QSC ist jetzt q.beyond. Weitere Infos in unserer Pressemitteilung.
Publiziert am 24. April 2017 von unter: ,

Zukunft Mittelstand: Den Digitalen Wandel gestalten

Es sind die größten Herausforderungen der nächsten Jahre für mittelständische Unternehmen: Alle müssen den digitalen Wandel meistern, viele ihr Lebenswerk an die nächste Generation weitergeben. Wie beides gelingt, können sie jetzt im kleinen Kreis mit Experten diskutieren. Fünf Dienstleister – die QSC AG gehört dazu – haben sich deswegen eigens zu einer Mittelstandsinitiative zusammengeschlossen. Mit einer Roadshow, die jedem interessierten Unternehmer offensteht, sind sie derzeit in NRW unterwegs. In Köln machten sie erstmals Station.

 

 

Dr. Hans-Peter Klös, Geschäftsführer des Insituts der Deutschen Wirtschaft, beleuchtete die volkswirtschaftliche Seite der Digitaliserung. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Oppenhoff & Partners, Livingstone Partners, HANNOVER Finanz, Deutsche Oppenheim und die QSC AG sind die Partner der im vorigen Oktober gegründeten Initiative. Zum Start der Roadshow hatte die renommierte Rechtsanwalts- und Steuerberaterkanzlei Oppenhoff & Partner in ihre Räume am Kölner Rheinufer direkt gegenüber dem Messegelände eingeladen.

Dr. Hans-Peter Klös, Geschäftsführer des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), hielt eine Keynote über die volkswirtschaftliche Perspektive. Unter dem Titel „Digitalisierung und Wirtschaft 4.0“ wies er ebenso auf Rahmenbedingungen hin – etwa die Europäische Datenschutz-Grundverordnung – wie auf Geschäftsmodelle und Unterschiede zwischen den Branchen.

Jürgen Hermann, Vorstandsvorsitzender der QSC AG, sprach über den erfolgreichen Einstieg in die Digitalisierung. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Klar sei, dass die Entwicklung erst am Anfang stehe: So sei das Potenzial für Big-Data-Analysen unglaublich groß, da 90 Prozent der Daten noch unerschlossen seien. In Sachen „Industrie-4.0-Readiness“ seien 55 Prozent der deutschen Unternehmen noch am Anfang, weit mehr sogar im Mittelstand. Zu den Branchenunterschieden sagte Klös, dass zum Beispiel das Gesundheitswesen, der Fahrzeugbau sowie Verkehr und Logistik zu den Schlusslichtern bei der Digitalisierung zählen.

Schließlich nannte der IW-Chef Defizite in unserem Land, die den Wandel behindern und bei denen auch die Politik gefordert sei: von der digitalen Infrastruktur („50 Mbit reicht nicht!“) über die rückläufige Zahl von Unternehmensgründungen und mangelnde IT-Sicherheit bis hin zu fehlendem Wissenstransfer.

Hier finden Sie die Präsentation zu dem Vortrag als PDF.

Digitalisierung: Viele überschätzen den Aufwand und unterschätzen die Wirkung

Jürgen Hermann, Vorstandsvorsitzender der QSC AG, thematisierte anschließend im Gespräch mit Christian Preisser, Chefredakteur der Zeitschrift „Markt und Mittelstand“, den Einstieg eines Unternehmens in den Digitalisierungsprozess. „Treiber muss immer der Chef sein“, sagte Hermann. Auch ein eigens engagierter Digital Officer würde den notwendigen Kulturwandel nicht erzeugen, falls die Unternehmensspitze nicht davon überzeugt sei. Wenn die Zeit in der Firma aber reif ist, sollte man sofort starten: „Egal, womit Sie anfangen, warten Sie nicht länger!“ Die Dynamik der Digitalisierung sei so stark, dass sie immer wieder disruptive Geschäftsmodelle hervorbringe, die alteingesessene Unternehmen von heute auf morgen vom Markt fegen könnten, wenn diese darauf nicht vorbereitet seien.

Christian Preisser, Chefredakteur der Zeitschrift „Markt und Mittelstand“ moderierte die Veranstaltung. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Allerdings meinte Hermann auch, die Scheu vor der Digitalisierung sei unbegründet: „Viele überschätzen den Aufwand und unterschätzen die Wirkung.“ Selbst bei moderatem Tempo könne man in zwei bis drei Jahren die wichtigsten Schritte der Digitalisierung gegangen sein.

Generationswechsel: Mit Augenmaß und genauem Regelwerk

Um das Thema Unternehmensnachfolge ging es in den weiteren Panels der Veranstaltung. Christof Gaudig von der Wirtschaftskanzlei Oppenhoff & Partners diskutierte mit Jürgen von Wendorff, CEO von Private-Equity-Haus HANNOVER Finanz, wie ein passender Partner für eine Nachfolgelösung gefunden werden könne. Sie waren sich einig, dass Private Equity dafür in Frage kommt. Doch sei stets entscheidend, dass man jemanden findet, der passt und zu dem der Unternehmer Vertrauen hat. Sachverstand, Augenmaß und ein genaues Regelwerk seien erforderlich, damit solch eine Zusammenarbeit erfolgreich wird.

Werner Hiller hat den Verkauf seines Unternehmens bereits bewältigt und vor zwei Jahren seine letzten Anteile an dem von ihm einst gegründeten Unternehmen an einen chinesischen Investor verkauft. Der ehemalige Gesellschafter der apt Hiller Group, eines Aluminiumprofil-Herstellers mit Hauptsitz in Monheim, berichtete darüber im Gespräch mit Christian Grandin, Geschäftsführer der M&A Beratung Livingstone Partners.

An seinem Beispiel wurde viele Facetten des Themas deutlich, auch die eher persönlichen. Das beginnt bei der Frage, wie man loslassen kann, wenn man ein Unternehmen aufgebaut und jahrzehntelang geführt hat und es auf die eigene Person zugeschnitten ist. Und wie schafft man es, dabei möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern, wenn einem die Mitarbeiter am Herzen liegen? Schließlich gehe es auch immer darum, einen angemessenen Kaufpreis für solch ein Lebenswerk zu erzielen.

Werner Hiller, ehemaliger Gesellschafter der apt Hiller Group, berichtete vom Verkauf des von ihm gegründeten und geführten Unternehmens. Foto: Daniela Eckstein/QSC AG.

Im letzten Teil der Veranstaltung sprach Dr. Axel Wenzel von Oppenhoff & Partner mit Stefanie van Dawen. Sie unterstützt bei Deutsche Oppenheim Family Office Unternehmer dabei, ihr Vermögen beim Generationswechsel für die Familie zu sichern. Tenor: Emotionale Aspekte spielten ebenso eine Rolle wie juristische, wenn sich zum Beispiel durch einen Wohnsitz im Ausland die erbrechtliche Situation anders als erwartet darstelle. In Erwägung ziehen könne man verschiedene Stiftungsmodelle und es gehe auch um das Thema Gerechtigkeit, etwa wenn der Unternehmensgründer alle Kinder gleich behandeln möchte.

Aus diesem Gespräch kam auch noch einmal der Hinweis, der für den Generationswechsel ebenso gilt wie für das Thema Digitalisierung: Man kann nicht nicht entscheiden. Wenn man so wichtige Themen vor sich herschiebt, müsse man mit negativen Konsequenzen rechnen.

 

Weitere Informationen:

Die nächste Veranstaltung dieser Reihe findet am 13. Juni 2017 in Rheda-Wiedenbrück statt. Weitere Stationen sind geplant in Essen, Münster und Siegen.

Anmeldung zur Roadshow: www.oppenhoff.eu/mittelstand

Vortrag von Dr. Hans-Peter Klös als PDF: Digitalisierung und Wirtschaft 4.0 – Die volkswirtschaftliche Perspektive

Interview mit Dr. Hans-Peter Klös: Digitalisierung und Industrie 4.0 verändern schon jetzt den Arbeitsmarkt

QSC-Blog zur Auftaktveranstaltung im November 2016: Mittelstandsinitiative: Zukunft sichern durch Digitalisierung

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