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Publiziert am 6. August 2012 von unter: ,

Arbeitsplatz der Zukunft: Was Unternehmen erwarten und Arbeitnehmer glauben

Wie sollen Unternehmen auf die erwarteten veränderten Rahmenbedingungen in ihrem Betrieb reagieren? Und was denken Arbeitnehmer über den Wandel ihres Arbeitsplatzes? Zwei Studien zeigen zum Abschluss unserer zwölfteiligen Serie, was Analysten Unternehmen empfehlen, um für die Zukunft gerüstet zu sein – und wie Arbeitnehmer ihre künftige Situation einschätzen.

Der Traum vieler Büro-Mitarbieter und mit moderner Technik problemlos möglich: bei schönem Wetter im Freien arbeiten - und dabei Zugriff auf alle notwendige IT-Systeme und -Anwendungen haben.

Der Traum vieler Büro-Mitarbieter und mit moderner Technik problemlos möglich: bei schönem Wetter im Freien arbeiten – und dabei Zugriff auf alle notwendige IT-Systeme und -Anwendungen haben.

Das „Office der Zukunft“ wird von einer Vielzahl nachhaltiger Trends bestimmt, schreibt Frank Schmeiler, Research Director bei der Experton Group, in einem aktuellen Newsletter. Zu den Trends zählt Schmeiler unter anderem:

  • Die Mobilität der Mitarbeiter und die ortsungebundene Erstellung von Arbeitsleistungen.
  • Die digitale und soziale Vernetzung innerhalb der Unternehmen, zum Kunden und in der Lieferkette.
  • Die Diversifikation, also Auffächerung der Client-Infrastrukturen. Immer mehr und immer unterschiedlichere Endgeräte werden durch die Mitarbeiter genutzt.

Vor allem das ortsungebundene Arbeiten hat gravierende Auswirkungen auf die Personalstruktur: Soziologen und Arbeitswissenschaftler gehen davon aus, dass sich in naher Zukunft vor allem offene Arbeitsplatzmodelle ohne Bindung an einen physikalischen Ort durchsetzen werden. Die Personal- und Anwender-Landschaft – so folgert die Experton Group – wird künftig nicht mehr so homogen wie in den letzten zehn Jahren sein.

Was das Personal betrifft, prognostizieren die Analysten vier „Typen“ von Anwendern, die künftig in einer Vielzahl von Unternehmen anzutreffen sein werden:

  • „Mobile“ Mitarbeiter, so genannte „Smart Worker“
  • Standortgebundene „Standard“-Mitarbeiter
  • Mitarbeiter mit besonderen Anforderungen
  • Heimarbeiter mit Heimarbeitsplätzen

Diese Typen zeichnen sich durch unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich der Ausstattung mit IT und der Unternehmensorganisation aus. Beispielsweise haben mobile Nutzer von Smartphones, Notebooks oder Tablet-PCs andere Anforderungen an die Arbeitskonzepte als standortgebundene Nutzer.

Was Unternehmen tun sollten

Für die dafür notwendige Informationstechnologie stellen solch flexiblen Arbeitsmodelle keine Herausforderung dar, behauptet Schmeichler. Im Gegenteil – der Markt biete zahlreiche Optionen zur bedarfsgerechten Ausstattung der Mitarbeiter mit IT. Zu diesen Optionen zählen:

  • Die Anbindung mobiler Mitarbeiter über Online-Services – zum Beispiel über das Breitstellungsmodell Cloud Computing.
  • Der Zugriff auf Daten, losgelöst vom Endgerät, auf Basis interoperabler Systeme, also etwa von Geräten, die alle mit den vielfältigsten Datentypen umgehen können.
  • Die Bereitstellung von Präsenzinformationen und Statusmeldungen einzelner Personen und in Anwendungen integrierte Kommunikationslösungen.

 

Die Entwicklung von Office-Systemen von gestern bis heute. Quelle: Experton Group.

Die Entwicklung von Office-Systemen von gestern bis heute. Quelle: Experton Group.

 

Wie sollten Unternehmen auf sich wandelnden Rahmenbedingungen reagieren?

  • Erstens raten die Experton-Analysten den Unternehmen, die starren Organisationssysteme durch dynamische und projektbezogene Modelle abzulösen und auf zeitgemäße Werkzeuge für Mitarbeiter zu setzen – also cloudbasierte Software, moderne Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets und interaktive Systeme.
  • Zweitens sollten parallele Arbeitsstile eingeführt werden. Ältere Arbeitnehmer bringen Erfahrungen in das Unternehmen ein, junge Kollegen neue Konzepte und Modelle oder neue Arbeitsinstrumente, die sie aus der privaten Welt kennen. Beides ergänzt sich.
  • Drittens wollen strategische Mitarbeiter laut der Experton Group die Form und den Ort ihrer Jobs selbstständig wählen. Die Integration kann nur erfolgen, wenn die unterschiedlichen Arbeitsmethoden zentral orchestriert werden und die Mitarbeiter an gleiche Kollaborations- und Kommunikationsinfrastrukturen angebunden sind. Diese können in modernen Office-Lösungen abgebildet werden.

Trend: Von überall und immer

Überraschenderweise wird die Analystensicht auf die geänderten Rahmenbedingungen auch von Arbeitnehmern weitgehend geteilt. Laut einer Studie „Arbeitswelt der Zukunft“ (pdf)“ , die Sage, Anbieter von Business-Management-Lösungen, im März diesen Jahres veröffentlichte, „sieht die deutliche Mehrheit der Befragten einen klaren Trend zum dezentralen Arbeiten“.

Auf die Frage, für wie realistisch sie das Szenario halten, künftig von überall auf der Welt auf ihren PC-Arbeitsplatz zugreifen zu können, gaben 80 Prozent der 350 befragten Arbeitnehmer an, diese Vorstellung sei sehr oder eher realistisch. Immerhin 58 Prozent hält dieses Szenario auch für sehr erstrebenswert oder erstrebenswert.

 

Von überall arbeiten: Die meisten Arbeitnehmer halten das für sehr oder eher realistisch. Quelle: Sage-Studie "Arbeitswelt der Zukunft".

Von überall arbeiten: Die meisten Arbeitnehmer halten das für sehr oder eher realistisch. Quelle: Sage-Studie „Arbeitswelt der Zukunft“.

 

In die gleiche Richtung tendieren die Zahlen zum Thema Homeoffice: Zwar können aktuell nur rund ein Drittel der Befragten (30 Prozent) von zu Hause arbeiten. 45 Prozent würden sich ihren Arbeitsplatz aber außerhalb der Firma einrichten wollen, um ihre Arbeit effizienter zu erledigen.

Auch die Auflösung der traditionellen Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit haben Arbeitnehmer scheinbar schon mental verarbeitet. So glaubt laut der Studie die Mehrheit (77 Prozent) der Befragten, dass die Trennung von Freizeit und Arbeitswelt in Zukunft weiter verwischen wird. 85 Prozent aller berufstätigen 18- bis 29-Jährigen geben an, heute gelegentlich außerhalb der regulären Arbeitszeiten zu arbeiten; bei den über 45-Jährigen sind es nur 74 Prozent, die außerhalb der Kernarbeitszeiten tätig sind.

 

Die meisten glauben, dass künftig die Trennung zwischen Arbeit und Freizeit weiter verwischen wird. Jüngere sind davon noch stärker überzeugt als ältere. Quelle: Sage-Studie "Arbeitswelt der Zukunft".

Die meisten glauben, dass künftig die Trennung zwischen Arbeit und Freizeit weiter verwischen wird. Jüngere sind davon noch stärker überzeugt als ältere. Quelle: Sage-Studie „Arbeitswelt der Zukunft“. Zum Vergrößern bitte die Grafik anklicken.

 

Jeder dritte Befragte arbeitet inzwischen auch an Feierabenden oder Wochenenden. Wochenendarbeit ist mit 41 Prozent besonders in der Gruppe der älteren Arbeitnehmer verbreitet, die aufgrund ihres Alters über verantwortungsvollere Jobs verfügen dürften. Jeder Fünfte arbeite sogar gelegentlich, wenn er krankgeschrieben ist.

Technische Innovationen nutzen

Grundsätzlich schwindet damit laut der Studie die Bereitschaft gerade bei jüngeren Arbeitnehmern, eine strikte Trennung zwischen Freizeit und Beruf zu akzeptieren. Dies geht einher mit Forderungen nach mehr Flexibilität: 77 Prozent möchten flexiblere Arbeitszeiten und 51 Prozent flexiblere Lebens- und Arbeitszeitmodelle, die sich der jeweiligen Lebenssituation des Arbeitnehmers anpassen.

Bei der Frage „Welche Mittel und Technologien heute bzw. zukünftig eingesetzt werden, um mit Kollegen und Geschäftspartnern zusammenzuarbeiten?“ gibt es einen deutlichen Trend zur Nutzung technischer Innovationen: Während heute erst fünf Prozent der Befragten einen nahtlosen mobilen Zugriff auf ihre Unternehmensdaten haben, wollen zukünftig fast sechsmal so viele Personen, nämlich 29 Prozent, einen solchen Zugriff für ihre Arbeit nutzen. Nach dem Willen der Berufstätigen soll auch die Nutzung von Social-Media-Plattformen, die heute erst neun Prozent für ihre Arbeit verwenden, auf 17 Prozent steigen.

 

Meetings, Smartphones und Telefonkonferenzen sind die wichtigsten Technologien, um heute und künftig mit Kollegen und Geschäftspartnern zusammenzuarbeiten. Quelle: Sage-Studie "Arbeitswelt der Zukunft".

Meetings, Smartphones und Telefonkonferenzen sind die wichtigsten Technologien, um heute und künftig mit Kollegen und Geschäftspartnern zusammenzuarbeiten. Quelle: Sage-Studie „Arbeitswelt der Zukunft“. Zum Vergrößern bitte die Grafik anklicken.

 

Und rasant wächst auch die Nachfrage nach Internetplattformen wie Wikis oder Blogs, nämlich von heute zehn Prozent auf zukünftig 25 Prozent. Videokonferenzen, Kollaborationsplattformen oder Sprach- und Bewegungs-Technologien sind weitere Innovationen, die die Befragten zukünftig verstärkt zur Kommunikation mit Kollegen und Geschäftspartnern einsetzen wollen. Insgesamt sind 76 Prozent der Befragten der Meinung, dass die steigende Zahl an Informations- und Kommunikationstechnologien für ihre Arbeitswelt eine Bereicherung darstellt. Dahingegen hält nur jeder Zweite (52 Prozent) diese Entwicklung für den Freizeitbereich für eine Bereicherung.

Unabhängig vom Alter glauben vier von fünf Befragten (82 Prozent), dass der professionelle Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien zu einem persönlichen Erfolgsfaktor für die zukünftige Arbeitsplatzsicherung wird.

 

Die wichtigsten künftigen Kriterien für einen attraktiven Arbeitgeber: flexible Arbeitszeiten, flexible Arbeitszeitmodelle, Weiterbildungsmöglichkeiten und Arbeiten von zu Hause. Quelle: Sage-Studie "Arbeitswelt der Zukunft".

Die wichtigsten künftigen Kriterien für einen attraktiven Arbeitgeber: flexible Arbeitszeiten, flexible Arbeitszeitmodelle, Weiterbildungsmöglichkeiten und Arbeiten von zu Hause. Quelle: Sage-Studie „Arbeitswelt der Zukunft“. Zum Vergrößern bitte Grafik anklicken.

Erfahren Sie mehr über die Cloud-Services der QSC AG.

Artikel-Serie über Trends in der Arbeitswelt

Dieser Beitrag ist der zwölfte und letzte Teil einer Serie über Trends in der Arbeitswelt, die der Münchener Wissenschaftsjournalist Dr. Klaus Manhart exklusiv für das QSC-Blog verfasst: Wie werden wir in Zukunft arbeiten, wie verändern moderne IT-Services und TK-Anwendungen unseren Büroalltag? Und welche neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinaus ergeben sich dadurch künftig? Bisher veröffentlicht:

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