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Praxisleitfaden Internet der Dinge Teil 1: Branchenbeispiele

Grafik Internet of Things mit Symbolen

Titelbild: © a-image/Shutterstock.com

Der „Praxisleitfaden Internet der Dinge: Neue Geschäftsmodelle mit Smart Services“ zeigt, wie Unternehmen die Digitalisierung für neue Geschäftsmodelle nutzen. Wir stellen die Inhalte des Ratgebers in einer dreiteiligen Serie vor. Im ersten Teil geht es um Fallbeispiele verschiedener Branchen.

Noch ist das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) in der Wirtschaft mehr Hype als etablierter Trend . Dennoch setzen bereits etliche Unternehmen IoT-Anwendungen ein und optimieren ihre Prozesse, entwickeln neue Geschäftsmodelle oder bieten ihren Kunden IoT-basierte Services an. Sie stehen innovativen Technologien offen gegenüber, sammeln als Vorreiter erste Erfahrungen mit den weiteren Möglichkeiten von Digitalisierung und Vernetzung und erarbeiten sich so einen Wissensvorsprung vor der Konkurrenz.

Während Konzerne wie Bosch, Continental oder Siemens aufgrund ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit zu den ersten Anbietern von Smart Services zählen, zeigt sich der Mittelstand noch zurückhaltend. Er hat aber bereits mit der Aufholjagd begonnen. Der neue Praxisleitfaden des Beraternetzwerks „Mind Digital“ zeigt Unternehmen auf, wie sie mit Smart Services neue Wertschöpfungspotenziale erschließen und ihre Geschäftsmodelle zukunftssicherer machen können. Am Beispiel von sechs Branchen aus Handel, Dienstleistung und Industrie beobachten Experten, wie Smart Services das Kundenverhalten verändern und wie sie sich erfolgreich vermarkten lassen.

Die Q-loud GmbH, eine hundertprozentige Tochter der QSC AG, die sich insbesondere im Bereich IoT auf die Digitalisierung des deutschen Mittelstands spezialisiert hat, stellt den Praxisleitfaden auf ihrer Webseite zum kostenlosen Download zur Verfügung. Digitales-Wirtschaftswunder.de stellt die Inhalte des Ratgebers von Entscheidern für Entscheider in einer dreiteiligen Serie vor. Im ersten Teil geht es um Fallbeispiele aus verschiedenen Branchen.

Smart Health

Mind Digital sieht das vielleicht größte Nutzerpotenzial des IoT im Gesundheitswesen (Healthcare). Schlagwörter wie Self-Tracking, Lifelogging oder auch Quantified Self bezeichnen in dieser Branche den erfolgversprechenden Trend, sich selbst mit digitalen Technologien wie Fitnessarmbändern zu überwachen. Aus den gewonnenen Daten etwa zu Herzfrequenz, gelaufenen Schritte und Kilometern oder Blutdruck gewinnen Menschen Informationen zur Verbesserung ihres Lebenswandels – und Ärzte ziehen Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand ihrer Patienten.

IoT im Bereich Healthcare bietet nicht nur Potenzial für Hersteller von Wearables oder intelligenter Sportkleidung, etwa smarten Uhren, die den Puls messen oder dem Biosensing Shirt von OMsignal, das Atemvolumen und Kalorienverbrauch des Trägers überwacht. Die erfassten Daten sind auch für Krankenkassen, -versicherungen und -häuser interessant, liefern sie doch Informationen über Kunden, Versicherte und Patienten, die bislang nicht verfügbar waren. Um diese Daten verwerten zu können, müssen Unternehmen allerdings erhöhte Anforderungen an Datenschutz und –sicherheit erfüllen.

https://www.youtube.com/watch?v=MDa_af2pAdo&feature=youtu.be

Smart Home & Building

Im Smart Home, dem intelligenten Zuhause, regelt IoT-Technologie Raumtemperatur und Licht oder steuert Rollläden, Alarmanlagen und Überwachungskameras. Haushaltsgeräte und die Multimediaausstattung des Bewohners sind miteinander und mit dem Internet verbunden. Als lohnenswertes Geschäftsmodell haben die Macher der Studie das Energiemanagement identifiziert: Smart Metering, die intelligente Verbrauchsmessung durch das Vernetzen von Zählern für Gas, Wasser und Strom, bietet Möglichkeiten zum Energiesparen in Privathäusern und Bürogebäuden. Effizienz beim Stromverbrauch verspricht auch etwa das Startup Enlighted: Mit Hilfe von Sensortechnologie und einem skalierbaren Netzwerk für die Echtzeit-Ermittlung von Daten ermöglicht eine IoT-Plattform für Gebäude vernetzte LED-Beleuchtungslösungen für Hausverwaltungen und Unternehmen.

Herstellern von Nachrüstlösungen eröffnet das IoT zudem ein völlig neues Geschäftsfeld: Per Retrofitting vernetzen sie Aufzüge, Rolltreppen oder Belüftungs- und Heizungsanlagen mit Sensormodulen und machen aus gewerblichen und öffentlichen Gebäuden Smart Buildings. Die Sensoren messen Temperatur, Erschütterung, Druck oder Verschleiß und senden diese Daten in die Cloud. Die Analyse der Messwerte erlaubt Rückschlüsse auf bevorstehende technische Probleme – und der Hersteller kann eine vorausschauende Wartung (engl. Predictive Maintenance) als neuen Service anbieten.

Smart Industry & Logistics

In der Industrie 4.0 führen IoT-Technologien vorrangig zu einer besseren Effizienz des Produktionsprozesses. Sensoren kontrollieren Maschinen und beugen Stillständen vor, Fertigungsstraßen und Produkte kommunizieren miteinander, um die Abläufe in der Smart Factory zu koordinieren. Die Automatisierung entlastet den Arbeiter, Robotertechnik und intelligente Assistenzsysteme unterstützen ihn bei der Arbeit.

In der Lagerhaltung helfen Datenbrillen per Augmented Reality bei der Suche nach dem Lagerort eines Artikels. Trackingmodule wie die Sensorbox des US-Startups Roambee erlauben das Verfolgen und Überwachen von Lieferungen in Echtzeit, um den Kunden nicht nur über das exakte Eintreffen seines Pakets oder Containers zu informieren, sondern auch über den Zustand der Ware. So bieten Logistikunternehmen neue Services und stärken die Kundenbindung. Das IoT bietet Herstellern zukünftig auch die Möglichkeit, besser auf Kundenwünsche einzugehen: Die Marktexperten von Mind Digital heben hier besonders den 3D-Druck hervor, der das computergesteuerte Fertigen selbst komplexer Produkte in Losgröße 1 ermöglichen soll.

Smart Insurance

Bei der Versicherungsbranche denkt man nicht sofort an IoT. Doch hier bietet eine Art Belohnungssystem den Anreiz: Versicherungen können einem Kunden etwa einen vergünstigten Tarif anbieten, wenn er sein Fahrrad mit einem GPS-Sender oder einem intelligenten Schloss ausrüstet, sein Haus mit Brand-, Feuchtigkeits- und Einbruchsensoren ausstattet oder mittels Fitness-App nachweisen, dass er durch Sport seine Gesundheit fördert. Allerdings: Der Kunde möchte dabei nicht zum „gläsernen Versicherten“ werden, dem bei unerwünschter Lebensführung eine Tariferhöhung droht. Analog zum Smart-Health-Sektor ist also auch hier ein besonders verantwortungsvoller Umgang mit den per IoT erfassten Daten erforderlich.

Smart Mobility

IoT bietet die Möglichkeit, Verkehrsmittel, Infrastruktur und mobile Dienste intelligent miteinander zu vernetzen. Unternehmen müssen dabei auf veränderte Kundenbedürfnisse eingehen: Immer mehr Menschen wollen kein Auto mehr besitzen, sondern lieber flexibel bleiben und bei Bedarf Car-Sharing-Angebote nutzen. Das Fahrzeug soll natürlich trotzdem mit dem Internet verbunden sein, den Fahrer in Echtzeit vor Staus und Unfällen warnen und die Lieblingsmusik streamen. Eine App leitet ihn derweil zu einem freien Parkplatz, den er per Smartphone bucht und bezahlt. Das Sharing-Modell gibt es auch für Fahrräder: Beim Aachener Unternehmen Velocity etwa kann der Nutzer per Smartphone-App ein E-Bike buchen und nach der Fahrt an einer beliebigen Station zurückgeben.

Smart Retail

Im Einzelhandel entwickelt das IoT das Marketinginstrument der Personalisierung weiter: Der Händler weiß nicht nur, wer der Kunde ist und spricht ihn in Echtzeit mit persönlichen Angeboten an. Er weiß auch, wo sich der Kunde gerade aufhält und kennt sein Surfverhalten. So bietet er dem Konsumenten das passende Produkt genau im passenden Moment an – und ist entsprechend schneller als die Konkurrenz.

Der Handel hat bereits einige kreative Ideen entwickelt: Der Onlinehändler Amazon beispielsweise will mit dem sogenannten Dash-Button auch physisch zum Kunden in die Wohnung. Der Bestellknopf wurde speziell für einzelne Produkte konzipiert – damit kann der Nutzer etwa über einen Dash-Button an seiner Waschmaschine mit einem Klick Waschmittel nachbestellen. Die Warenhauskette Macy’s hat sich eine digitale Umkleidekabine ausgedacht: Der Kunde im Kaufhaus scannt mit seinem Smartphone ein Kleidungsstück, das daraufhin automatisch in einer Umkleidekabine bereitgelegt wird. Gefällt ihm der Artikel nicht, wirft er ihn in einen Schacht und bestellt über ein Display ein anderes Kleidungsstück. Durch den Einsatz verschiedener vernetzter Geräte wie Smartphone und Touchscreens, Funktechnologien wie NFC oder WLAN und Big-Data-Analysen von Daten über den Kunden – Kaufverhalten, Hobbies, Position – stellt der Handel eine völlig neue Beziehung zum Kunden her.

Im zweiten Teil unserer Serie zum IoT-Leitfaden von Mind Digital lesen Sie, wie Unternehmen von der Idee zum Smart Service kommen und ein positives Kundenerlebnis schaffen.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf Digitales-Wirtschaftswunder.de, dem Themenblog der QSC AG

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