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Publiziert am 29. April 2020 von unter:

Was bringt die Distributed Cloud für SAP-Kunden?

Mann liegt entspannt auf einer Couch und schaut Fernsehen.

Damit Millionen Nutzer ihre Lieblingsserien von jedem geeigneten Gerät abrufen können, sind Streamingdienste auf zuverlässige Technologien angewiesen – zum Beispiel auf die Distributed Cloud. Bild: ©Westend61 / Getty Images

Systeme von SAP in Distributed Clouds betreiben? Für Unternehmen ist das technologisch zwar noch nicht möglich. Doch IT-Verantwortliche, die ihre IT-Strategie langfristig planen, sollten das Thema einbeziehen. Auch wenn es im Moment als reine Zukunftsmusik gilt, birgt beispielsweise der S/4HANA-Betrieb in verteilten Cloud-Umgebungen großes Potenzial.

Ein mutierter Monsterjäger in der Netflix-Serie The Witcher. Oder The Marvelous Mrs. Maisel, eine Amazon-Produktion über eine jüdische Hausfrau im New York der späten 50er-Jahre: On-Demand-Portale wie Netflix und Amazon Prime boomen hierzulande.Laut dem IT-Branchenverband Bitkom schafften es die beiden Anbieter 2019 erstmals unter die Top drei der beliebtesten Streaming-Dienste in Deutschland.

Damit Millionen Nutzer ihre Lieblingsserien jederzeit von jedem geeigneten Gerät ruckelfrei abrufen können, sind Streamingdienste auf ausgefeilte und zuverlässige Technologien sowie das entsprechende Management angewiesen – zum Beispiel auf die Distributed Cloud. Dann überzeugt die User Experience (UX) auf ganzer Linie. Ohne verteilte Cloud-Services würden die Angebote bei weitem nicht so reibungslos funktionieren. Denn sie bringen die gewünschten Inhalte näher an die User heran. Netflix- oder Prime-Kunden profitieren von deutlich kürzeren Ladezeiten ihrer Lieblingsserie, wenn die Daten aus einer Wolke in einem europäischen anstatt in einem US-Rechenzentrum abgerufen werden. Wichtig für die Menschen, die im Zuge der Corona-Krise gerade nur noch in Ausnahmefällen vor die Tür dürfen. Einer aktuellen Befragung von YouGov zufolge nutzen in Deutschland im Moment 17 Prozent der Befragten Streaming-Dienste etwas häufiger und zehn Prozent sogar viel häufiger als zuvor. Aufgrund der hohen Nachfrage und, um Netzkapazitäten zu schonen, liefern die Streaming-Anbieter keine Inhalte mehr in 4K- und Full-HD-Qualität, sondern nur noch in Standardauflösung aus. Doch auch hierbei spielen Distributed Clouds ihre Vorteile aus: Sie garantieren geringe Ladezeiten von Web Services, kurze Latenzzeiten und verschaffen Kunden damit ein gutes Markenerlebnis.

 

Definition: So funktionieren Distributed Clouds
Anders als mit einer zentralen Cloud lassen sich IT-Ressourcen über verteilte Clouds näher an die Endnutzer bringen. Das sorgt nicht nur für eine bessere User Experience. Die User profitieren auch von geringeren Latenzzeiten, einer höheren Performance und besseren Redundanz. Aktuelle Beispiele für die Nutzung verteilter Clouds sind Video-Streaming-Portale, internationale Online-Shops oder die Industrie 4.0.

Cloud-Strategie: Schon heute an morgen denken

Kurze Lade- und Latenzzeiten bieten eine Konstellation, die nicht nur für Verbraucher, sondern auch im B2B-Umfeld höchst relevant ist. Und von der auch Kunden von SAP gerne profitieren würden. Aufgrund der zugrundeliegenden Architekturen lässt sich die Software von SAP bisher allerdings noch nicht in verteilten Clouds betreiben. In Zukunft könnte sich dies jedoch ändern. Schließlich wandern angesichts des stärker wachsenden Internet of Things (IoT) oder der Digitalisierung von Arbeitsplätzen immer mehr Anwendungen in den Cloud-Betrieb. Kein Wunder, dass die Digital-Experten von Gartner Distributed Clouds in ihrem Hype Cycle für Cloud Computing vom August 2019 klar auf dem Vormarsch sehen.

 

Gute Usability im Online-Shop

Ein Beispiel, wie Software-Applikationen in verteilten Umgebungen funktionieren: Online-Shops müssen schnell reagieren können, damit die Kunden unkompliziert den gewünschten Artikel bestellen können. Braucht eine Webseite länger als zwei Sekunden, um ihre Inhalte sichtbar zu machen, brechen mehr als 50 Prozent der Nutzer den Besuch des Shops ab und surfen auf anderen Webseiten weiter, wie die Online-Marketing-Agentur AnalyticA ermittelte. 80 Prozent der User kehren nach einer solchen Erfahrung künftig nicht mehr auf die Website zurück.

Wer auf verteilte Clouds setzt, bleibt von solchen Erfahrungen verschont. Die User Experience stimmt, egal, ob die Nutzer von Deutschland, Spanien oder den USA aus auf den Shop zugreifen. Weiterer Aspekt: Stimmt die Performance der Website, kommt dies dem Ranking in den Suchmaschinen von Google oder Microsoft Bing zugute. Denn geringe Ladezeiten halten die Nutzer im Shop und die Absprungraten (Bounce Rates) sinken.

 

IoT-Daten schneller verarbeiten

Nicht nur im E-Commerce, sondern auch im Internet of Things sorgen Distributed Clouds dafür, dass sich Daten schneller verarbeiten und verbreiten lassen. Etwa in einer Smart Factory: Dort sammeln IoT-Sensoren an den Maschinen während des Produktionsbetriebs Informationen beispielsweise über Temperaturen oder Durchsatzraten.

Diese Daten können nicht nur direkt an der Maschine beziehungsweise dem Edge Device oder in einem weit entfernten Rechenzentrum genutzt werden. Auch in verteilten Clouds lassen sich IoT-Daten verarbeiten, verwerfen, normieren, filtern oder analysieren. Die Daten müssen nicht mehr in eine zentrale Cloud wandern. Sie können direkt wieder an die Maschinen oder an angebundene Geschäftsanwendungen zurückgespielt werden, um im System bestimmte Aktionen wie die Reparatur oder Wartung der Maschinen anzustoßen.

 

Private Cloud, Public Cloud, Hybrid Cloud oder Distributed Cloud?

Die Beispiele zeigen: Distributed Clouds können in unterschiedlichen Branchen verschiedene Zwecke besser erfüllen als zentrale Cloud-Umgebungen. Sie bringen die Services nahe zum Kunden, sorgen für geringe Latenz und reibungslose Geschäftsprozesse. Kunden, die Lösungen von SAP wie die Datenbank SAP Hana nutzen, sollten diese Überlegungen bei der Planung ihrer langfristiger IT-Strategie und IT-Landschaft im Hinterkopf behalten. Stand heute sind die klassichen Anwendungen für den Distributed Ansatz nicht ausgelegt. Wir dürfen gespannt sein, ob SAP mit einer möglichen HANA-3-Datenbank bereits erste Ansätze hierzu präsentieren wird. Wollen Kunden demnächst auf die aktuelle ERP-Version SAP S/4HANA umsteigen, sollten sie frühzeitig prüfen, welche Geschäftsprozesse sich nahe beim Endnutzer betreiben lassen und entsprechende Umsetzungsszenarien prüfen. Ein möglicher Ansatz wäre, diese Geschäftsprozesse über Anbieter wie Microsoft (Azure), AWS oder Goolge über die weltweit aufgespannten Datennetze abzubilden. Darüber hinaus sollte ihnen klar sein, aus welchen Daten und Anwendungen sich mittels Distributed Clouds noch mehr herausholen lässt. IT-Dienstleister und SAP-Berater wie QSC können die Kunden von SAP dabei unterstützen, die für ihr Unternehmen und ihre IT-Landschaft passende Cloud-Strategie auszuarbeiten.

 

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