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Publiziert am 6. März 2012 von unter:

Soziale Netzwerke – Das Arbeitsgerüst der Zukunft

Soziale Netzwerke werden auch beruflich immer wichtiger. Abbildung: aboutpixel.

Soziale Netzwerke werden auch beruflich immer wichtiger. Abbildung: aboutpixel.

Zunehmend temporäre und flüchtige Arbeitsplätze verlangen verstärkt nach mehr Eigenverantwortung und Vernetzung. Social Networks wie heute Facebook oder Xing werden immer wichtiger und bilden in Zukunft einen integralen Teil jeder Berufstätigkeit. Für die Kommunikation und Kooperation virtueller Teams könnten soziale Netzwerke das zentrale Gerüst bilden.

Soziale Netzwerke dringen immer mehr in den Alltag ein. Laut einer aktuellen Studie des Branchenverbands BITKOM vom Januar diesen Jahres sind bereits drei Viertel der Internetnutzer in Deutschland in mindestens einem sozialen Online-Netzwerk angemeldet, bei den unter 30-jährigen sind sogar über 90 Prozent bei Facebook und Co. engagiert.

Private Themen bilden dabei den Fokus: „Fast alle Netzwerke werden ausschließlich oder überwiegend privat genutzt. Berufliche Interessen spielen eine untergeordnete Rolle“, heißt es in der BITKOM-Studie. „Noch“, muss man sagen. Denn zunehmend verlagert sich auch die berufliche und Unternehmenskommunikation nach Xing, Facebook oder Google+.

 

Noch werden Social Networks hauptsächlich privat genutzt, lediglich bei einigen spezialisierten Anbietern wie Xing und LinkedIn steht die berufliche Vernetzung im Mittelpunkt. Quelle: BITKOM.

Noch werden Social Networks hauptsächlich privat genutzt, lediglich bei einigen spezialisierten Anbietern wie Xing und LinkedIn steht die berufliche Vernetzung im Mittelpunkt. Quelle: BITKOM.

 

„Ohne einen Auftritt bei Facebook und Co. können Unternehmen heute nicht erfolgreich sein“, schreibt das „Handelsblatt“. In beruflichen Bereichen wie im Vertrieb oder Marketing ist die Kontaktpflege über Xing, Facebook und Twitter schon länger üblich. Gut vernetzt zu sein, wird von den Mitarbeitern erwartet, die Kommunikation per Chat oder Tweet ist hier Teil der Arbeit.

 

Der typische Network-User

XING: Hier netzwerken Geschäftsleute und Manager.

XING: Hier netzwerken Geschäftsleute und Manager.

Aber auch jenseits dieser Branchen wird Networking immer mehr zum Muss – und Bestandteil des Jobs. Die Analysten von Forrester beschreiben den typischen Nutzer, der soziale Netze für berufliche Zwecke einsetzt, folgendermaßen:

  • Er entspricht dem Bild des Early Adopters, der Neuerungen offen gegenübersteht. In der Regel verdient er recht gut und betont die positiven Aspekte der aktuellen Technik für sein Leben.
  • Als vielbeschäftigter Mitarbeiter im Unternehmen sucht er ständig nach Lösungen, um Abläufe zu rationalisieren.
  • Die Vernetzung verschafft ihm schnelleren Zugang zu relevanten Informationen. Dadurch ist der Social-Media-Nutzer produktiver.
  • Seine Wochenarbeitszeit ist etwa zweieinhalb Stunden länger als die der nicht vernetzten Kollegen. Das liegt vornehmlich daran, dass 49 Prozent der Social-Media-Fans im Management arbeiten und einen längeren Arbeitstag haben.
  • Er ist zwischen 32 und 45 Jahre alt.

Auch für die Jobsuche wird Social Media zunehmend wichtig. Gezielte Suchfunktionen erlauben es potenziellen Bewerbern, schnell den richtigen Job und das passende Unternehmen zu finden. Bisher waren die Möglichkeiten für Bewerber, einen direkten Kontakt zu Unternehmen aufzubauen, beschränkt. Social Media schließt diese Lücke, indem es Bewerbern ermöglicht Kontakt zu Personen aufzunehmen, die bereits im Unternehmen arbeiten und so Erfahrungen austauschen können, wie zum Beispiel auf LinkedIn.

 

Drei von vier Internet-Usern nutzen laut einer aktuellen BITKOM-Studie bereits soziale Netze wie Facebook, jüngere wie erwartet mehr als ältere. Abbildung: BITKOM.

Drei von vier Internet-Usern nutzen laut einer aktuellen BITKOM-Studie bereits soziale Netze wie Facebook, jüngere wie erwartet mehr als ältere. Abbildung: BITKOM.

 

Social Networks als Karrieregarant

Das alles sind Vorboten und Hinweise darauf, wie soziale Netze das künftige Arbeitsleben verändern werden. Die zunehmende Bedeutsamkeit sozialer Netzwerke entspringt vor allem der Tatsache, dass Arbeitsplätze immer temporärer und flüchtiger werden und sich herkömmliche Beschäftigungsverhältnisse mehr und mehr auflösen.

Lynda Gratton von der London Business School beschreibt im „Economist“ die veränderte Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Jeder Arbeitnehmer müsse heute und in Zukunft für sich selbst Verantwortung übernehmen – die Firma tut es nicht mehr. Die nächsten Generationen müssen deshalb verstärkt in die eigenen Fähigkeiten investieren und sehr viel mehr Eigenverantwortung für die eigene Karriere und das eigene Leben tragen, als die, die jetzt fest im Arbeitsleben verankert ist.

Facebook: Derzeit die Nummer eins unter den sozialen Netzwerken.

Facebook: Derzeit die Nummer eins unter den sozialen Netzwerken.

Gratton empfiehlt deshalb, vermehrt „soziales Kapital“ aufzubauen: Also das eigene, persönliche Netzwerk zu erweitern und zu pflegen und sich damit neue Gelegenheiten zu schaffen. Social-Media-Kanäle wie Facebook oder Xing sind, so Gratton, das perfekte Mittel dazu.

Für den Zukunftsarbeiter wird es also essenziell, in den für ihn wichtigsten sozialen Netzwerken im Internet vertreten zu sein. Und die müssen gepflegt und ständig im Auge behalten werden. Bei Studenten und Berufseinsteigern ist diese Botschaft bereits angekommen. 2011 hat der Netzwerkspezialist Cisco 2800 Studenten und Berufseinsteiger auf der ganzen Welt befragt, wie die sich die Zukunft der Arbeit vorstellen – insbesondere den Einfluss von Social Media. Und der ist enorm: Zwei Drittel sagten, dass sie schon im Vorstellungsgespräch nach der Social Media Policy fragen, 56 Prozent meinten gar, sie würden den Job in einem Unternehmen ablehnen, das Social Media am Arbeitsplatz verbannt.

 

Collaboration-Standard Social Networks?

Möglicherweise ersetzen soziale Netzwerke künftig auch herkömmliche Internet-Funktionalitäten. So kommuniziert man schon heute im sozialen Netzwerk mit den dort zur Verfügung stehenden Mitteln, zum Beispiel in Webseiten implementierte Mail-Funktionen oder Chats. Viele Netzwerk-Apologeten gehen davon aus, dass ein E-Mail-Account schon bald Vergangenheit sein wird, weil soziale Netzwerke viel mehr Funktionalitäten und verbesserte Möglichkeiten mitbringen, gleichzeitig mit vielen parallel zu kommunizieren.

Social Networks könnten damit die zentralen Plattformen für Zusammenarbeit und Kommunikation bilden. Die heutige Fragmentierung der Kommunikationskanäle könnte dann möglicherweise verschwinden – Unified Communications & Collaboration ist dann endgültig Standard.

Alle Netzwerk-Portale beruhen auf mathematischen und soziologischen Konzepten zur Analyse von Beziehungen. Quelle: Facebook.

Alle Netzwerk-Portale beruhen auf mathematischen und soziologischen Konzepten zur Analyse von Beziehungen. Quelle: Facebook.

Und so könnte ein Szenario der Zukunft aussehen, in dem soziale Netze eine Schlüsselrolle einnehmen: Menschen arbeiten in virtuellen Teams zusammen, oft ohne sich zu kennen. Diese Teams werden kurzfristig zusammengestellt und sind über moderne Kommunikationsmittel verbunden. Die Mitarbeiter tauschen sich über interne und soziale Netzwerke aus, Projekte werden von weltweit verteilten Teams über moderne Software-Werkzeuge und das Internet erledigt.

Ob die Netzwerke in fünf oder zehn Jahren noch Facebook oder Google+ heißen, ist fraglich. Das ist aber auch nicht so wichtig. Entscheidend sind die Technologien, die hinter den Netzwerken stecken – und sichere und hochverfügbare Communications- und Collaboration-Lösungen sind auf jeden Fall Teil dieser Netze.

 

Artikel-Serie über Trends in der Arbeitswelt

Dieser Beitrag ist der siebte Teil einer Serie über Trends in der Arbeitswelt, die der Münchener Wissenschaftsjournalist Dr. Klaus Manhart exklusiv für das QSC-Blog verfasst: Wie werden wir in Zukunft arbeiten, wie verändern moderne IT-Services und TK-Anwendungen unseren Büroalltag? Und welche neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinaus ergeben sich dadurch künftig? Bisher veröffentlicht:Bisher veröffentlicht:

 

Ergänzung (29.03.2012):

Eine neue Studie bestätigt den Trend, dass soziale Netzwerke zunehmend für berufliche Zwecke genutzt und im Wirtschaftsleben wichtiger werden: So hat die Business-Plattform Xing in den vergangenen 12 Monaten  538.000 Teilnehmer hinzugewonnen und steht unter den deutschen Top-10 der Social Networks jetzt auf Platz 2. Dies meldete der Informationsdienst Meedia unter Berufung auf Internet-Forscher von Comscore: Social-Network-Top-10: Xing überholt VZs.

 

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