Publiziert am 15. Juni 2021 von unter:

Verantwortung übernehmen: So profitiert Ihr Team von gutem Ownership

Ihr Team profitiert von gutem Ownership! Bild: Justus Menke auf Unsplash

Es gibt keine schlechten Teams, sondern nur schlechte Leader. Seien Sie kein schlechter Leader, denn Sie sind der Ursprung für die Leistung Ihres Teams: Verhalten Sie sich proaktiv und übernehmen Sie Verantwortung!

Ob Fußball oder Eishockey: Die Mannschaft besteht aus Spieler:innen und Trainer:innen. Die Trainer:innen treiben das Team zu Höchstleistungen an, coachen es, besprechen Strategien und Abläufe und regeln die Do and Don’ts. In diesem festgelegten Rahmen setzen die Spieler:innen ihre Leistung auf dem Spielfeld um. Auf dem Spielfeld verhält es sich genauso wie im Arbeitsumfeld.

Eine ziemlich provokante These besagt: Es gibt keine schlechten Teams, sondern nur schlechte Leader. Gehen Sie in sich und lassen Sie den Satz einige Augenblicke auf sich wirken. Denn in ihm steckt der Schlüssel zum richtigen Mindset für gutes Ownership: Der Leader ist der Ursprung dafür, ob ein Team die bestmögliche Leistung erbringen kann oder nicht.

Diese Auffassung entspringt aus einem meiner Lieblingsbücher „Extreme Ownership – mit Verantwortung führen: Was Führungskräfte von den Navy Seals lernen können“ von Jocko Willink und Leif Babin. Die Autoren berichten von der sogenannten Hell Week, einem Bootcamp der Navy Seals: Es gibt mehrere Teams, die Aufgaben unter sehr harten Bedingungen erfüllen müssen. Jedes Team hat einen Leader. Ein Team ist immer das Gewinnerteam. Gegenüber steht das ständige Verliererteam. Wirklich, es verliert immer. Haben Sie eine Idee, warum das Team immer verliert? Und was lässt sich dagegen unternehmen?

Die Lösung im Buch schien viel zu einfach, um wahr zu sein: Die Teamleader werden ausgetauscht und plötzlich zeichnet sich ein ganz anderes Geschehen ab. Das Team, das immer verliert, kämpft sich auf die vorderen Plätze vor und gewinnt sogar. Was lässt sich daraus schließen? Der Erfolg hängt am Ende immer am Leader. Ein vermeintlich schlechtes Team kann durch einen guten Leader gute Ergebnisse erzielen. Gleichermaßen verhält es sich beim Fußball. Wenn eine Mannschaft dauerhaft verliert, tauschen die Vereinsverantwortlichen den Trainer aus. Ein:e Trainer:in ist nichts anderes als ein Leader, welche:r der Mannschaft die Leitplanken und die Richtung für Gute-Leistung-Parameter, also die Arbeitsweise fürs Team, vorgibt. Das heißt aber nicht, dass Sie als Leader aktiv im Daily doing mitmachen. Sie setzen nur das Setting. So eröffnen Sie Ihrem Team den richtigen Raum, um gut zu sein.

Dafür bin ich nicht zuständig, daran kann ich nichts ändern. Oder doch?

„Oh man, die da oben.“ „Ich hab ja auch keine Kolleg:innen, mit denen ich zusammenarbeiten kann.“ „Das ist alles so unklar.“ „In dem Umfeld, in dem ich mich bewege, da ist es aber auch schwierig, gute Arbeit zu vollbringen.“ „Früher habe ich die schlechte Erfahrung gemacht und deswegen bin ich jetzt so, wie ich bin.“

Ich denke, jeder hat solche Sätze schon einmal gehört oder gedacht. Sie, ich, unsere Kolleg:innen. Wem Sie die Schuld für Ihr Handeln in die Schuhe schieben, geben Sie die Macht, Sie zu unterdrücken. Zusätzlich geben Sie die Verantwortung in andere Hände. „Jeder ist seines Glückes Schmied“ – Sie und ich, wir sind letztlich für alles in unserem Leben verantwortlich. Wir können nicht alles beeinflussen, aber unsere Reaktion auf Ereignisse können wir steuern. Wer Verantwortung übernimmt, kann etwas bewegen. Adaptieren und festigen Sie diese Einstellung auch in Ihrem Ownership: Gute Leader übernehmen für alles Verantwortung – egal, ob es in ihrem Aufgabenbereich liegt oder nicht.


Warum Ownership nicht Micromanagement ist

Für alles Verantwortung zu übernehmen, was außerhalb Ihres Aufgabenbereichs liegt, heißt nicht überall das Zepter in die Hand zu nehmen und alles abzusegnen – nur weil es in Ihrer Verantwortung liegt. Tappen Sie nicht in die Micromanagement-Falle, sondern teilen Sie das Zepter mit Ihren Mitarbeiter:innen. Beim Ownership geht es darum, dass Sie für das Umfeld, in dem sich Ihr Team bewegt und arbeitet, verantwortlich sind. Die Kontrolle und dessen Konsequenzen über das Handeln liegt voll bei Ihrem Team. Wenn Sie das richtige Umfeld-Setting gesetzt haben, kann Ihr Team auch gute Entscheidungen treffen.

Alles steht und fällt mit der Verantwortung, die Sie übernehmen

Verändern wir die Perspektive vom Leader zum Geführten. Sie müssen Ihre:r:m Chef:in klar kommunizieren, welches Setting Sie brauchen, damit Sie und Ihr Team gute Leistungen erbringen können. So kann er:sie in Ihrem Sinne Entscheidungen treffen. Verstehen Sie mich nicht falsch: Es geht nicht darum, Ihre:n Chef:in in irgendeiner Art und Weise zu manipulieren. Es geht vielmehr darum: Sie sind verantwortlich dafür, dass Sie das richtige Setting für das Team und sich selbst aufsetzen. Wenn Sie Ihre:r:m Chef:in nicht deutlich genug kommunizieren können, was Sie dafür brauchen, damit er:sie wiederum die richtigen Entscheidungen treffen kann, sind Sie verantwortlich. Sie sind in letzter Konsequenz immer für alles zuständig, auch wenn es nicht in Ihrem Zuständigkeitsbereich liegt. Sie haben also die Macht die Dinge proaktiv zu ändern!


Performance im Team – Fehler sind okay!

Performt Ihr Team schlecht liegt das ebenfalls in Ihrem Verantwortungsbereich. Niemand macht absichtlich Fehler, weil es Spaß macht. Sondern Sie haben nicht für das richtige Framework gesorgt, sodass das Team in diesem Umfeld solide arbeiten kann. Regen Sie sich nie über Fehler auf, sondern regen Sie sich vielmehr darüber auf, dass Sie nicht die richtigen Standards gesetzt haben. Sehen Sie Fehler als Chance an. Wie Sie eine richtige Fehlerkultur etablieren und warum Fehler völlig okay sind: Geben Sie Kontrolle ab! So kommen Sie raus aus der Micromanagement-Falle!

Ob Veränderungen im Ownership oder sich dem Micromanagement entziehen. Veränderungen sind erst mal schwer, aber lohnen sich.

Ownership, aber richtig: Machen Sie alles zu Ihrem Problem!

Für alles die Verantwortung zu übernehmen, fühlt sich anfangs viel schwerer an, aber es ist so viel einfacher: Sie haben die Macht, Ihr Spielfeld so zu gestalten, wie es für Sie passt und können positiv auf Ihr Umfeld einwirken! Ist das nicht unglaublich motivierend? Für Sie und Ihr Team? Seien Sie ein guter Leader, übernehmen Sie Verantwortung!

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