für einen bestimmten Preis stellt der Provider die erforderliche IT-Infrastruktur – darunter Server, Storage oder Backup – bereit und übernimmt Wartung sowie Support der Systeme.

Auf diese SLAs sollten die Kunden noch achten:

  • Welche Vertragsstrafen gibt es? Kommen externe Partner ihren vertraglichen Pflichten nicht nach, erhalten die Kunden einen zuvor definierten Ausgleich.
  • Wie sehen die physischen Sicherheitsvorkehrungen aus? Ein 24/7-Zutrittsschutz sollte ebenso gewährleistet sein wie Brandschutz und eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV).
  • Wie sichern die Betreiber die Infrastrukturen im Rechenzentrum ab? Anbieter wie QSC setzen auf eine ganze Reihe von Sicherheitsmaßnahmen, darunter Firewalls, DDoS-Schutz (Distributed Denial of Service) oder E-Mail-Security.
  • Wie lange läuft der Vertrag? Wird er automatisch verlängert oder gibt es Spielraum für flexible Laufzeiten?

 

3. Die Hardware in Watte packen

Mittelständler sollten den Umzug ihrer IT in ein Colocation-Rechenzentrum frühzeitig planen und gut organisieren. Ein langes Wochenende oder mehrere aufeinanderfolgende Feiertage bieten sich als Termin an. Kunden mit einem starken Saisongeschäft verlegen den Umzug am besten in ruhigere Zeiten.

Spezialisierte Logistiker bieten Komplettpakete für IT-Umzüge an. Sie beinhalten unter anderem die Verpackung hochsensibler Hardware und die passenden Transportmittel. Mitunter können die Serverschränke bewegt werden, ohne sie vorher in zig Einzelteile zu zerlegen. Auf jeden Fall sollten die IT-Verantwortlichen genau planen, in welcher Reihenfolge die Systeme im alten Rechenzentrum herunter- und am neuen Standort wieder hochgefahren werden müssen. Colocation Anbieter können hier wertvolle Tipps geben und Unternehmen für den Umzug empfehlen, da alle ihre Kunden diesen Weg schon bestritten haben.

 

4. Den laufenden Betrieb im Griff

Grundsätzlich unterscheidet sich der IT-Betrieb in einem Colocation-Rechenzentrum kaum von dem im eigenen Rechenzentrum oder Serverraum. Über einen Remote-Zugriff erhalten die Administratoren rund um die Uhr Einblick in ihre Systeme. Aus der Ferne können sie Updates oder neue Releases einspielen, Systeme herunter- und hochfahren oder Fehlermeldungen beheben. Einige Colocation-Anbieter bieten einen „Remote-Hands“-Service an. Dabei können die Kunden alle Arbeiten vor Ort – wie beispielsweise Reparaturen oder Wartungen – einfach durch das Personal des Anbieters erledigen lassen

Hier kann sich die Spreu vom Weizen trennen: Anbieter wie QSC haben rund um die Uhr eigenes, technisches Personal vor Ort. Bei anderen Anbietern ist allein der Sicherheitsdienst im Colocation-Rechenzentrum anzutreffen. Dann sind die Wartezeiten beim Ausführen von physischen Arbeiten entsprechend höher oder sie werden von Nicht-Technikern durchgeführt.

 

Das Virtual Datacenter

Im Virtual Datacenter erhalten die Kunden genau die virtuellen Netzwerk-, Server- oder Storage-Ressourcen, die sie brauchen. Bei neuen Anforderungen kann die Umgebung mitwachsen. Als zentrale Instanz überwacht und verwaltet das Virtual Datacenter sowohl die eigenen Server im Colocation-Rechenzentrum als auch hybride oder Multi-Cloud-Infrastrukturen.

5. Gute Basis für Hybrid und Multi Cloud

Der Colocation-Betrieb bietet den Kunden verschiedene Optionen: Sie können ihre IT on Premises oder als Private Cloud betreiben. Darüber hinaus lassen sich flexibel Ressourcen aus der Public Cloud einbinden. Häufig bieten Colocation-Anbieter einen Zugang zu den IT-Diensten der großen Hyperscaler wie Amazon Web Services oder Microsoft Azure. Das erleichtert es insbesondere Mittelständlern, eigene IT-Systeme, Private Clouds und Public-Cloud-Ressourcen parallel zu betreiben. Stammen die gewählten Services von verschiedenen Cloud-Providern, entstehen hybride Cloud-Umgebungen.

Auf Basis von Infrastructure as a Service (IaaS) bietet QSC virtuelle Server für die vom Kunden aktuell benötigten Ressourcen. Das Virtual Datacenter wächst je nach Bedarf mit und optimiert die Prozesse des Kunden. Die agile DevOps-Lösung schlägt die Brücke zwischen Entwicklung, Qualitätssicherung und Produktion, so dass die Kunden neue Releases ohne Downtimes und Betriebsunterbrechungen einspielen können.

 

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