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KI-Experten dringend gesucht

Bild: @istock / metamorworks

Rund 70 Prozent der deutschen Firmen planen laut Markforschungsunternehmen IDC, noch in 2018 Projekte mit Künstlicher Intelligenz umzusetzen. Doch dies ist einfacher gesagt als getan. Eines der größten Hindernisse ist der eklatante Mangel an KI-Experten.

Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich rasant. Unternehmen wie Amazon, Uber und Google investieren seit Jahren Milliarden in die Entwicklung. Wie aber schätzen Arbeitnehmer den Einfluss von KI auf die Arbeitswelt ein? Und was sind die großen Herausforderungen bei der Einführung von KI in Unternehmen?

Genau diesen Fragen ging die Unternehmensberatung Ernst & Young nach, als sie die Besucher der IT-Konferenz EmTechDigital Ende März 2018 in Kalifornien unweit des Silicon Valley zum Thema Künstliche Intelligenz befragte. Das Ergebnis liefert ein vielschichtiges Bild: Rund 50 Prozent aller Befragten sind der Meinung, dass KI den Arbeitsmarkt zwar verändern, unterm Strich aber mehr Jobs schaffen als zerstören wird. Immerhin 23 Prozent der Teilnehmer schätzen KI als bedrohlich für den Arbeitsmarkt ein – ihrer  Meinung nach wird sie die Arbeitswelt nicht nur dramatisch verändern, sondern Millionen von Jobs ersetzen.

Hindernis: KI-Fachkräftemangel

Hinsichtlich einer Frage herrscht jedoch Konsens: In den Unternehmen fehlt es an Fachkräften, um die Einführung intelligenter Systeme voranzutreiben. Mehr als 75 Prozent der Befragten glauben, dass die große Herausforderung darin liegen wird, geeignete Fachkräfte zu finden. Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch die Studie des Marktforschungsunternehmens IDC,  das im April 2018 IT- und Fachentscheider aus 350 deutschen Organisationen befragte. Zwar planen fast 70 Prozent der befragten Unternehmen, innerhalb eines Jahres KI-Projekte umzusetzen. In mehr als 80 Prozent der befragten Unternehmen werden aber KI-Fachleute wie Entwickler, Datenbankmanager, Data Scientists, Business-Analysten oder Trainer vermisst. Eine baldige Entspannung wird laut IDC nicht erwartet, denn Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen laufen in vielen Unternehmen gerade erst an.

Auf der Jagd nach KI-Talent

Der Fachkräftemangel herrscht auch jenseits des Atlantiks. Recherchen der „New York Times“ haben ergeben, dass es derzeit weltweit nur 10.000 Menschen gibt, die in der Lage sind, zu Fragen der KI ernsthafte Forschung zu betreiben. Danach hat der Mangel an qualifiziertem Personal in den USA längst zu einem Wettstreit um angehende Experten geführt. So konkurriert die Autoindustrie mit Silicon Valley um Spezialisten auf dem Gebiet des autonomen Fahrens. Die Jagd nach raren Talenten trifft nicht nur die Unternehmen. In den USA müssen immer mehr Universitäten um ihre Spezialisten bangen, denn Tech-Firmen gehen mehr und mehr dazu über, angehende KI-Spezialisten und Professoren direkt von den Universitäten abzuwerben. Ein Beispiel: Im Jahr 2015 verlor die Universität Stanford gleich vier ihrer renommierten Professoren für KI ganz oder zeitweise an die Unternehmenswelt.

KI-Experten treiben die Gehälter hoch

Firmen wie Uber oder Google schmeißen dabei mit Geld nur so um sich und zahlen ein Vermögen für KI-Experten. Nach Erkenntnissen der „New York Times“ verdienen KI-Spezialisten bereits als Berufseinsteiger jährlich zwischen 300.000 und 500.000 Dollar.

Um mit den Großen Schritt zu halten, müssen kleine Firmen andere Wege beschreiten. Amerikanische Start-ups schauen sich in Niedriglohnländern wie Asien oder Osteuropa um. Skymind, ein Start-up aus San Francisco, sucht gezielt in Ländern, in denen Ingenieure unterbezahlt sind – und lockt dort nach Recherchen der „New York Times“ mit sehr attraktiven Gehältern.

Google, Facebook und Microsoft haben inzwischen KI-Labors in Toronto und Montreal eröffnet und Google stellt mittlerweile auch in China ein, wo Microsoft mit einem KI-Forschungszentrum längst stark vertreten ist. Laut Experteneinschätzung wird der Talentmangel in der KI aber weltweit noch einige Jahre anhalten.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf Digitales-Wirtschaftswunder.de, dem Themenblog der QSC AG

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